VW Cross Caddy: Lifestyle statt Langweil

Erstmals mit Allrad

VW Cross Caddy: Lifestyle statt Langweil
Erstmals in der VW Cross-Familie gibt es auch Allradantrieb. © VW

Die Nutzfahrzeugsparte von VW macht sich auf die Suche nach neuen Käuferschichten. So wird der an sich bodenständige Caddy in der Cross-Version nicht nur optisch aufgemöbelt.

Jetzt wird auch der VW Caddy optisch aufgepeppt und kommt Ende Juni als Cross-Version zu den Händlern. Wie schon die VW-Cross-Modelle Polo, Golf, Touran oder demnächst der Up zieren den als Fünf- oder Siebensitzer erhältlichen Hochdachkombi einige schickere Anbauteile. Zudem gibt es auffällige Felgen und Außenlacke sowie einige Interieur- und Ausstattungsfeinheiten. Für den schöneren Schein werden 3500 Euro Aufpreis fällig. Als Pkw kostet der Caddy Cross so ab 22.360 Euro, der Kastenwagen steht ab rund 18.800 Euro in der Liste. Eine Klimaanlage ist im Preis nicht inbegriffen und schlägt mit 1400 Euro zu Buche.

Neue Ausrichtung für VW Caddy

Bislang stand der Caddy – weder in der Pkw-Version noch als Kastenfahrzeug für den gewerblichen Einsatz – nicht im Verdacht, besonders schick sein zu wollen. Ganz im Gegenteil: Dem Nützling haftet Bodenständigkeit an, er gilt zudem in der Pkw-Variante als praktischere und preiswertere Alternative zum VW Touran. Allen voran machen die seitlichen Schiebetüren den Caddy zu einem familien- und freizeitfreundlichen Begleiter mit einfachem Zugang zum Fond. Dass die verwendeten Innenraummaterialien, Ausstattungsdetails sowie das Fahrwerk etwas einfacher gestaltet sind als beim Wolfsburger Kompaktvan stört die preissensible Kundschaft nicht. Zumal das Kofferraumvolumen von 750 bis 3020 Litern (bei ausgebauten hinteren Sitzen) in der fünfsitzigen Konfiguration für etwaige Einschränkungen entschädigt.

Doch nun will VW neue Zielgruppen für den Caddy gewinnen. Nicht nur Familien, die auf den Euro schauen müssen, sind das Maß aller Dinge. Mehr Lifestyle ist angesagt. Und so werden Menschen gesucht, denen das Gefühl, trendig zu sein, einiges an Geld wert ist. Genau gesagt, mindestens 3500 Euro. So viel verlangt der VW-Händler als Aufpreis für den Cross, der auf Basis der zweiten Ausstattungslinie Trendline immerhin einige Extras bietet.

VW Caddy mit verschärfter Optik

Vor allem aber zählt die verschärfte Optik. Wo die herkömmlichen Versionen robusten Charme verströmen, sorgen nun schwarze Radlaufblenden, silberner Unterfahrschutz für Front und Heck, Privacy-Verglasung sowie die silberfarbene Dachreling für mehr Aufmerksamkeit. Der insgesamt etwas gefälligere Eindruck wird durch die speziell für den Cross erhältlichen markanten 17-Zoll-Felgen unterstrichen.

Wer zudem Mut zur Farbe hat, kann aus einer Palette von zehn intensiven Metallic- und Perleffektlacken wählen. Besonders die giftgrüne Mischung ("Viperngrün") steht dem Fahrzeug gut. Für die werden allerdings weitere 595 Euro fällig.

Aufgepeppter Innenraum des VW Caddy

Erstmals in der VW Cross-Familie gibt es auch Allradantrieb.
Etwas Lifestyle im Innenraum des VW Caddy VW

Apropos grün: Die Farbe setzt sich auch im Innenraum fort. Die Sitzbezüge sind zweifarbig in grün-anthrazit gehalten. Dazu passend gibt es die Verkleidungen der Türen. Für weniger Frosch-Ambiente können die Sitzbezüge und Türinnenverkleidungen auch in grau-anthrazit geordert werden.

Außerdem gehören bei der Cross-Variante noch Lederlenkrad, Lederapplikationen an Schaltknauf und Handbremshebel, eine verstellbare Mittelarmlehne, etwas Chromzierrat sowie für den Fahrer- und Beifahrerplatz Sitzheizung und Lordoseunterstützung zum Serienumfang. Damit der Cross-Zuschlag nicht ganz so happig wirkt, sind eine Geschwindigkeitsregelanlage, Berganfahrassistent sowie Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer ebenfalls an Bord.

Premiere in der VW Cross-Familie

Erstmals in der VW Cross-Familie gibt es auch Allradantrieb.
Der VW Caddy bietet viel Platz VW

Das wär´s dann aber auch schon mit den Neuerungen. Unverändert ist das Motorenangebot. Zwei Benziner, fünf Diesel sowie je ein Erd- und Flüssiggasaggregat stehen zur Wahl. Das Leistungsband reicht von 55 kW/75 PS bis zu 125 kW/170 PS. Volumenmotor ist der 1,6-Liter-TDI mit 75 kW/102 PS. Der gehört zu den alten Bekannten aus dem VW-Konzern-Aggregateregal, passt aber mit seinem robusten Charakter und soliden Drehmomentverlauf sowie seinem vergleichsweise günstigen Verbrauch gut zur Caddy-Kundschaft. In der spritsparoptimierten Bluemotion-Variante begnügt er sich mit 5,2 Litern. Vermutlich werden auch die Cross-Käufer diesen und den etwas stärkeren, 2,0-Liter-TDI mit 103 kW/140 PS am meisten goutieren.

Eine Besonderheit bietet der Caddy Cross aber doch. Anders als die anderen Fahrzeuge mit dieser Bezeichnung gibt es ihn auch mit Allrad. Dieser wird seit 2009 für den Caddy angeboten und ist auch für den Cross in Verbindung mit dem 81 kW/110 PS (ab 29.000 Euro) oder dem 103 kW/140 PS starken Diesel (ab 33.500 Euro) erhältlich. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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