Nissan X-Trail 1.6 DIG-T: Benziner im Dieselreich

SUV als Mittler zwischen den Segmenten

Nissan X-Trail 1.6 DIG-T: Benziner im Dieselreich
Nissan hat dem X-Trail einen potenten Benziner spendiert. © Nissan

Nissan bestückt den X-Trail mit dem im Unternehmen aktuell prominenten Turbobenziner. Im SUV-Segment hat die neue, 163 PS starke Allzweckwaffe allerdings nur geringe Erfolgsaussichten.

Von Thomas Flehmer

Die Revolution wird diesmal ausbleiben. Während Nissans neuer Turbo-Benziner im Pulsar, Juke oder Qashqai sich zum Erfolgsbringer entwickeln, werden dem 1.6 DIG-T beim X-Trail gerade mal Außenseiterchancen zugeschustert. Lediglich 15 Prozent aller X-Trail-Kunden werden demnächst mit Ottokraftstoff unterwegs sein, der Rest vertraut weiterhin dem 1.6 dCi. Aber auch die Benzinerkunden werden vom SUV nicht enttäuscht.

Nissan X-Trail greift bei Vorgänger und Qashqai +2 zu

Denn der vormals kantige Geländegänger, der seit 2001 SUV-Geschichte für Nissan schreibt, hat in der dritten Generation seine Ecken verloren. Somit muss er nicht den rauen Kerl der großen freien Welt vortäuschen. Im Gegenteil, der leise vor sich hinarbeitende Motor passt gut zu der Familienkutsche. Dabei transportiert der X-Trail-Benziner das Beste aus dem Qashqai +2 sowie dem alten X-Trail weiter. So wurde das kantige Design des alten X-Trail abgelegt und dafür der Qashqai-Weg zum modernen Outfit beschritten.

Vom Qashqai +2 wurden die sieben Sitzmöglichkeiten hinübergerettet, vom alten X-Trail der Allradantrieb. Mit zwei angetriebenen Rädern können sich vor allem diejenigen begnügen, die den X-Trail zum Personentransport im urbanen Stadtgebiet benutzen. Auf dem Boulevard gibt es selten Schneekatastrophen.

Nissan X-Trail 1.6 DIG-T benötigt 9,7 Sekunden für den Sprint

Nissan hat dem X-Trail einen Benziner spendiert.
Der Nissan X-Trail 1.6 DIG-T schafft 200 km/h Nissan

Dafür zeigt das 120 kW/163 PS starke Aggregat mit einem maximalem Drehmoment von 240 Newtonmetern seine sportlichen Attituden. In gerade einmal 9,7 Sekunden fährt der X-Trail 1.6 DIG-T Tempo 100 entgegen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 200 km/h erreicht. Das ist mehr als genug. Wie beim Qashqai 1.6 DIG-T wird dann der Verbrauch des X-Trail in den zweistelligen Bereich steigen. Wer aber das Tempo auf maximal 140 km/h begrenzt, der wird auch dem angegebenen Verbrauch von 6,2 Litern näher kommen.

Und das gemütliche Cruisen liegt dem X-Trail allein schon von der Segment-Einteilung her. Das Fahrwerk ist nicht auf Kurvenschwankungen ausgelegt, sondern auf schlechten Untergrund, der mit Allradantrieb fabelhaft gemeistert wird. Im Innenraum können die bis zu sieben Personen – die dritte Sitzreihe kostet 800 Euro Aufpreis – die Fahrt genießen. Und auch im Benziner passen zwischen 550 und 1982 Liter Volumen in den Kofferraum – und das auch schon in der gut ausgestatteten Basisvariante Visia.

Nissan X-Trail 1.6 DIG-T ab 24.750 Euro

Nissan hat dem X-Trail einen Benziner spendiert.
Der Nissan X-Trail 1.6 DIG-T ist 2500 Euro günstiger als der Diesel Nissan

Dann sind auch schon der Notbremsassistent und Verkehrszeichenerkennung sowie Geschwindigkeitsregelanlage und Einparkhilfe an Bord, auch wenn der X-Trail genügend Übersicht bietet. 24.750 Euro werden dann fällig. Für Klimaautomatik sowie Sitzheizung und Privacy-Verglasung sowie den Fernlicht-Assistenten müssen für die Variante Acenta 27.750 Euro investiert werden.

Knappe 3000 Euro mehr sind es für die Variante 360 Grad, bei der das bereits häufig gerühmte Monitorsystem mit 360 Grad Rundumblick das Einparken zum Kinderspiel macht. 34.950 Euro müssen für die Top-Linie Tekna aufgebracht werden, in der LED-Scheinwerfer arbeiten, Ledersitze und Panorama-Glasschiebedach den Komfort erhöhen und alle Fahrassistenten an Bord sind. Für eine Revolution wird auch das nicht reichen, aber ein Kostenvorteil von 2500 Euro gegenüber den Diesel lässt zumindest jene überlegen, die den Wagen nach vier Jahren gegen einen Neuen eintauschen wollen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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