Citroen C4 Aircross: Teures Abbild

Mitsubishi ASX als Basis

Citroen C4 Aircross: Teures Abbild
Der Citroen C4 Aircross hat einen eigenständigen optischen Auftritt. © Citroen

Der Citroen C4 Aircross basiert auf dem Mitsubishi ASX. Obwohl das französische Derivat sich stark beim Original aus Japan bedient, fordert das Kompakt-SUV mit dem Doppelwinkel einen gehörigen Preisaufschlag.

Frankreichs Autobauer sind nicht gerade SUV-Spezialisten. So bedient sich auch Citroen bei seinem kompakten Segment-Vertreter japanischer Hilfe. Auf Basis des Mitsubishi ASX ist seit wenigen Monaten der C4 Aircross zu haben. Problem dabei: Die Verwandtschaft aus Nippon ist deutlich billiger. Kann der Franzose seinen Preisnachteil ausgleichen?

Eigenständiges Karosseriekleid des Citroen C4 Aircross

Stellt man den Citroen und den Mitsubishi nebeneinander, würde wohl auch der genauste Beobachter die genetische Gemeinsamkeit nicht erkennen können. Selbst die Außenmaße geben keinen Hinweis, ist der Aircross doch mit 4,34 Metern eine Handbreit länger als der ASX. Den Platz haben die Designer für ein komplett eigenständiges Karosseriekleid genutzt, das sich mit dem großen Doppelwinkel-Kühlergrill und den schnittigen LED-Tagfahrlichtern passgenau in die aktuelle Formensprache von Citroen einfügt.

Insgesamt grenzt sich der Aircross damit stärker von seinem Teilespender ab als der größere C-Crosser, der klar erkennbar auf dem Mitsubishi Outlander basiert und mit leichten Akzeptanzproblemen zu kämpfen hat.

Stimmiges Platzangebot im Citroen C4 Aircross

Citroen C4 Aircross
Der Innenraum des Citroen entspricht dem des Mitsubishi ASX Citroen

Im Innenraum spart sich der Aircross allerdings eine energische Absatzbewegung. Anordnung und Ausführung der Bedienelemente entsprechen weitgehend dem japanischen Vorbild. Lediglich ein paar schimmernde Blenden und Chromelemente sollen für etwas mehr Glanz sorgen. Die insgesamt eher mäßige Materialanmutung des Mitsubishi kann jedoch nicht komplett übertüncht werden.

Abseits davon überzeugt der Innenraum aber durchaus: Platzangebot vorne wie hinten, Bedienbarkeit und Kofferraumvolumen stimmen. 442 Liter Gepäck fasst der Citroen bei voller Bestuhlung – kein Spitzenwert, aber wohl für die meisten Anforderungen ausreichend.

Großer Diesel aus dem Hause Mitsubishi

Auch der kleine Diesel beitet sich für den Citroen C4 Aircross an Citroen

Unter der Haube des Testwagens arbeitet ein 1,8-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS. Obwohl Citroen in seiner Palette ein ähnlich starkes 2,0-Liter-Triebwerk hat, kommt der Motor in diesem Fall von Mitsubishi. An die Laufruhe und Kultiviertheit seiner französischen Pendants kommt der etwas brummige Selbstzünder allerdings nicht heran. Auch bei Kraftentfaltung und Durchzug wird höchstens Mittelmaß geboten. Der Testverbrauch geht mit 6,5 Litern in der frontgetriebenen Version in Ordnung.

Potenzielle Kunden sollten jedoch auf jeden Fall den alternativ angebotenen 1,6-Liter-Diesel mit 84 kW/114 PS aus dem Hause Citroen Probe fahren, der zumindest von den Papierwerten her kaum schlechtere Fahrleistungen bietet. Und das bei geringerem (Norm-)verbrauch und einem deutlich geringeren Preis. Wo der große Diesel mindestens 29.790 Euro kostet, gibt es den kleinen schon ab 25.990 Euro. Selbst ausstattungsbereinigt ist er mit 27.890 Euro noch spürbar günstiger.

Citroen C4 Aircross 5000 Euro teurer als Mitsubishi ASX

Damit wären wir bei den Preisen – wo sich der Citroen erneut mit dem Mitsubishi messen lassen muss. Den C4 Aircross gibt es in der Basisversion (Frontantrieb, 86 kW/117 PS-Benziner) ab 23.690 Euro. Dafür sind dann immerhin CD-Radio, Klimaanlage, Bordcomputer und Start-Stopp-System dazu.

Fast exakt gleich ausgestattet kostet der ASX mit 18.990 Euro allerdings fast 5000 Euro weniger. Als Ausgleich für den happigen Aufschlag bietet Citroen vor allem ein anderes Karosserie-Design. Ob diese Rechnung aufgeht, liegt im Auge des Betrachters. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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