Luxusautos zum kleinen Preis

Schnäppchen im Internet

Luxusautos zum kleinen Preis
Ein Rolls Royce Phantom kann es gebraucht recht günstig geben © Rolls Royce

Ein Ferrari vor der Haustür macht etwas her. Wer auf das Alter und die gefahrenen Kilometer nicht so sehr hinschaut, kann sich einen Luxusschlitten zum Schnäppchenpreis leisten.

Für viele Autofahrer bleibt ein großes, komfortables und luxuriöses Fahrzeug ein unerfüllter Traum. Neuwagen der Kategorie Rolls Royce, Bentley oder Ferrari überspringen gerne die Grenze zum sechsstelligen Euro-Bereich, da wird die Luft für Privatkunden dünn. Bei Gebrauchtwagen sieht das schon anders aus. Der Wertverfall ist besonders bei den teuren Autos enorm. Mit ein paar Jahren auf der Blechhaut gibt es sie teilweise schon unter 20.000 Euro. Doch auch wenn das Stöbern bei vermeintlichen Schnäppchen Spaß macht: Die Folgekosten eines möglichen Kaufs sind nicht zu verachten. Für die Reparatur des Motors oder Getriebes eines Luxusautos gehen gern über 10.000 Euro über die Ladentheke der Spezialwerkstatt und der Spritkonsum liegt immer im zweistelligen Bereich. Wir haben uns bei autoscout24.de umgeschaut und das Träumen dennoch angefangen.

Ferrari ab 12.000 Euro

Einen Ferrari findet man im Internet schon für rund 12.000 Euro. Der 400 hat zwar 200.000 Kilometer gelaufen, aber sein Zwölfzylinder kommt noch immer auf 250 kW/340 PS. Auch einen 365 GT gibt es ab 16.900 Euro.

Fahrzeuge der Konzernschwestermarke Maserati sind nicht ganz so klangvoll, was den Markennamen angeht, dafür bieten sie meiste etwas mehr Komfort. Im Internet gibt es Maserati-Fahrzeuge ab 6.000 Euro. Der Quattroporte von 1982 mit dem 4,8-Liter-Motor leistet 206 kW/280 PS und ist ein Dauergast auf der linken Spur und bietet sogar Platz für die ganze Familie.

Aston Martin unter 30.000 Euro

Einen Jaguar XJ gibt es ab 2000 Euro Jaguar

Auch Jaguar-Modelle gelten gemein als sportlich und luxuriös, vor allem früher aber auch als anfällig und ruinös. Die Limousinen der XJ-Reihe gibt es schon ab 2000 Euro, oft sogar voll ausgestattet mit Leder und Klimaanlage. Dafür aber auch mit Laufleistungen jenseits der 200.000 Kilometergrenze, fragwürdiger Historie und schlechtem Zustand und einem Spritkonsum eines englischen Fußballfans. Wer einen guten Jaguar sucht, muss etwas tiefer in die Tasche greifen, kommt aber dennoch relativ günstig an ein Luxusauto.

Ein Coupés der Marke gibt es beispielsweise für knapp 20.000 Euro. Dafür erhält man ein vollausgestattetes, scheckheftgepflegtes XK-Modell des Baujahres 2002 mit 220 kW/298 PS, dessen cremefarbene Innenausstattung fast neuwertig scheint. Die Laufleistung von 80.000 Kilometer dürfte den Achtzylinder nicht beansprucht haben. Ein gleich altes Coupé von Aston Martin gibt es in Form eines DB7 Volante mit 309 kW/420 PS für 29.491 Euro. Der britische Luxusklassiker betört mit schöner Form, allerdings schreckt der Normverbrauch von 19,9 Litern.

Hohe Folgekosten

Die Mutter aller Luxusfahrzeuge liefert natürlich Rolls Royce. Auch die edlen Limousinen der britischen Hoflieferanten sind schon für rund 10.000 Euro zu haben. Beispiel: Rolls-Royce Silver Shadow, Baujahr 1971 für 7950 Euro. Die 149 kW/203 PS des Achtzylinders wollen allerdings gefüttert werden, wenn die defekte Benzinpumpe wieder läuft. Außerdem benötigen Lack und Innenraum eine kundige und pflegende Hand.

Auch ein Silver Spirit Saloon von 1982 wird für 8500 Euro angeboten, die Folgekosten dürften allerdings den Kaufpreis schnell übersteigen. Fahrzeuge der Schwestermarke Bentley sind ebenfalls günstig zu haben. Der Mulsanne von 1986 kostet im Internet nur 5555 Euro, wirkt gepflegt und hat rund 230.000 Kilometer gelaufen. Allerdings ist der Brite ein Rechtslenker und damit nicht jedermanns Sache.

Cadillac CTS ab 2000 Euro

Wer auf amerikanischen Autos steht, sollte sich die Angebote von Cadillac anschauen. Einen Seville CTS von 1992 mit 150 kW/204 PS gibt es schon ab 2000 Euro. Das ist wenig im Vergleich zum Spritverbrauch und vielleicht eine Überlegung wert. Schließlich sind die gebrauchten Luxuswagen von heute auch die Oldtimer von morgen. Und als solche könnten die ehemaligen Traumautos durchaus wieder an Wert gewinnen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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