Suzuki SX4 S-Cross: Lauter Farbtupfer im Orchester

Mit Dieselmotor von Fiat

Suzuki SX4 S-Cross: Lauter Farbtupfer im Orchester
Der Suzuki SX4 S-Cross ist zum Mini-Crossover aufgestiegen © AG/Flehmer

Suzuki kann mit dem SX4 S-Cross super im Konzert der kleinen SUV mitspielen. Dabei übertönt der kleine Van seine Mitspieler jedoch recht ungewohnt.

Von Thomas Flehmer

Es muss nicht immer die erste Geige sein – doch damit hat Suzuki in Deutschland eh keine Probleme. Die Japaner spielen am Rande mit und sind fast nur über den Kleinwagen Swift in den vorderen Reihen des Orchesters vertreten. Dabei haben die letzten Neuzugänge durchaus Konzertqualitäten – wie auch der SX4 S-Cross, der durch seine Farbe „Crystal Lime Metallic“ auch in den hinteren Reihen des Orchesters auffällt.

Den ganzen Namen des Orchestermitglieds hat man aber erst fertig gelesen, wenn die Musik schon lange nicht mehr spielt: Suzuki SX4 S-Cross 1.6 DDiS Allgrip. 1,77 Meter Breite stehen zur Verfügung, um den ganzen Namen sichtbar am Heck zu platzieren. Seitlich kann der Schriftzug auf 4,30 Metern angebracht werden. Das drückt natürlich auch aus, dass viel Platz für fünf Leute vorhanden ist.

Zähe Navi-Bedienung im Suzuki SX4 S-Cross

Der im Gegensatz zu seinem Vorgänger gleich um 15 Zentimeter gewachsen Mini-Crossover bietet den Insassen neben viel Platz auch ein aufgeräumtes Cockpit mit größtenteils intuitiver Bedienung. Die wichtigen Funktionen sind leicht bedien- oder ablesbar, Probleme bereitet der Monitor, der mit der Einführung des SX4 S-Cross vor drei Jahren noch eine angemessene Größe aufwies, in der heutigen Zeit der Tablet-Displays wie ein Mäusekino erscheint.

Beim Navi muss man genau hinschauen, was der Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr abträglich ist und die Verbindung mit dem Smartphone klappte auch nach mehrmaligen Versuchen nicht, was aber auch an der Ungeschicktheit des Autors liegen kann, da frühere Smartphone-Nutzer des Testwagens aufgeführt wurden. Intuitiv ist es aber nicht.

Komfortabel im Suzuki SX4 S-Cross

Der Suzuki SX4 S-Cross ist zum Mini-Crossover aufgestiegen
Im Suzuki SX4 S-Cross lässt es sich aushalten AG/Flehmer

Ansonsten kann die Fahrt in dem Allradler genossen werden, zumindest dann, wenn die Comfort+-Variante gewählt wurde, mit der der Aufenthalt an Bord durch Ledersitze, Panorama-Glasdach und zahlreichen weiteren Komfortelementen verschönert wird. Bei der Sicherheit muss man jedoch auf die neue Generation warten, die dann außer Tempomat und Einparkhilfe noch mehrere Systeme aufzuweisen hat. Der neue Vitara ist diesen Weg ja schon gegangen beziehungsweise gefahren.

Aber auch ohne den ganzen Ausbund an Fahrsicherheitssystemen kann der Alltagsverkehr bewältigt werden, zumal die Insassen komfortabel erhöht sitzen. Mit 13,5 Sekunden für die Beschleunigung zählt der SX4 S-Cross nicht gerade zu den Sportlern, aber das soll er auch nicht. Das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verhindert allerdings einen schnelleren Sprint zuweilen dadurch, dass der Gangwechsel in den höheren Gang manchmal sehr zäh erfolgt und man mit dem Fuß vom Gas gehen muss, um den Wechsel zu beschleunigen.

Suzuki SX4 S-Cross gibt sich genügsam

Der Suzuki SX4 S-Cross ist zum Mini-Crossover aufgestiegen
Der Suzuki SX4 S-Cross weist gute Trinksitten auf AG/Flehmer

Der 120 PS starke Diesel von Fiat verschafft sich dabei akustisch viel Gehör. Der Selbstzünder ist – besonders in den höheren Geschwindigkeitsbereichen ab etwa 130 Stundenkilometer - für heutige Zeiten ungewöhnlich laut. Da mag man gar nicht so lange auf der Autobahn den Wagen auf 180 km/h halten, auch wenn die Höchstgeschwindigkeit mit 165 km/h angegeben ist.

Die gehobene Lautstärke des Aggregates wirkt sich recht schnell auf die Fahrweise aus, die sich zwischen 130 und 160 km/h einpendelt. Und dann überrascht der 1,4 Tonner mit einem überaus guten Verbrauch von 5,8 Litern auf 100 Kilometern. In der Stadt hält sich der Suzuki mit 4,8 Litern ebenso zurück und kommt dabei dem ermittelten Wert von 4,7 Litern ziemlich nahe. Der niedrige Verbrauch entschädigt vieles.

Warten auf Suzuki-Aktion

Hinzu kommt ein sehr gutes Zusammenspiel zwischen Fahrwerk und Lenkung, sodass man auch zu fünft längere Strecken bewältigen kann, auch wenn die 440 Liter Kofferraumvolumen, die mit umgeklappter Rückbank auf 1269 Liter ausgeweitet werden können, dann vollständig genutzt werden.

Mit 19.490 Euro ist die Basisvariante auch sehr fair eingepreist. Wer geduldig ist, wartet auf die nächste Aktion von Suzuki. Erst kürzlich wurde der Preis für den SX4 S-Cross um 2500 Euro gesenkt. Der SX4 S-Cross 1.6 DDiS startet in der zweithöchsten Variante Comfort bei 23.190 Euro als Benziner, der Selbstzünder kostet 2500 Euro mehr. In der höchsten Stufe Comfort+ werden 31.090 Euro verlangt. Dann werden noch 500 Euro für die Metalliclackierung fällig – und der Suzuki SX4 S-Cross 1.6 DDiS Allgrip steht voll ausgestattet im Orchester.

Vorheriger ArtikelWachstum auf Chinas Automarkt beschleunigt sich
Nächster ArtikelFiat Panda: Verblasster Slogan
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden