Nissan Micra: Neue Basis für Budgetverwalter

Kleinwagen für knapp 13.000 Euro

Nissan Micra: Neue Basis für Budgetverwalter
Der Nissan Micra erhält eine neue Basis © Nissan

Nissan hat dem Micra eine neue Basisvariante verpasst. Wer nur wenige Kilometer im Jahr zurücklegt und auch bei der Ausstattung keine hohen Anforderungen stellt, kann sich mit dem Kleinwagen anfreunden.

Kleinwagen fahren heißt auch immer, ein bisschen aufs Budget achten. Für diese Klientel hat Nissan nun eine neue Basisvariante des Micra nachgelegt. Der 1,0 mit 52 kW/71 PS kostet 12.990 Euro. Das sind immerhin 2800 Euro weniger als beim stärkeren Benziner – eine Stange Geld, wenn Mobilität möglichst günstig sein soll.

Aber wer wenig ausgibt, bekommt auch nur was er wirklich braucht. Wer beispielsweise 8000 Kilometer pro Jahr zurücklegt und auf Klimaanlage oder Radio verzichten mag, aber eben einen Neuwagen fahren möchte, ist mit der Basis womöglich gut beraten. Bordcomputer, elektrische Fensterheber, Lichtsensor sowie Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung sind inbegriffen, Dinge, die zwar im Regelfall als Selbstverständlichkeit gelten, aber im niedrigen Preissegment eine Erwähnung wert sind.

Und der günstigste Micra, auch das sei erwähnt, fährt nicht etwa in weiß vor, sondern präsentiert sich in „Ivory“ lackiert – somit zieht der Hersteller die interessantere Farbe für den Einsteiger vor und verlangt für Standard-Weiß 250 Euro Aufpreis.

Wohlfühlfaktor fährt mit

Entern wir den Kleinen – und stellen fest, dass sich auch bei der günstigen Ausgabe die Radstand-Verlängerung von 7,5 Zentimetern gegenüber dem Vorgänger bemerkbar macht. Der Micra ist ein geräumiges Auto und kann mit vier Metern Außenlänge problemlos bei früheren Kompaktwagenfahrern baggern.

Der Innenraum ist adrett, das abgeflachte Lenkrad passt gut zu den stoffbespannten Armaturen. Ein durchaus griffsympathischer Schalthebel aus matt-schwarzem Kunststoff versprüht die Botschaft „ich bin ein Grundmodell“ – aber billig wirkt die Architektur so gar nicht. Der Wohlfühlfaktor fährt also mit. Und das, obwohl der Kleinwagen so herrlich frei von Assistenten und Infotainment ist – oder, besser gesagt, sein kann.

Hohe Drehzahlen vonnöten

Der Nissan Micra erhält eine neue Basis
Zwischen 300 und 1004 Litern fasst der Kofferraum des Micra Nissan

Denn haben kann man die Palette moderner Unvermeidbarkeiten ja schon. Für das Navi muss man allerdings zu einer höheren Ausstattungslinie greifen, während sämtliche Lines des kleinen Micra gegen 500 Euro Aufpreis sogar die Spur korrigieren und selbsttätig bremsen, wenn der Fahrer es mal nicht tut, obwohl Fußgänger kreuzen.

Aber erstmal den Einliter auf Trab bringen. Und das bedarf schon der Ausnutzung zumindest eines großen Teils der Drehzahl-Skala, denn selbst eine schlanke Tonne Leermasse beschäftigt die 95 Newtonmeter des Dreizylinders schon recht ordentlich. Damit keine Missverständnisse entstehen: Der Kunde kann ja wissen, was ihn erwartet, und das ist in diesem Fall kein dynamisches Fahrzeug – hier liegt die Priorität im günstigen Einkauf.

Basis-Micra schwimmt im Stadtverkehr mit

Der Nissan Micra erhält eine neue Basis
15,1 Sekunden benötigt der Micra für den Sprint Nissan

Man muss klar sagen, dass die Basis-Maschine auf Kurzstrecken in Ordnung geht. Denn in der häufig überfüllten Stadt stört es weniger, dass der natürlich beatmete Otto nicht so auf Zack ist wie sein aufgeladener Genosse.

Da spricht das Datenblatt übrigens ebenfalls Klartext und bringt die Situation mit 15,1 Sekunden für den Standard-Sprint von 0 auf 100 km/h auf den Punkt. Den Verbrauch beziffert der Hersteller sogar noch mit 0,2 Litern weniger je 100 km im gemittelten NEFZ (im Vergleich zum 0,9 IG-T) und kommt auf 4,6 Liter. Wenigfahrer mit schmalem Budget dürften mit dem Micra 1,0 jedenfalls wunderbar leben können. Und das coole Design gibt es ja schließlich inklusive. (SP-X)

Vorheriger ArtikelZweites Aushängeschild: Kia preist Stinger exquisit ein
Nächster ArtikelKaum Bewegungen durch neue Typklassen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden