Peugeot Boxer: Sparsamer unterwegs

Kooperation mit Fiat

Peugeot Boxer: Sparsamer unterwegs
Peugeot hat den Boxer modifiziert und auf sparsam getrimmt. © Peugeot

Das Facelift des Peugeot Boxer ist aus kosmetischer Sicht geringfügig ausgefallen. Die für dieses Segment wichtigen Korrekturen passierten unterm Blech.

Bei der Renovierung Peugeot Boxer gingen die Ingenieure offensichtlich nach dem Motto: „Never change a winning team“ vor und konzentrierten sich auf kosmetische und technische Detail-Verbesserungen. Optisch wurde die Frontpartie überarbeitet, sodass der Boxer mit seinem Breitbandgrill à la 308 auf Anhieb als Peugeot erkennbar ist. Die technischen Optimierungen verstecken sich unter dem Blech und werden erst erfahrbar, wenn sich der Transporter in Bewegung gesetzt hat, für den die Franzosen mindestens 29.095 Euro verlangen.

Gemeinschaftsprojekt mit Fiat Ducato

Der Boxer ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Fiat Ducato und rollt in Italien vom Band. Bei der jüngsten Version konzentrierten sich die Entwickler vor allem auf eine verstärkte und steifere Karosseriestruktur, die sich im Fahrbetrieb durch das weitgehende Fehlen von Dröhngeräuschen positiv bemerkbar macht, sowie eine optimierte Aerodynamik, die einen vergleichsweise positiven Cw-Wert von 0,31 zur Folge hat.

Auch die seitlichen Schiebetüren und die Hecktüren wurden für den harten Alltagsbetrieb überarbeitet und erhielten eine neue Mechanik. Zusätzlich bekam die neue Boxer-Generation größere Bremsen. Außerdem ermöglicht eine günstige Gewichtsverteilung den Einsatz der preisgünstigen 15-Zoll-Standardbereifung.

Peugeot Boxer wechselt erst später auf Euro 6

Bei den Motoren beschränkte sich die Entwicklungsarbeit auf die Überarbeitung des Einspritzsystems bei den 2,2 Liter HDi Motoren, die Euro 5 erfüllen. Der Wechsel auf Euro 6 wird erst in den kommenden Jahren stattfinden. Das 2,2-Liter-Aggregat wird in fünf Leistungsstufen angeboten, wobei bereits die Basis-Motorisierung mit 81 kW/110 PS für ausreichendes Temperament sorgt.

Die optimierten Diesel-Aggregate bringen je nach Version eine Verbrauchsverbesserung um bis zu 1,3 Liter auf rund 7,4 Liter auf 100 Kilometern. Bei den HDi-Aggregaten mit 96 kW/130 PS und 110 kW/150 PS verringert eine Stopp-Start-Automatik den Verbrauch um einen weiteren halben Liter. Zusammen mit der Wendigkeit des mindestens knapp fünf Meter langen Transporters lässt sich der Boxer auch auf engen Straßen gut bewegen und dank seines überraschend klein ausfallenden Wendekreises gut manövrieren. Als Top-Motorisierung kommt ein Dreiliter-HDi mit 130 kW/177 PS zum Einsatz, der sich für den Fernverkehr mit schwereren Lasten empfiehlt.

Leichte Beladung des Peugeot Boxer

Peugeot hat den Boxer modifiziert und auf sparsam getrimmt.
Die Ladekante des Peugeot Boxer ist weit unten angesiedelt Peugeot

Im Innenraum erleben Fahrer und Passagier ein angenehmes Ambiente mit Materialien, die auch in einem Pkw-Interieur eingesetzt werden könnten. Sauber verarbeitet erreicht so auch Hartplastik – vor allem in Verbindung mit Klavierlackoptik - eine wertige Wirkung. Allerdings lässt sich der Fahrersitz für großgewachsene Chauffeure nicht weit genug zurückstellen, sodass das Schienbein leicht Kontakt mit dem Abschlussblech des Instrumententrägers aufnimmt. Das Geräuschniveau hält sich ebenfalls in Grenzen, sodass die Insassen sich wohlfühlen.

Der Boxer ist zwar im Vergleich zum Wettbewerb zwischen einem halben und einen Meter kürzer erreicht aber in seiner maximalen Länge von 6,36 Metern das größte Ladevolumen im Segment. Dank der beiden bis weit nach unten reichenden Ladetüren lässt er sich zudem auch leicht beladen. Das zulässige Gesamtgewicht reicht von 2,8 bis vier Tonnen.

Zahlreiche Assistenten an Bord des Peugeot Boxer

Peugeot hat den Boxer modifiziert und auf sparsam getrimmt.
Das Cockpit des Peugeot Boxer verströmt Pkw-Atmosphäre Peugeot

Für die Sicherheit von Fracht und Menschen sorgen eine Vielzahl von Assistenzsystemen. Dazu gehören unter anderem der im ESP integrierte Berganfahrassistent und die sogenannte LAC (Load Adaptive Control), die das ESP an die Beladung und die Verteilung der Lasten anpasst. Die Antischlupfregelung ASR kann ebenso geordert werden wie der Spurhalteassistent AFIL oder eine intelligente Traktionskontrolle, mit der sich der Kontakt auf schlecht haftenden Untergrund optimiert wird. Über einen Schalter an der Armaturentafel kann schließlich auch die neue Bergabfahrhilfe HDC aktiviert werden, um das Fahrzeug auf Strecken mit mindestens acht Prozent Gefälle konstant unter 30 km/h zu halten ohne Bremse oder Gaspedal betätigen zu müssen.

Neben der optional lieferbaren Einparkhilfe mit vier Ultraschallsensoren erleichtert die Rückfahrkamera das Manövrieren des Transporters zusätzlich. So ausgerüstet bleibt die geliftete Silhouette ohne Schrammen. (SP-X)

Vorheriger ArtikelMehr Manipulationen bei Auffahrunfällen
Nächster ArtikelMercedes C-Klasse: Kombi für Komfortbewusste
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden