Dacia Duster dCi 110 4×4: Günstigste Fahrt ins Gelände

Man grüßt sich untereinander

Dacia Duster dCi 110 4×4: Günstigste Fahrt ins Gelände
Dank Allrad schafft es der Dacia Duster dCi 110 4x4 auch ins Gelände © Dacia

Der Duster ist mittlerweile der Dino der Marke Dacia. Während andere Modelle bereits in der zweiten Generation gelandet sind oder ganz neu auf den Markt kommen, verkörpert das Kompakt-SUV die nicht unsympathisch wirkenden traditionellen Werte der rumänischen Renault-Tochter.

Von Thomas Flehmer

Von Enten- und Motorradfahrern ist das gegenseitige Grüßen auf der Straße bekannt. Der Gruß ist zugleich eine Bekundung, zu einer ganz speziellen Spezies zu gehören. Die Marke Dacia gehört sicher auch zu diesen Spezies. Doch während der Logan ohne große Anstalten seine Arbeit verrichtet, ist der Duster dank eindrucksvoller Werbemaßnahmen zum bekannten Anti-Status-Symbol aufgestiegen. Dass sich die Fahrer da untereinander grüßen, darf nicht verwundern.

Praktischer Innenraum des Dacia Duster

Mit dem Duster entfernte sich Dacia auch von dem Mief des Billigen und erklomm die erste Stufe des Lifestyle. Das Kompakt-SUV hat zwar seine markentypischen Kanten behalten, passt sich aber dem Straßenbild sehr gut an und vermittelt nicht das Bild vom hässlichen Entlein, das der erste Logan hinterlassen hatte.

Im Innenraum bleibt es schmucklos, dafür äußerst praktisch. Kein Knopf oder Schalter zu viel, alles ist selbsterklärend. Allerdings wird auch sichtbar, dass der Duster der letzte Mohikaner der ersten Generation ist. Die neuen Modelle wie der Lodgy oder die zweite Generation des Sandero verströmen im Cockpit schon mehr Glanz. Das gilt zu einem für die elektrischen Fensterheber, die mittlerweile in der Tür untergebracht wurden. Und auch die Einstellung der Seitenspiegel ist etwas fummelig, da sich die Knöpfe unter der Handbremse befinden.

Gewöhnungsbedürftige Anfahrt mit dem Dacia Duster dCi 110 4x4

Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch die Anfahrt mit dem 110 PS starken Diesel mit automatisch zuschaltbarem Allradantrieb. Der erste Gang ist – falls wirklich mal eine Fahrt ins Gelände anstehen sollte - äußerst kurz ausgelegt, sodass die Kraft schon nach wenigen Metern verpufft. Somit wird eine Geländeuntersetzung eingespart. Komfortabler gestaltet sich die Anfahrt im zweiten Gang. Überhaupt empfiehlt es sich, immer einen Gang höher als gewohnt einzulegen. Im dritten Gang um eine enge Kurve klappt auch ganz gut.

Was aufgrund der Übersetzung und der lediglich 110 PS verteilt auf knapp 1,4 Tonnen nicht so gut klappt, ist das Überholen auf der Landstraße. Hier sollte abgewogen werden, die 240 Newtonmeter Drehmoment einzusetzen. Kaum Probleme gibt es auf der Autobahn. Der 4,32 Meter lange und 1,70 Meter hohe Duster hält bis zu völlig ausreichenden 168 km/h mit, dann ist es allerdings etwas lauter im Innenraum. Mit 140 km/h reisen alle Personen komfortabel und dann kommt die Windanfälligkeit des SUV auch weniger zum Tragen. Und 6,5 Liter reichen dann auch auf 100 Kilometern aus.

Dacia Duster dCi 110 4x4 benötigt 12,5 Sekunden für den Sprint

Der Dacia Duster startet ab 10.490 Euro Dacia

Zudem überrascht der Duster mit einer guten Straßenlage, sodass auch Kurven sportlicher angegangen werden können, soweit das Wort "sportlich" benutzt werden darf. Denn 12,5 Sekunden für den Sprint verdeutlichen, dass man Sportlichkeit in Relation sehen sollte.

In Relation gesehen sollte auch der Preis. Bei 10.490 Euro startet das Basismodell des Anti-Status-Symbols. Wer nicht auf den Allradantrieb verzichten kann, muss mindestens schon 17.690 Euro für die Variante Laureate auf den Tisch des Händlers legen. Für die Topausstattung Prestige kommen weitere 800 Euro hinzu. Preise, zu denen andere SUV aber noch nicht einmal starten – und der Gruß der Spezies "Duster-Fahrer" ist ebenfalls kostenlos.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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