Audi A3: Online auch mit drei Zylindern

Einstiegsmotor vom VW Golf

Audi A3: Online auch mit drei Zylindern
Der Audi A3 bringt auch gebraucht fast ausnahmslos Freude © AG/Flehmer

Audi verschafft dem A3 im Zuge der Überarbeitung auch einen neuen Basismotor. Der Kompakte aus Ingolstadt erhält dabei Unterstützung vom Klassiker aus Wolfsburg – und auch sonst wird im Konzernregal gewildert.

Von Thomas Flehmer

Die von Volkswagen-Chef Matthias Müller eingeleiteten Sparmaßnahmen waren diesmal nicht maßgeblich. Schon bevor sich der Mehrmarkenkonzern um die Folgen des Diesel-Skandals kümmern musste, war der Einsatz eines Benziners mit nur drei Zylindern beschlossene Sache. Im VW Golf verrichtet der kleine Basismotor mit einem Hubraum über einen Liter bereits seine Sache, nun rückt er in die Premium-Welt auf und bildet ab Juli auch die Basismotorisierung des gleichzeitig überarbeiteten Audi A3.

20 Jahre nach der Einführung des A3 und vier Jahre nach dem Beginn der neuen Generation sorgt damit erstmals ein Dreizylinder für Vortrieb beim Kompakten aus Ingolstadt. Und der 1.0 TFSI macht seine Sache so gut, sodass zumindest die Genügsamen im Premiumbereich selbst mit der Basismotorisierung nicht enttäuscht werden.

Ausreichender Dreizylinder für den Audi A3

Denn bereits nach 9,7 Sekunden erreicht der 85 kW/115 PS starke Benziner den dreistelligen Geschwindigkeitsbereich und wird erst bei 206 Stundenkilometern gestoppt. Und in der Tat fühlt sich der Sprint sehr spritzig an, nach einem kleinen Moment des Zögerns dank des Turbolochs. Das Gasgeben lässt den Motor dabei röhren, doch mit den Dreizylindern früherer Jahre hat der aktuelle A3 überhaupt nichts gemein. Auf der Autobahn – selbst bei Geschwindigkeiten um die 180 km/h – hält sich der TFSI sogar akustisch angenehm zurück.

Natürlich reicht die Basismotorisierung allemal aus, auch wenn die anderen beiden Benziner und die drei Diesel sehr viel besser zum Premium-Kompakten passen. Der Dreizylinder, der sich mit 4,5 Litern auf 100 Kilometern begnügen soll, übernimmt in der Angebotspalette die Lockrolle für alle, die gerne auf Premium zurückgreifen würden, denen aber bisher der letzte Cent gefehlt hatte. Mit 23.300 Euro rückt nun auch für sie der Audi A3 in den Blickpunkt.

Audi A3 mit zwei neuen Ausstattungslinien

Audi hat den A3 zur Lebensmitte überarbeitet.
Der Audi A3 hat ein breiteres Heck erhalten AG/Flehmer

Dann allerdings muss auf weiteren Genuss verzichtet werden. Zwar erhält man nun auch eine erneute Leuchtgrafik, sowie einen breiteren Kühlergrill mit schmaleren Scheinwerfern und einem breiteren Heck für ein insgesamt sportlicheres Aussehen, doch nicht nur die beiden neuen Ausstattungsvarianten „Sport“ und „Design“ bleiben dann unerreichbar.

Auch hinter dem optionalen Matrix-LED-Licht, das dauerhaft Fernlicht bietet ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden muss auf das Häkchen verzichtet werden. Und auch auf den Zugang zum virtuellen Cockpit sowie den Fahrassistenzsystemen Stauassistent, dem Frontkollision-Warnsystem Pre Sense oder den Querverkehrsassistenten muss verzichtet werden.

Online-Dienste bis zu drei Jahre kostenfrei

Audi hat den A3 zur Lebensmitte überarbeitet.
Das Virtual Cockpit ist nun auch für den Audi A3 erhältlich Audi

Dafür ist die Audi Connect Sim immer mit an Bord. Mit der Sim-Karte kann in Verbund mit dem großen Navi die ersten drei Jahre online gegangen werden, im Zusammenspiel mit dem kleinen Navi sind die derzeit rund 20 verfügbaren Online-Dienste – unter anderem mit eCall-Notrufsystem und einer LTE-Flatrate – für drei Monate kostenfrei, ehe pro Monat eine Gebühr entrichtet werden muss.

Diejenigen, die nicht jeden Cent umdrehen müssen, können auf den bereits vom größeren A4 bekannten 140 kW/190 PS starken Ottomotor zurückgreifen, der viel Fahrfreude verspricht und mit einem Verbrauch von 5,5 Litern auch verträglich unterwegs sein kann. Auch der Plugin-Hybrid e-tron sowie das Erdgasauto g-tron sind weiterhin im Angebot vertreten. Bisherige Krönung bleibt der S3 mit nunmehr 310 PS und einem Sprintvermögen von lediglich 4,5 Sekunden für mindestens 41.000 Euro - angesichts des Angebots der Optionen wie halt Matrix-Licht oder Fahrassistenten sowie diversen Komfortelementen können weitere fünfstellige Summen hinzugerechnet werden. Dann allerdings müssten die Sparmaßnahmen durch eventuell einkommende Boni ausgeglichen werden.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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