Suzuki Jimny: Sparsamer Diesel mit Kraft

Suzuki offeriert nun auch den Geländewagen Jimny in einer Dieselversion. Der 1,4 Liter-Motor spielt seine Vorzüge vor allem im Gelände aus.

Stefan Grundhoff

Ein Diesel in einem Geländewagen macht bekanntlich Sinn. Und dies nicht nur wegen des geringeren Verbrauchs. Seine eigentlichen Qualitäten spielt der Selbstzünder auf unbefestigten Wegen oder im Gelände so richtig aus. Bei minimalen Geschwindigkeiten entwickelt selbst ein kleiner Dieselmotor genug Kraft, um einen Offroader auch abseits der Straßen sicher vorwärts zu drücken.

So ist es nur logisch, dass Suzuki jetzt auch seinen erfolgreichen Klein-Geländewagen Jimny mit einem Diesel ausrüstet. Dem dreitürigen 1,5 TD, der ab Juni unters Volk gebracht wird, haben die Japaner einen Vierzylinder mit Common-Rail-Direkteinspritzung unter die Haube gesetzt. Der Motor aus dem Hause Renault leistet 48 kW/65 PS und erreicht sein maximales Drehmoment von 160 Nm bei 2000 U/min. Der Verbrauch liegt laut Werksangaben bei 6,1 Liter auf 100 Kilometer. Die Benzinvarianten des Jimny schlucken gut drei Liter mehr.

Hervorragende Geländetauglichkeit

Die Leistung des Jimny Diesel ist von den Werten her zwar minimal. Doch gerade bei Fahrten abseits befestigter Straßen kommt es ohnehin mehr auf die Kraftentfaltung an. Und da kann der Motor seine Stärken ausspielen. Dank des während der Fahrt starr zuschaltbaren Allradantriebes, seiner kompakten Form und den kurzen Überhängen kommt der Jimny selbst steile Abhänge ohne Mühe hinauf und auch wieder hinunter. Die gut verschränkenden Starrachsen tragen das Ihre dazu bei. Und eine harte Federung ist im Gelände ohnehin ein Muss.

Hier lässt es sich ohnehin nicht vermeiden, dass die maximal vier Insassen auf ihren kleinen Sitzen richtig durchgerüttelt werden. Das 1,1 Tonnen leichte Fahrzeug ist solide verarbeitet und steckt auch größeren Erschütterungen weg. Die notwendige Ausrüstung für eine Geländefahrt lässt sich im kleinen Kofferraum hinter der großen Hecktür problemlos unterbringen. Der Stauraum lässt sich sogar noch erweitern, sofern die getrennt umlegbaren Rücksitzlehnen umgeklappt werden.

Röhrender Motor

Der Geschwindigkeitsanzeiger ist überdimensioniert: Bei 130 km/h ist Schluss.

Irgendeinen Hauch von Komfort darf man freilich nicht erwarten. Auch nicht bei Fahrten auf Asphalt. Dabei animiert der Motor, der bei Laune gehalten werden muss, durchaus zu einer flotten Fahrweise. Seine bescheidene Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h erreicht der 3,61 Meter lange Zwerg aber erst nach einigem Anlauf. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer benötigt der Jimny als Hecktriebler stolze 21,2 Sekunden. Die Benzinerversion mit 1,4 Liter-Hubraum peitscht ihn immerhin 25 km/h schneller nach vorne. In beiden Fällen wird es aber im Fahrzeuginneren extrem laut. In engen Kurven kann das Heck auch schon mal ausbrechen. Dafür sind bei der Dieselversion ABS und zwei Airbags serienmäßig. Was bei den mauen Bremsleistungen nicht von Nachteil ist.

Minimale Ausstattung, Mini-Preis

Der Jimny Diesel steht in zwei Ausstattungsvarianten im Prospekt. Im 15.530 Euro teuren «Club» sind neben der Sicherheitsausstattung elektrische Fensterheber vorne und Zentralverriegelung serienmäßig. Auch hier beschränkt sich Suzuki nur auf das Nötigste. Selbst eine Servolenkung fehlt. Im «Comfort» (eigentlich ist diese Bezeichnung eine Frechheit) dürfen sich die Insassen immerhin über eine Klimaanlage und beheizbare Außenspiegel freuen, sofern der Käufer 780 Euro mehr ausgegeben hat. Dagegen bleiben die 295 Euro, die für eine Metalliclackierung fällig werden, reine Geschmacksfrage.

Das ist der Suzuki Jimny ohnehin. In punko Sicherheit und Komfort entspricht der Mini-Geländewagen den heutigen Ansprüchen eigentlich in keiner Weise. Doch als Freizeitwagen macht der Suzuki gerade eben wegen seiner minimalistischen Ausstattung so richtig Spaß, vor allem abseits der Asphaltbänder. Und den gibt es auch noch zu einem Mini-Preis.

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