Renault Megane: Neuer Anlauf in Golfklasse

Renault leitet für den Megane eine neue Phase ein. Beim «Franzosen-Golf» sollen laut dem Unternehmen die Qualitäts-Probleme des Vorgängers verschwunden sein.

Von Thomas Flehmer

Renault hat sein Erfolgsmodell Megane leicht aufgefrischt. Bei dem Facelift des 2002 auf den Markt gekommenen «Franzosen-Golfs» sind eine gute Sicherheitsausstattung, ein solides Fahrwerk und die bekannt gute Qualität der Motoren eine Selbstverständlichkeit.

«Wir sind besonders zufrieden mit dem Megane. Er war seit 2003 an der Spitze der Neuzulassungen in Westeuropa und somit für uns eindeutig ein Erfolg», sagte Renault-Pressesprecher Christophe Deville bei der Präsentation in Nizza. 2,4 Millionen Modelle wurden in den vergangenen drei Jahren verkauft. In Deutschland aber hatte es der Megane zunächst schwer. Mit der Phase 2 soll nun ein neuer Anlauf in der Golfklasse gestartet werden.

Qualitätsmängel abgeschafft

Mit dem Facelift, für das Renault 93 Millionen Euro in die Entwicklung investierte, sollen nun zudem die ebenso bekannten wie gefürchteten Qualitätsmängel abgeschafft worden sein. «Wir haben unser Bewertungssystem in Richtung Kundenwahrnehmungen neu ausgerichtet», so Deville

So wurde der Lieferant der Keycards gewechselt, die einen problemlosen Einsteig und Start des Wagens ermöglichen soll. In der Vergangenheit hatte es hier immer wieder Probleme gegeben. Auch die sich schnell auflösenden Kunststoffteile sollen dank eines besseren Lacks auf Dauer halten.

Fahrwerk weiter verbessert

Verstärktes Fahrwerk Foto: Werk

Wichtiger sind aber die Neuerungen am Fahrwerk. Die McPherson-Vorderachse wurde mit Querstabilisatoren verstärkt. Das führt zu einer noch besseren Straßenlage. Zugleich wurde die Servolenkung neu abgestimmt und die Lenksäule verbessert.

Bei den Tests rund um Nizza mit dem von uns gefahrenen 1.9 dCi FAP mit 96 kW/130 PS und Sechs-Gang-Schaltgetriebe sorgte selbst unwegsames Gelände für keine unangenehmen Überraschungen im Innenraum. Wenig überzeugen können indes die viel zu weichen Sitze, die wenig Seitenhalt bieten.

Solide Grundwerte

Dynamische Front Foto: Flehmer/nz

Ansonsten fährt sich der Wagen seriös und sicher, fast schon bieder - halt wie ein Golf. Eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und ein maximales Drehmoment von 300 Nm bei 2000 U/min reichen vollkommen aus. Auch der Sprint von Null auf 100 in 9,0 Sekunden ist für den Fünftürer mehr als genug. Und 5,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer sowie ein serienmäßiger Partikelfilter sind sehr gute Werte.

Dafür versprüht der Megane von außen mehr Chick als der deutsche Kollege. Der zu einem tief gezogenen V gesetzte Kühlergrill und die transparenten Scheinwerfer vermitteln ebenso Dynamik wie der typische Renault-Winkel am Heck.

Heller Innenraum

Der Innenraum wirkt sehr hell Foto: Werk

Im Innenraum präsentiert sich der Megane dann wieder als Auto für den Verstand und nicht für den Bauch. Helles Beige und Chromumrandungen würden auch der älteren Generation zusprechen. Sehr sinnvoll aber sind die Veränderungen bei den Armaturen. Die Instrumente sind dank dünnerer Zeiger und größerer Zahlen lesbarer als früher. Auch arbeitet die Klimaanlage schneller und ist mit einem Kohlefilter ausgestattet, der üble Gerüche aus dem Innenraum fernhalten sollen.

Bis auf die Sitze lässt es sich auch gut im Innenraum leben. Ein um 61 Millimeter auf 2.625 Millimeter vergrößerter Radstand sorgt für ein großzügiges Angebot auch auf den hinteren Sitzen. Der Kofferraum beginnt bei 330 Litern und endet mit umgeklappten Rücksitzen bei 1190 Litern.

Kleinster Megane ab 14.400 Euro

Der Kofferraum ist bis zu 1190 Liter groß Foto: Werk

Ab 20.7000 Euro steht der 1.9 dCI FAP mit 130 PS als Drei-, Fünf-, und Viertürer ab der Ausstattungsversion Dynamique zur Verfügung, für den Kombi «Grandtour» müssen 22.600 Euro den Besitzer wechseln. Wer auf 15 kW/20 PS verzichten kann, zahlt jeweils 600 Euro weniger. In der Ausstattungsversion Privilege müssen jeweils 1400 Euro mehr hingelegt werden. Insgesamt stehen fünf Diesel- und drei Benzinmotoren zur Auswahl.

Wer auf jegliche Komforteinrichtungen wie dem Fairway-Paket mit Klimaanlage und Radio-CD (1400 Euro) oder dem Confort-Paket (550 Euro) mit u.a. elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern hinten, Regensensor verzichten kann, der wird mit der Basisversion Authentique und dem kleinsten Megane 1.4 16 V auch schon gut bedient. Hier sind dann lediglich 14.400 Euro zu entrichten.

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