Neuer VW Caddy eröffnet Känguru-Jagd

Der VW Caddy erfreute sich bisher besonders bei Handwerkern und anderen Gewerbekunden großer Beliebtheit. Mit dem neuen Caddy Life sollen auch Familien ihren Spaß haben.

Stefan Zaumseil

Die Känguru-Jagd ist eröffnet. Volkswagen will Kunden von erfolgreichen Kastenwagenmodellen wie Renault Kangoo oder Peugeot Partner ab sofort mit dem Caddy Life eine Alternative bieten. Optisch und technisch ist der neue VW Caddy eine Mischung aus VW Golf V und VW Touran. Er basiert auf der Golf-Plattform, bis zur B-Säule ist er mit dem VW Touran identisch. Insgesamt sind das rund 50 Prozent Gleichteile, die die Produktionskosten senken sollen.

Seit Jahren ist der VW Caddy bei Gewerbekunden ein beliebtes Auto. Doch zukünftig sollen sich auch junge Familien nach dem Caddy Life umdrehen.

Ladevolumen um 300 Liter gewachsen

Die hintere Sitzreihe gibt es gegen Aufpreis.

Besonders Kurierdienste und Handwerker wissen die Einsatzmöglichkeiten des Caddy zu schätzen. Das Ladevolumen des neuen Modells beträgt 3,2 Kubikmeter, damit hat er mehr als 300 Liter zugelegt.

Gewachsen sind auch die Dimensionen der gesamtem Karosserie: 4,40 Meter Länge und 1,80 Meter Breite, der Radstand misst satte 2,68 Meter. Die Ladebreite zwischen den Radkästen beträgt 1,17 Meter, die Ladelänge 1,78 Meter - da passt einiges rein.

Der ebene Boden erlaubt das Laden einer Euro-Palette, die maximale Zuladung beträgt 750 Kilogramm. Wem das nicht reicht: Der Caddy darf 1,5 Tonnen an den Haken nehmen.

Heckflügeltüren oder Klappe wahlweise

Der familiäre Caddy Life präsentiert sich etwas hochwertiger als der Last-Caddy. Zwei serienmäßige Schiebetüren, das ist der offensichtlichste Unterschied zum Kombi oder Kastenwagen. Das ist praktisch für schnelles Be- und Entladen in der engen City. Wahlweise gibt es Heckflügeltüren oder eine Heckklappe, wobei die Klappe zierliche Menschen vor Probleme stellt.

Elektrische Fensterheber, Klimaanlage und elektrisch einstellbare Außenspiegel gibt es beim Life ebenso. Die dritte Sitzreihe kostet 600 Euro Aufpreis. Die seitlichen Schiebetüren öffnen 70 Zentimeter weit - das ist Klassenbestwert.

Ein weiterer Unterschied zu den Gewerbe-Caddies ist die passive Sicherheitsausstattung mit serienmäßigen Seitenairbags. Ansonsten wie bei den anderen: Dreipunktgurte für alle Sitze, Frontairbags, ABS mit Bremsassistent, Scheibenbremsen und ESP. Das kostet sonst 390 Euro Aufpreis.

Dürftige Innenausstattung

Am Innenraum wurde gespart.

Um den preislichen Abstand von immerhin 4000 Euro zum vergleichbaren Touran zu wahren, ist die Innenausstattung eher dürftig. Der Karosseriehimmel ist eine einzige Kunststofffläche. Die obere Hälfte der Innenkarosse ist nicht verkleidet. Wenigstens ist die billige Hartfaserbeplankung des Kastens weicherem Filz gewichen.

Über der Windschutzscheibe ist ein geräumiges Ablagebord, das hat Platz für Zelt, Isomatten, Schlafsäcke. Zudem gibt es kleine Netze für Kleinigkeiten.

Der Fahrersitz ist höhenverstellbar, das Lenkrad ist sowohl axial als auch vertikal einstellbar. Armaturenbrett und Bedienelemente sind allenfalls praktisch, aber nicht gerade sehenswert.

Den VW Caddy Life gibt es in vier Motorvarianten: zwei Benziner mit 75 und 102 PS und zwei Diesel mit 70 und 105 PS.

Das Heck kann mit Flügeltüren oder Klappe ausgestattet werden.

Der Caddy 1.9 TDI fährt sich mit seinen 77 KW/105 PS souverän und sollte es für längere Strecken schon sein. Schließlich beträt das Leergewicht rund 1,5 Tonnen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beschaulichen 166 km/h. Als maximales Drehmoment schafft der Pumpe-Düse-Motor 250 Nm. Auf 100 Kilometer verbraucht der Frontriebler durchschnittlich 6,1 Liter Diesel.

Überzeugend zeigen sich Fahrverhalten, Lenkung und Fünfgangschaltung; eine Automatik soll im Jahre 2005 folgen.

Der Preis für den VW Caddy Life 1.9 TDI liegt bei 18.158 Euro. Die Basisversion mit 1,4-Liter-Benziner kostet 14.995 Euro.

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