Kia Sorento 3,5 V6: Souveräner Cruiser

Der Kia Sorento spielt schon seit längerer Zeit in der Liga der Edel-SUVs. Vor allem der von uns getestete 3,5 V6 mit seiner 194 PS-Maschine macht einen überzeugenden Eindruck.

Von Kai Petersen

Der Kia Sorento hat sich längst in der Liga der Edel-SUVs platziert. Die meisten Kunden wählen das 140 PS starke Dieselaggregat, doch nicht jeder will einen SUV mit Selbstzündertechnik. Hier führt am Sorento 3.5 V6 kaum ein Weg vorbei. Nicht nur Gespannkapitäne freuen sich über den souveränen Cruiser.

Topmodell der Kia-Baureihe

Der Kia Sorento V6 mit 3,5 Litern Hubraum, 143 KW / 194 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von über 190 km/h ist das Topmodell der Kia-Modellreihe. Bereits nach wenigen Kilometern steht fest, dass der gemeinsam von Kia und Hyundai entwickelte Sechszylinder ausgezeichnet in den 4,56 Meter langen SUV passt. Lässig lässt sich der Sorento mit dem laufruhigen Sechszylinder bewegen; ein Drehmoment von 294 Nm bei 3000 Umdrehungen pro Minute hat keine Schwierigkeit, den zwei Tonnen schweren Koloss über Straßen und unwegsames Terrain zu drücken. Auch mit einem schweren Hänger zeigt der Asiat keine Konditionsschwächen.

Übersichtlich: Das Cockpit Foto: Werk

Für die Kraftübertragung sorgt eine serienmäßige Fünfstufenautomatik. Die arbeitet dezent im Hintergrund, ist jedoch nicht auf dem neuesten technischen Stand. Die Gangwechsel dauern mitunter zu lang, zudem schaltet die Automatik etwas träge. Eine manuelle Schaltebene würde dem Top-Sorento nicht nur in Wald und Flur ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Die 194 PS werden je nach Untergrund variabel auf die beiden Achsen verteilt. Herzstück des Allradsystems ist eine Mehrscheiben-Ölbadkupplung im Verteilergetriebe. Im normalen Fahrbetrieb gelangt so die gesamte Antriebskraft an die Hinterachse. Drehen die hinteren Räder durch schickt die Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent an die Vorderräder. Zudem kann per Drehschalter eine Geländeuntersetzung genutzt werden.

Hoher Verbrauch

Ein Kostverechter ist der Kia Sorento 3,5 V 6 angesichts von Allradantrieb, Automatik und üppigem Leergewicht nicht. Kia verspricht als Durchschnittsverbrauch knapp zwölf Liter auf 100 km - ein ambitionierter Wert. Jedoch scheinen 14 bis 15 Liter eher im Bereich des realistischen. Immerhin: Der Sorento V6 gibt sich mit günstigem Normalkraftstoff zufrieden. Das Tankvolumen liegt bei 80 Litern.

Das Heck des Sorento Foto: Werk

Das Fahrwerk des Kia Sorento V 6 kommt bei flotter Gangart an seine Grenzen. Störend sind die starken Nick- und Wankbewegungen der Karosserie. Die leichtgängige Servolenkung ist zu amerikanisch und vermittelt wenig Kontakt zu Straße. Keine Schwächen zeigt das üppige Platzangebot im Innenraum. Vorne und hinten herrschen großzügige Dimensionen. Die Sitze lassen jedoch an dem nötigen Seitenhalt vermissen. Ärgerlich: Ein elektrischen Beifahrersitz oder eine beheizbare Rückbank sind nicht zu ordern. Der Kofferraum bietet zwischen 441 und 1.751 Liter Stauraum.

Nur eine Ausstattungsvariante

Der Kia Sorento ist ausschließlich in der edlen EX-Ausstattungsvariante erhältlich. Serienmäßig hat der Sorento V6 unter anderem elektrische Ledersitze, Tempomat, Sitzheizung, Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik und Alufelgen. Als Aufpreis sind allein eine elektrisches Schiebedach (650 Euro) und eine Metallic-Lackierung (380 Euro) erhältlich. Xenon-Scheinwerfer oder ESP fehlen in der Aufpreisliste. Für 650 Euro kann ein Becker-Navigationssystem nachgerüstet werden. Komplett ist die Sicherheitsausstattung: Front-, Seiten- und Kopfairbags, dazu ABS mit EBD und Gurtstraffer. Der Preis des Sorento-Topmodells 3.5 V6 liegt bei 35.195 Euro.

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