Mazda 3: Knackiger Fahrspaß

Beim Mazda 3 haben sich die Japaner nicht nur beim Design große Mühe gegeben. Der Kompaktwagen ist betont sportlich ausgelegt, wie ein Fahrtest mit der neuen 1,6 Liter-Maschine zeigte.

Stefan Zaumseil

Es ist ein hartes Geschäft in der Kompaktklasse. Mit dem Mazda 3 haben sich die Asiaten gegenüber Golf, Astra und Focus endlich ein neues Image gegeben: Sportlichkeit löste müdes 323er-Design ab.

Kleiner Kofferraum

Technisch basiert der Mazda3 auf de bekannten Focus-Plattform. Mit 4,42 Meter Länge ist er 17 Zentimeter länger als sein Vorfahr und 22 Zentimeter länger als ein VW Golf. Der Radstand wuchs gegenüber dem Mazda 323 um drei Zentimeter auf 2.640 Millimeter - damit reicht der neue Mazda fast an die aktuelle C-Klasse von Mercedes-Benz heran. Mit dem Kofferraumvolumen von 300 Litern ist er in der Kompaktklasse jedoch hinten an. Golf oder Astra bieten rund 50 Liter mehr. Zudem ist die Landekante mit 65 Zentimeter zu hoch. Das erschwert das Ein- und Ausladen. Dank der 40:60 teilbaren Rückbank lässt sich das Volumen auf 635 Litern erweitern. Praktisch ist die unter dem Kofferraumboden gelegene dreigeteilte Wanne für Kleinkram.

Geräumiger Innenraum

Alles ist übersichtlich angeordnet. Foto: Press-Inform

Nach dem Einsteigen wird schnell klar, die Platzverhältnisse erfreuen Fahrer und Passagiere gleichermaßen. Die Sitze vorn und hinten sind stark ausgeformt, bequem und mit gutem Seitenhalt. Die Kniefreiheit hinten ist ordentlich, jedoch ist der mittlere Sitz höchstens als Notsitz zu gebrauchen. Der Beifahrer muss auf Höhenverstellung und Lendenwirbelstütze verzichten - Erinnerungen an den 323er wie in den achtziger Jahren. Vorn gibt es mehrere Ablagen, das Handschuhfach ist mit acht Litern erstaunlich groß.

Die Rundinstrumente im gefälligen Armaturenbrett lassen sich gut ablesen, die verchromten Ringe geben ihnen einen betont sportlichen Touch. Die Mittelkonsole erinnert an den großen Bruder Mazda 6. Sitze, Verkleidungen und Armaturenbrett sind tadellos verarbeitet; kein Klappern und Knistern an Verkleidungen, Schaltern und Hebeln. Alle Bedienelemente sind dort, wo der Fahrer sie vermutet.

Knackige Schaltung

Überaus angenehm fährt sich die knackige Schaltung. Mit der kurzen Übersetzung des Fünfgang-Getriebes sorgt sie für Fahrspaß - lediglich bei schneller Autobahnfahrt stört die dröhnende Geräuschkulisse des Motors. Das Fahrwerk überzeugt durchweg. Es ist recht straff abgestimmt und bietet eine Sicherheit vermittelnde Balance zwischen Sportlichkeit, Stabilität und Fahrkomfort. In Kurven untersteuert der Mazda3 leicht, verhält sich aber völlig problemlos. Abrollgeräusche sind nur auf wirklich schlechter Fahrbahn zu hören, jedoch stören Querrillen und Fugen zumindest akustisch sehr. Schön dagegen die direkte Servolenkung.

Der neue 1,6-Liter-Motor mit 77 kW/105 PS ist drehfreudig und elastisch (145 Nm Drehmoment), es lässt sich damit bequem im fünften Gang durch die Stadt bummeln. Seine Höchstleistung erreicht er bei 6000 Umdrehungen, erst bei 6600 Touren wird abgeriegelt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 182 km/h; beim Spurt 0 auf 100 km/h vergehen gerade elf Sekunden. Im Praxistest verbrauchte der Mazda 3 Sport 1.6 durchschnittlich 8,6 Liter Superbenzin.

Hervorragende Bremsen

Die Bremsen sind gut dosierbar und sprechen hervorragend an, ein für diese Klasse sehr kurzer Bremsweg von 37 Meter von Tempo 100 auf Null ist das Ergebnis. Schon in der Basisausstattung sind in Sachen Sicherheit sechs Airbags, ABS sowie elektronischer Bremskraftverteilung an Bord. Wer etwas mehr Komfort und Sicherheit haben möchte, muss die Ausstattungslinie «Exclusive» ordern, die Dynamische Stabilitätskontrolle (DSC), Klimaanlage, CD-Player sowie Licht- und Regensensoren bietet - der VW Golf bietet das ESP immerhin serienmäßig.

Die Preise beginnen bei 14.990 Euro für den Mazda 3 Sport 1.4 und 84 PS in der Ausstattungslinie «Comfort» bis 22.360 Euro für den 1.6-Liter-Common-Rail-Diesel «Top». Der gefahrene Mazda 3 Sport Exclusive mit Klimaautomatik, Metallic-Lackierung und Olympia-Paket - 16-Zoll-Felgen, Nebelscheinwerfer und Touring-Computer für 520 Euro - kostet 19.960 Euro. Warum Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung und eine BOSE-Soundsystem nur mit der jeweils größten Motorisierung zu haben sind, bleibt jedoch rätselhaft.

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