Mitsubishi ASX: Kleines SUV mit großem Auftrag

Erstmals mit Automatik

Mitsubishi ASX: Kleines SUV mit großem Auftrag
Der Mitsubishi ASX kann nicht völlig überzeugen. © Mitsubishi

Mitsubishi hat das Angebot beim ASX mit einer neuen Spitzenmotorisierung erweitert. Auf dem kleinen Geländewagen liegen hohe Erwartungen der Japaner.

Früher war Mitsubishi die meistverkaufte Allradmarke in Deutschland. Goldene Zeiten, zu denen die Japaner zurück finden wollen mit neuen SUV-Modellen wie dem Outlander und dem gerade erst gelifteten kompakten ASX. Tatsächlich hat es der 4,30 Meter lange ASX in diesem Jahr immerhin bereits auf Rang sechs der beliebtesten Kompakt-SUV gebracht, nicht zuletzt dank vergleichsweise günstiger Preise ab 18.990 Euro für den Basis-Benziner mit Frontantrieb und 86 kW/117 PS Leistung. Mit einer neuen Spitzenmotorisierung und erstmals verfügbarer Getriebeautomatik will der Offroader ab sofort noch deutlicher Flagge zeigen.

Mitsubishi ASX 2.2 DI-D ab 28.190 Euro

Mindestens jeder dritte ASX soll automatisch schalten. Dazu transplantierten die Japaner den 110 kW/150 PS starken 2,2-Liter-Selbstzünder samt Sechsgang-Automaten aus dem größeren Outlander in den handlichen ASX. Die Preise für den ASX 2.2 DI-D beginnen bei 28.190 Euro, bei Kauf vor dem 30. September lassen sich 2000 Euro sparen. Unabhängig davon ist dieser Mitsubishi der billigste SUV seiner Leistungsklasse.

Mehr Hubraum statt weniger – das findet man nur noch selten. Gibt es den ASX als Schalter doch weiterhin in einer nominell gleich starken 1,8-Liter-Ausführung, die 1700 Euro billiger ist. Trotz des Kubik-Upsizings konsumiert der neue 2,2-Liter-Selbstzünder nur 5,8 Liter auf 100 Kilometern (entspricht 153 g/km CO2) und damit lediglich 0,2 Liter mehr als der Schalter. Auf unseren Testfahrten waren es dann doch durchschnittlich 6,5 Liter, aber auch das ist ein günstiger Wert. Zumal der große Diesel seinem kleinen Bruder in allen anderen Disziplinen deutlich überlegen ist: Die satten 360 Newtonmeter Drehmoment bereits bei 1500 Umdrehungen schieben mit spürbarer stärkerer Kraft vorwärts als die 300 Nm im 1,8-Liter-Allradler.

Sanft schaltende Automatik im Mitsubishi ASX

Allerdings könnte dies zumindest teilweise auch an der gut abgestimmten und sanft schaltenden Sechsgang-Automatik im 2.2 DI-D liegen. Tatsächlich belegt der ASX mit dieser Antriebskombination im Konkurrenzumfeld fast eine Alleinstellung, sind doch Getriebeautomaten bei kleinen Diesel-SUV selten und wenn vorhanden, meist nicht mit so viel Leistung kombinierbar. Wie kompakt der ASX ist, zeigt sich dann jedoch an der geringen Anhängelast von nur 1400 Kilogramm, denn der starken Maschine hätte man durchaus größere Trailer zugetraut.

So lässt der hubraumstarke Vierzylinder seine 150 Pferdestärken schon bei halb durchgetretenem Gaspedal derart heftig los galoppieren, dass man sich in einem nominell weit stärkeren SUV wähnt. Nach 10,8 Sekunden ist die 100-km/h-Marke passiert. Weiter geht es, begleitet von zunehmend lauteren Wind- und Fahrgeräuschen bis bei Tempo 190 Schluss ist mit der Beschleunigung. Der manuelle Schalter kann das alles noch ein wenig flotter, aber weit weniger entspannt als die Automatik, die man nach der ersten Probefahrt im ASX nicht mehr missen möchte.

Mitsubishi ASX übersichtlich gestaltet

Der Mitsubishi ASX hat eine neue Topmotorisierung erhalten.
Der Mitsubishi ASX federt vergleichsweise weich Mitsubishi

Relativ gut gelungen sind zudem die Gestaltung und Platzierung aller Bedienelemente im Cockpit, das allerdings deutlich weniger hochwertig wirkt als in vergleichbaren Skoda Yeti, Opel Mokka oder auch Kia Sportage. Schade, dass an feinen Plastikmaterialien gespart wird, was besonders in Kombination mit der optionalen Lederpolsterung auffällt. Innovative Assistenzsysteme für automatische Notbremsungen oder Einparkvorgänge sucht man im ASX ebenfalls vergebens, dafür gibt es wenigstens eine optionale Rückfahrkamera und vor allem ein überaus großzügiges Raumangebot für vier bis fünf Passagiere. Schließlich ist der ASX von der letzten Outlander-Generation abgeleitet und verfügt über deren stattlichen Radstand von 2,67 Metern. Für den Familienalltag ausreichend ist das Gepäckraumvolumen von 419 bis 1219 Litern.

Freude bereiten auch die Fahreigenschaften des handlichen und übersichtlichen Crossovers. Der ASX federt vergleichsweise weich, ist aber dennoch geeignet für schnelle Kurvenpassagen. Bodenwellen filtert er gut und Seitenwind bei Autobahntempo bringt den Japaner nicht aus der Ruhe. Kurz: Der ASX ist ein kleiner SUV mit dem großen Auftrag, Mitsubishi in den Verkaufszahlen weiter voranzubringen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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