Volvo V40: Schick, effizient und sicher

Kompaktmodell mit neuen Motoren

Volvo V40: Schick, effizient und sicher
Der Volvo V40 ist mit neuen Motoren unterwegs. © Volvo

Volvo bietet nun auch den V40 mit neuen, effizienten Vierzylinder-Motoren an. Was das Kompaktklassemodell der Schweden zu bieten hat, zeigt unser Fahrbericht mit dem 190 PS starkem Diesel.

Von Frank Mertens

Volvo setzt auf Effizienz und rollt nach und nach seine neue Motorengeneration aus. Die Drive-E Motoren sollen im Vergleich zu den bislang eingesetzten Aggregaten bis zu 30 Prozent weniger Sprit verbrauchen - und das bei gesteigerten Leistungswerten. Was von diesem Versprechen zu halten ist, haben wir mit dem Volvo V40 getestet. Für das Kompaktklassemodell wird bei den Benzinern ein 245 PS starker Motor angeboten, bei den Selbstzündern sorgt der von uns gefahrene D4 Turbodiesel mit 190 PS für Vortrieb.

Laufruhiger Vierzylinder

Es ist ein Aggregat, was hervorragend zu diesem kompakten Fünftürer der Schweden passt: der Motor ist nicht nur im kalten Zustand recht laufruhig, sondern bietet auch ausreichend Kraft, um mit dem V40 auch einmal etwas flotter unterwegs zu sein. Dabei sorgt ein maximales Drehmoment von satten 400 Nm für einen ausgesprochen kraftvollen Antritt - auch deshalb, weil es bereits ab 1750 Touren zur Verfügung steht. So motorisiert, kann man in dem mit der gut abgestimmten Achtgang-Automatik 1,6 Tonnen schweren V40 in gerade einmal 7,2 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Die Spitzengeschwindigkeit des zwei Liter großen Aggregats ist bei 230 km/h erreicht.

Der Volvo V40 T5 ist auch mit vier Zylindern kräftig unterwegs.
Blick in den Innenraum des V40 Volvo

Doch Topspeed ist das eine, die Fahrdynamik das andere - und hier gibt der kompakte Schwede keine schlechte Figur ab, wie Landstraßenfahrten zeigten. Dafür sorgt insbesondere das Dynamik-Fahrwerk des V40 mit einer zwar straffen, aber keineswegs unkomfortablen Feder-Dämpfer-Abstimmung. Den Schweden ist hier für ihr Schrägheck-Modell eine gute Abstimmung zwischen dem Anspruch nach Sportlichkeit und Komfort gelungen. Zwar nimmt man Querfugen auf schlechten Straßen bewusst wahr, doch es bewegt sich noch längst nicht in dem Rahmen, wo man das als nervig empfindet. Die gut konturierten Sitze schlucken zudem heftige Stöße. Zugleich bieten sie auch bei schnellen Kurvenfahrten einen guten Seitenhalt.

Verbrauch bei knapp unter sechs Litern

So direkt die Geartronic im V40 abgestimmt ist, reagiert auch die adaptive Servolenkung mit drei einstellbaren Lenkkraftmodi (Aufpreis 150 Euro). Sie bietet dem Fahrer einen direkten Kontakt zur Fahrbahn. So muss es sein. Doch kommen wir zum Verbrauch. Volvo stellt für den von uns gefahrenen V40 einen nach dem NEFZ ermittelten Durchschnittsverbrauch von 4,2 Litern in Aussicht. Hört sich gut an, wird aber nicht erreicht. Bei unseren Testfahrten standen am Ende 5,9 Liter auf dem Bordcomputer. Ein Wert, der gerade noch für ein Auto mit diesen Leistungsdaten akzeptabel ist.

Der Innenraum des von uns getesteten V40 in der Ausstattungsvariante Ocean Race ist so, wie man es von einem Auto mit einem Preis von mindestens 32.550 Euro erwarten kann: es entspricht Premiumansprüchen. Die Materialien sind gut verarbeitet und fühlen sich wertig an. Da gibt es nichts zu meckern. Vor allem dann nicht, wenn das Testfahrzeug mit all´ den Nettigkeiten ausgestattet ist, die die Ausstattungsliste zu bieten hat. Dazu gehörten in unserem Testwagen beispielsweise ein Panoramaglasdach (1150 Euro), das Komfort-Paket (1300 Euro), die bereits genannte Achtgangautomatik (1900 Euro) und ein Lichtpaket (1100 Euro).

Vielzahl von Assistenzsystemen im Angebot

Der Volvo V40 T5 ist auch mit vier Zylindern kräftig unterwegs.
Sieht schick aus, der V40 Volvo

Wer in einem Volvo fährt, der kann natürlich auch eine Vielzahl von Assistenzsystemen wählen: dazu gehören beispielsweise ein Abstandsregelsystem mit einem Bremsassistenten und einer Notbremsfunktion, eine Verkehrszeichenerkennung oder ein Spurwechselassistent. Volvo hat dieses und andere Sicherheitssysteme im Fahrassistenzsystem Pro zusammengefasst.

Billig ist dieses Plus an Sicherheit nicht - dafür werden 1580 Euro aufgerufen. Doch wenn eines dieser Systeme den ersten Unfall vermieden hat, weiß man sie zu schätzen und wird sich über seine Investition freuen. Wer sich für diese Zusatzausstattungen entscheidet, der muss dann indes schlappe 46.635 Euro bezahlen – so viel kostete nämlich unser Testwagen in Topausstattung. Das ist eine Ansage für ein Kompaktklasse-Modell, an dem es bis auf den Preis kaum etwas auszusetzen gibt. Wenn es denn etwas zu mäkeln gibt, dann ist es die eingeschränkte Sicht nach hinten (entsprechend wird eine Rückfahrkamera dringend empfohlen) und die niedrige Dachlinie, die Großgewachsenen das Einsteigen doch etwas erschwert. Aber das sind Nickligkeiten, die den guten Gesamteindruck nicht wirklich schmälern.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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