Hyundai i20: Auf der Polo-Spur

Kleinwagen mit fünf Jahren Garantie

Hyundai i20: Auf der Polo-Spur
Hyundai hat den i20 komplett neu gestaltet © Hyundai

Hyundai will mit dem neu gestalteten i20 auch in Deutschland die Marktanteile erhöhen. An Qualität hatten die Koreaner schon vorher zugelegt, jetzt zog man beim Design nach.

Von Thomas Flehmer

Der i10 hatte es im Jahr zuvor vorgemacht. Mit einem erfrischenden Design und zum Teil neuen Motorenangebot, begann Hyundai mit dem Kleinstwagen ein neues Kapitel. Im letzten Jahr zogen die Koreaner ein Segment höher nach. Der i20 wurde komplett anders gestaltet und zeigt sich im eigentlichen „Normalo-Segment“ der Kleinwagen äußerst erfrischend.

Hyundai i20 mit großem Kofferraum

Denn auch beim i20 gibt der mittlerweile für Hyundai typische Hexagonal-Grill eine gute Figur ab – nicht zu groß und nicht zu klein. Passend dazu die lang gezogenen Scheinwerfer der Designsprache Fluidic Sculpture 2.0, die einen sportlichen Auftritt unterstreichen. Eine aufsteigende Seitenlinie soll das fließende Design dokumentieren, das Heck mit der großen Heckscheibe, die für klare Verhältnisse beim Einparken sorgt, sieht nicht so verspielt aus wie bei manch einem asiatischen Mitbewerber – und das ist auch gut so.

Dass der i20 im Vergleich zum Vorgänger um vier Zentimeter in der der Länge und um 2,4 Zentimeter in der Breite zu- sowie in der Höhe um 1,6 Zentimeter abgenommen hat, tut dem Äußeren schon beim ersten Anblick gut. Natürlich kommen die verlängerten Außenmaße auch den Insassen zu Gute. Beinfreiheit ist vorne wie hinten gegeben. Zudem können trotz der leichten Absenkung hinten auch größer gewachsene Personen Platz nehmen, ohne mit dem Kopf den Dachhimmel zu berühren. Platz ist auch im Kofferraum. Der Gepäckhalter zählt mit 326 Litern, die auf 1042 Liter erweitert werden können, zu den Riesen seiner Klasse.

Üppige Serienausstattung für den Hyundai i20

Hyundai hat den i20 komplett neu konzipiert.
Der Innenraum des Hyundai i20 wirkt sehr wertig Hyundai

Neben den guten Platzverhältnissen in den gut konturierten Sitzen hat Hyundai auch beim Innenraum-Design zugelegt. Die Instrumente sind gut ablesbar, die verwendeten Materialen wirken hochwertig – hier haben die Designer Abschied von ehemals verspielten Kombinationen genommen. Hinzu kommt eine reichhaltige Serienausstattung. So sind elektrische Servolenkung, elektrische Fensterheber vorn, Bordcomputer oder Zentralverriegelung immer an Bord.

In der nächst höheren Version „Trend“ nach der Basisversion „Classic“ – die Ausstattungsvariante „i20“ gibt es nur für das 55 kW/66 PS starke Basismodell – gibt es dann auch schon elektrische Fensterheber hinten, ein beheizbares Lenkrad, Sitzheizung vorne sowie eine Geschwindigkeitsregelanlage, Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad und eine nicht unbedingt notwendige Einparkhilfe für hinten. 1200 Euro müssen dann auf den Startpreis des i20 1.2 von 14.050 Euro aufgelegt werden.

Behäbiger Benziner für den Hyundai i20

Hyundai hat einen Absatzrekord verzeichnet, trotzdem ging der Gewinn zurück
Schwierigkeiten gibt es beim Anfahren Hyundai

Dann arbeitet unter der Motorhaube ein 62 kW/84 PS starker Benziner. Ehrlich gesagt, das Wort stark passt dabei nicht so ganz. Schon allein das nötige Fußspitzengefühl beim ersten Gasstoß muss häufiger austariert werden, damit man den i20 nicht abwürgt.

Der Kleinwagen benötigt dann 13,1 Sekunden für den Sprint und schafft es bis zu einer Spitzengeschwindigkeit von 170 Stundenkilometern. Auch wenn der Sauger, der bei 4000 Kurbelwellenumdrehungen das maximale Drehmoment von gerade einmal 122 Newtonmetern erreicht, etwas behäbig anfährt – für die meisten Zwecke reicht dieses Tempo vollkommen aus.

Spitzenplatzierung für den Hyundai i20 garantiert

Hyundai hat den i20 komplett neu konzipiert.
Viel Platz bietet der Hyundai i20

Die fehlende Kraft lädt auch auf der Autobahn eher zum Cruisen ein, dann halten sich zwischen 120 und 140 km/h die Geräusche auch noch zurück. Und auch der Durst hält sich in Grenzen, auch wenn die angegebenen 4,2 Liter um einen Liter angehoben werden – das ist noch in Ordnung für einen Benziner, der im kombinierten Verbrauch sich mit 5,1 Litern begnügen soll, die um einen halben Liter verfehlt wurde. Auch das ist in Ordnung für den Alltagsverkehr und auch nicht weit weg vom VW Polo.

Insgesamt hat Hyundai mit dem i20 das nächste Kapitel aufgeschlagen, auch wenn es – zumindest in Deutschland – nicht ganz reichen wird, den Platzhirschen aus Wolfsburg zu verdrängen, aber eine Spitzenplatzierung in der Kleinwagenklasse ist allemal drin - vor allem auch mit der besseren Bestückung sowie fünf Jahren Garantie.

Vorheriger ArtikelMagna eröffnet dem Fahrer neue Perspektiven
Nächster ArtikelPanasonic: Marketingcoup von Tesla
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden