Seat Leon FR: Einer für die Emotionen

1.4 TSI mit 122 PS

Seat Leon FR: Einer für die Emotionen
Der Seat Leon FR bietet sportliche Fahrleistungen. © Seat

Die Absatzsituation der VW-Tochter Seat kennt in Deutschland derzeit nur eine Richtung: sie zeigt steil nach oben. Die Produkte der Spanier kommen an. Wieso das so ist, zeigt der Leon. Von uns getestet wurde der 1.4 TSI mit 122 PS als FR-Version.

Von Frank Mertens

Wer in diesen Monaten auf die Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) geschaut hat, wird wenig Freude an dem gehabt haben, was dort zu sehen war: Überwiegend lagen die Hersteller angesichts der Kaufzurückhaltung der Kunden im Minus. Zu den wenigen Ausnahmen gehörte die VW-Tochter Seat. Sie wartete von Monat zu Monat mit Zuwächsen auf. Nach vier Monaten liegen die Spanier mit insgesamt 25.795 Einheiten bei einem Wachstum von 32 Prozent.

Neben attraktiven Leasing- und Finanzierungsangeboten liegt dies vor allem an den neuen Modellen. Sie überzeugen immer mehr Kunden. Wer sich dabei unter der Vielzahl der neuen Produkte wie dem Mii, Ibiza insbesondere den neuen Seat Leon anschaut, der weiß, weshalb das so ist. Das Kompaktmodell von Seat weist dabei eine Qualität auf, die man in dieser Form von den Spaniern bisher nicht kannte. Wo der Vorgänger bislang Plastikcharme versprühte, hat der Neue einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Der Innenraum reicht dabei fast an das hohe Niveau des VW Golfs heran.

Gute Verarbeitungsqualität

Nimmt man im Leon Platz, fühlt man sich beim Blick auf die Materialien und die Verarbeitungsqualität trotz des verwendeten Kunststoffs angenehm überrascht. Da stört kein Plastikcharme mehr das ästhetische Empfinden des Fahrers, es kommt Wohlfühlatmosphäre auf. Die Instrumente sehen ansprechend, sind übersichtlich gestaltet und intuitiv zu bedienen. Halt so wie man es von der Konzernmutter VW kennt (und hier bedient sich Seat natürlich aus dem Modularen Querbaukasten).

Das Cockpit des neuen Seat Leon.
Das Cockpit im Seat Leon FR Seat

Doch im Gegensatz zu einem VW Golf setzt der Seat Leon nicht auf ein altbacken daherkommendes Design. Langweilig will er nicht sein, er will die nach Sportlichkeit und Dynamik schauenden Kunden mit seinem Auftritt ansprechen. Und wer nach einen solchen Auto verlangt, der bekommt, was er erwartet. Seine Linien sind dynamisch gezeichnet, was bis in die schnittig gestylten Außenspiegel reicht. Man muss ihre Form nicht mögen, doch sie passt zum Gesamtauftritt des Leon.

Doch dazu gehört nicht nur ein dynamisches Äußeres, sondern vor allem auch ein gehöriges Maß an Fahrdynamik. Insbesondere dann, wenn man sich für die sportlichste aller Leon-Varianten entschieden hat, den FR. Von uns getestet wurde der 1.4 TSI mit 122PS, der ab 21.870 Euro in der Preisliste steht.

Knackiges manuelles Sechsganggetriebe

Er weist ein maximales Drehmoment von 200 Nm auf, das zwischen 1400 bis 400 Umdrehungen zur Verfügung steht und damit neben einem kraftvollen Antritt insbesondere ein recht schaltfaules Fahren ermöglicht. Eigentlich schade, denn das manuelle Sechsganggetriebe ist knackig abgestimmt, sodass es richtig Spaß macht, den Schaltknauf durch die Gassen zu bewegen. Der Vierzylinder-Turbobenziner im Leon präsentierte sich bei den Testfahrten als ausgesprochen kultiviertes Aggregat: es ist leise und durchzugsstark.

Das zeigt sich auch an den Sprintqualitäten. In 9,3 Sekunden erreicht er Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 202 km/h erreicht. Wer die sportlichen Qualitäten des Leon FR ausschöpft, der wird indes trotz eines gut funktionierenden Start-Stopp-Systems den in Aussicht gestellten Durchschnittsverbrauch von 5,2 Litern (CO2-Wert 119 g/km) deutlich verfehlen. Bei den Testfahrten genehmigte sich der Leon 6,7 Liter, ein dennoch guter Wert.

Gute Fahrdynamik

Das Heck des Seat Leon FR
Das Heck des Seat Leon FR Seat

Doch abseits dieser reinen Leistungsdaten offeriert der Leon seine Stärken insbesondere bei der Fahrdynamik. Wer den sportlichen Spanier einmal flotter durch enge Kurvenpassagen hetzt, kann ihm nur eine ausgesprochen souveräne Straßenlage attestieren. Das liegt zum einem an dem serienmäßigen Sportfahrwerk, der elektronischen Differenzialsperre XDS und dem so genannten Seat Drive Profile: es ermöglicht dem Fahrer über den Touchscreen des Navigationsgeräts die unkomplizierte Einstellung des Fahrwerks nach den persönlichen Bedürfnissen in die drei Fahrmodi Sport, Comfort und Eco.

Wie bei allen neuen Modellen des VW-Konzerns kann natürlich auch der Leon mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen geordert werden, die das Fahren in ihm noch sicherer machen wie beispielsweise ein aktiver Spurwechselassistent, der beim unbeabsichtigten Wechsel der Fahrbahn mit leichten Lenkeingriffen den Leon in der Spur hält. Das ist alles eine feine Sache – und lässt den neuen Leon zu einer Empfehlung werden, wenn man auf der Suche nach einem sportlichen Modell in der Kompaktklasse ist. Mit diesem Leon fährt Seat souverän aus dem Schatten des bieder daherkommenden Konzernbruders VW Golf.

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