Ford verwandelt Kleinwagen Ka in Ka+

Plattformwechsel zum Fiesta

Ford verwandelt Kleinwagen Ka in Ka+
Ford gestaltet den Ka völlig neu © Ford

Ford gestaltet seinen Kleinsten völlig neu. Als Ka+ legt der Kleinwagen die Verwandtschaft zum Fiat 500 ab und orientiert sich nun am größeren Markenbruder Fiesta.

Ford ersetzt den dreitürigen Kleinstwagen Ka durch einen geräumigeren Fünftürer. Der Neue kommt unter dem Namen Ka+ im Herbst zum Händler und will vor allem mit seinem guten Platzangebot und niedrigen Kosten punkte. Bestellbar ist er bereits Mitte Juni zu Preisen ab 9990 Euro.

Schon optisch grenzt sich der Ka+ von seinem Vorgänger ab. Setzte dieser mit niedlich-rundlichem Design und ausschließlich dreitüriger Karosserie nicht zuletzt auf stilbewusste Großstadt-Singles, wendet sich der Neue an eine eher praktisch orientierte Kundschaft. Mit 3,92 Metern Gesamtlänge überragt er seinen Ahn deutlich und reicht fast schon an den aktuellen Fiesta heran, dank des höheren Dachs bietet er aber vor allem im Fond mehr Raum. In der Tat haben in Reihe zwei nun tatsächlich drei Personen einigermaßen Platz, vor allem die Kopffreiheit fällt großzügig aus. Noch wichtiger: Der Einstieg gelingt durch die zwei groß ausgeschnittenen Fondtüren ebenfalls deutlich bequemer. Und auch der Kofferraum legt um fast 50 Liter auf 270 Liter zu.

Ford Ka+ wächst um 32 Zentimeter

Zu verdanken hat der Kleinstwagen das Wachstum seiner neuen Plattform. Unter dem Blech nämlich steckt nicht mehr wie zuvor der knapp 3,60 Meter kurze Fiat 500, sondern der deutlich größere Fiesta. Von dem stammen auch das bereits leicht angestaubt wirkende Cockpit-Design und das Fahrwerk – Ford verspricht vor diesem Hintergrund auch ein ähnliches Maß an Fahrspaß wie in dem Chef-Dynamiker unter den Kleinwagen.

Das Konzept des neuen Kleinstwagens stammt aus Brasilien, wo der Ka+ bereits seit 2015 angeboten wird – verwirrenderweise dort unter dem Namen „Ka“, den man hierzulande aufgrund des komplett neuen Konzepts jedoch nicht mehr nutzen wollte. „One Ford“ heißt die hinter dem Strategiewechsel stehende Idee: Der US-Konzern setzt zur Kostensenkung international unter diesem Motto seit einigen Jahren verstärkt auf sogenannte Weltautos – Modelle, die überall auf dem Erdball mit nur wenigen Modifikationen verkauft werden können. Das ehemals rein europäische Kompaktmodell Focus ist seit dieser Generation solch ein Modell, genauso die Mittelklassebaureihe Mondeo. Auch aus Südamerika hat man mit dem Mini-SUV Ecosport bereits ein Auto internationalisiert.

Ford Ka+ zielt nicht auf Lifestyle ab

Ford gestaltet den Ka völlig neu
Der Ford Ka+ bietet Platz für Fünf Ford

Der kleine Crossover zeigt seit seinem Start 2014 aber auch, wie schwierig der Import exotischer Fahrzeuge in den anspruchsvollen europäischen Markt sein kann. Bereits rund ein Jahr nach Markteinführung musste das Modell noch einmal nachpoliert werden, Design, Fahrwerk und Innenraum entsprachen zunächst nicht den hiesigen Vorstellung. Auch der Ka+ kann sich mit den schicken Mitgliedern von Europas Lifestyle-Elite wie Fiat 500, Mini, Opel Adam und Co. zumindest in Sachen Design und Anmutung nicht messen. Will er aber auch gar nicht. Der Ka+ fährt eher in einer Liga mit Preiskampf-Modellen wie Suzuki Celerio, Nissan Micra, Mitsubishi Space Star oder dem Opel Karl.

Auch unter der Motorhaube gibt es daher Hausmannskost: zwei 1,2-Liter-Saugbenziner mit wahlweise 52 kW/70 PS oder 63 kW/85 PS. Beide Vierzylinder sind an ein manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt. Als Verbrauch gibt der Hersteller 5,0 Liter an, die unter anderem mit Leichtlaufreifen ausgestattete Spritsparversion des stärkeren Motors soll mit 4,8 Litern auskommen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 159 und 169 km/h, der Spurt auf Tempo 100 dauert zwischen 13,3 und 15,5 Sekunden. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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