Hyundai Santa Fe: Schicker Vorstadt-Indianer

2,2 Liter Diesel mit 197 PS

Hyundai Santa Fe: Schicker Vorstadt-Indianer
Bereits in dritter Generation wurde der Hyundai Santa Fe aufgelegt. © Hyundai

Die dritte Generation des Hyundai Santa Fe ist schicker als die Vorgänger ausgefallen. Das SUV der Koreaner gibt aber auch im Gelände eine gute Figur ab.

Zwischen dem Kürzel ix sowie den Ziffern 35 und 55 befindet sich der "Santa Fe" im Produktportfolio des koreanischen Herstellers Hyundai. Als eines der wenigen Modellen darf das mittlerweile in der dritten Generation erhältliche Mittelklassefahrzeug weiterhin einen richtigen Namen tragen. Wir testeten das SUV mit dem 2,2-Liter-Diesel in Kombination mit Allradantrieb.

Optisch gelungener Auftritt des Hyundai Santa Fe

Die Bezeichnung "Santa Fe" weckt zumindest bei der noch von John Wayne geprägten Fernsehgeneration Assoziationen von Cowboys, Colts und Planwagentrecks. Die rustikale Wildwestromantik à la Hollywood kann man aber beim Betrachten des neuen Modells getrost vergessen. Waren die zwei vorangegangen Modellgenerationen noch eher unauffällig gezeichnet, sieht die Neuausgabe richtig schick aus. Er braucht sich optisch nicht hinter der Konkurrenz aus Ingolstadt oder München zu verstecken. Selbstbewusst präsentierte das Testauto seine 19 Zoll-Felgen in den großen und wuchtigen Kotflügeln sowie seine bullige Front.

Auch das Interieur vermittelt alles andere als einen kargen Eindruck. Das liegt zum einen natürlich an der umfangreichen Top-Ausstattung Premium, mit der unser Testauto vorfuhr. Hier gehören beispielsweise eine Zweizonen-Klimaautomatik, Ledersitze, Regensensor für den Scheibenwischer, Navigationssystem, Spurhalteassistent sowie Sitzheizung auf allen Plätzen zum Serienumfang. Zum anderen konnte auch die Verarbeitung überzeugen. Praktische Details wie das einfache Umklappen der dreigeteilten, in Längsrichtung verschiebbaren Rücksitzbank durch Hebelzug oder die vielen Ablagemöglichkeiten haben den positiven Eindruck untermauert, genauso wie die blau illuminierten, gut ablesbaren Anzeigen.

Hyundai Santa Fe mit gutem Eindruck im Gelände

Der Hyundai Santa Fe ist schicker als die Vorgänger ausgefallen.
Der Hyundai Santa Fe ist schicker als die Vorgänger ausgefallen. Hyundai

Wer als Möchtegern-Cowboy durch die Prärie beziehungsweise über Feldwege oder abseits befestigter Wege mit Allradantrieb unterwegs sein möchte, muss sich für den 145 kW/197 PS starken 2,2-Liter-Diesel entscheiden. Nur diese Motorisierung wird in Verbindung mit einem permanenten Allradsystem angeboten. Per Tastendruck lässt sich die Kraft zu einer starren 50:50-Verteilung aktivieren, falls der Untergrund besonders rutschig oder matschig ist.

42.380 Euro ruft Hyundai für diese Kombination auf. Dazu addieren sich noch 1800 Euro für die Sechsstufen-Automatik sowie 1640 Euro für das Technik-Paket mit den bereits erwähnten 19 Zoll-Leichtmetallfelgen. Außerdem beinhaltet das Paket adaptives Fahrlicht, Reifendruckluftsystem sowie den automatischen Einparkassistenten. Macht also knapp 46.000 Euro, nicht eingerechnet die 550 Euro für die Metallic-Lackierung.

Reichlich Platz im Hyundai Santa Fe

Der Hyundai Santa Fe ist schicker als die Vorgänger ausgefallen.
Voll langstreckentauglich zeigt sich der Hyundai Santa Fe Hyundai

Das Geld scheint indes gut angelegt zu sein. Neben den optischen Werten überzeugt das SUV auch mit seinem Fahrkomfort. Der Santa Fe ist gutmütig abgestimmt, die Sechsstufen-Automatik schaltet schnell und präzise, trotz seiner fast 200 PS ist er aber kein Sportler. Das gut zwei Tonnen schwere Fahrzeug braucht Zeit, um aus den Puschen zu kommen.

Schnellere Kurvenfahrten werden aber für die Insassen nicht zur Schaukelpartie, das SUV wankt wenig; die Gesichtsfarbe der Mitfahrenden wechselt daher nicht in den "grünen Bereich". Der Koreaner ist ein langstreckentauglicher Begleiter. Platz ist reichlich für Passagiere und Gepäck vorhanden. Die Fahrfreude wurde nur vom vergleichsweisen hohen Verbrauch getrübt. Mit 9,2 Litern überboten wir die Werksangaben um fast 2,5 Liter.

Hyundai Santa Fe als Fronttriebler ab 33.000 Euro

Ganz klar: John Wayne würde wohl eher einen großen, uramerikanischen Pick-Up als angemessenes Fahrzeug bevorzugen. Wer indes in seinem automobilen Weltbild offener ist, dürfte am Santa Fe seine Freude haben und im Vergleich zu den deutschen Premiummarken noch den einen oder anderen Euro sparen. Apropos Sparen. Wer auf Allrad verzichten mag, ist vielleicht auch mit dem 110 kW/150 PS starken Diesel gut bedient. Der steht ab knapp 33.000 Euro in der Preisliste. (SP-X)

Vorheriger ArtikelFalsch eingestellte Scheinwerfer häufigster Mangel
Nächster ArtikelKia erweitert 7-Jahre-Garantie
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden