Audi A3 Sportback: Ausrufezeichen in Kompaktklasse

Fünftürer bietet Top-Qualität

Audi A3 Sportback: Ausrufezeichen in Kompaktklasse
Der Audi A3 verkauft sich gut. © Audi

Der Preis des Audi A3 Sportback ist eine Ansage. Muss man wirklich so viel Geld für ein Kompaktklasse-Auto ausgeben? Muss man nicht. Doch wer es sich leisten kann, sollte es tun. Er bereut es nicht.

Von Frank Mertens

Die Kompaktklasse ist das zulassungsstärkste Segment. Wer hier nach einem Auto Ausschau hält, der landet häufig beim VW Golf. Der Bestseller aus Wolfsburg kommt zwar etwas bieder daher, doch wer einmal in ihm Platz genommen hat, der weiß, warum er in der Käufergunst ganz weit oben steht. Mit seiner Qualität setzt er Standards im Segment. Doch es gibt Kunden, die wollen halt keinen Golf fahren.

Doch welches Auto sticht in der Kompaktklasse heraus? Welches ist noch besser als der Bestseller aus Wolfsburg? Die Antwort ist einfach: der Audi A3. Wer nicht auf den Euro achten muss, der sollte sich unbedingt das Modell der Ingolstädter anschauen, im Idealfall als Sportback, so nennt die VW-Tochter ihren Fünftürter. Zwar ist auch der Audi A3 mit der Technik aus dem Konzernregal unterwegs, doch in der Abstimmung und in der Verarbeitung setzt der Sportback sich hier doch deutlich von dem Golf ab.

2.0 TDI mit 150 PS

Wer sich im Innenraum umschaut und sieht, mit welcher Präzision und Verarbeitungsqualität Audi den A3 um die Käufergunst in diesem hart umkämpften Segment buhlen lässt, der nimmt gerne in Kauf, für dieses Auto dann auch deutlich tiefer in die Tasche zu greifen als bei einem Golf. Allein wie sich die silberfarbenen Luftaustrittsdüsen bedienen lassen, ist ebenso ein Vergnügen, wie die klar strukturierten Rund- und Bedienelemente auf sich wirken zu lassen oder zuzusehen, wie der 7 Zoll-Farbmonitor beim Starten des Motors aus dem Schacht herausfährt. Der Blick, die Haptik – das versprüht alles Premiumambiente.

Das Cockpit des Audi A3 Sportback
Das Cockpit des A3 Audi

Doch all das kann man auch von einem Auto erwarten, dass wie der von uns getestete A3 Sportback 2.0 TDI mit 150 PS für mindestens 29.400 Euro in der langen, langen Preisliste steht. Vor allem erwartet man bei einem derart saftigen Preis vor allem eines – hervorragende Fahrleistungen. Und diese Erwartungen werden nicht enttäuscht: der Vierzylinder-Diesel ist ein souveräner und ja, man kann es sagen, durchaus dynamischer Begleiter. Bis Tempo 100 benötigt der nur 1385 Kilogramm schwere Sportback nur 8,7 Sekunden und die Spitzengeschwindigkeit ist bei 216 km/h erreicht. Sein maximales Drehmoment von 320 Nm steht zwischen 1750 und 3000 Umdrehungen zur Verfügung, was ein recht schaltfaules Dahingleiten ermöglicht.

Gute Verbrauchswerte

Eigentlich schade, denn das manuelle Sechsganggetriebe ist so gut abgestimmt, dass man eigentlich viel häufiger zum Schaltknauf greifen möchte. Und was ist mit dem Verbrauch? Audi stellt 4,2 Liter auf 100 Kilometer in Aussicht. Ein Wert, der bei den Testfahrten indes verfehlt wurde: hier standen am Ende 5,9 Liter auf dem Bordcomputer, ein dennoch guter Wert.

Das sind alles Leistungswerte, die hören sich nicht nur gut an, sondern fühlen sich in der Realität sogar noch besser an. Denn der A3 entfaltet seine Kraft ausgesprochen souverän. Die Laufruhe des Aggregats ist beeindruckend und man lernt die Dämmung und den damit einhergehenden Komfortgewinn zu schätzen. Das Fahrwerk des Audi A3 bietet dabei einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit: wer möchte, der kann es in diesem A3 auch auf kurvigen Landstraßen mal so richtig krachen lassen. Besonders sportlich orientierte Fahrer finden in der Liste der Sonderausstattung dann auch alles, was ihr Herz begehrt: beispielsweise ein S Line-Sportfahrwerk (565 Euro), ein S Line-Exterieurpaket (u.a. mit Dachkantenspoiler, verchromte Auspuffblenden etc./1660 Euro) oder ein S Line Sportpaket (1900 Euro) mit Sportlenkrad, Sportsitzen und allem anderen Dinge, die die Dynamik dieses A3 noch einmal weiter steigern.

Doch die, die dieses Geld nicht ausgeben wollen, können beruhigt sein: auch in der Ausstattungsvariante Ambition wird schon ein gut ausgestattetes Auto geliefert.

Navigation mit Sprachsteuerung

Wem es wichtig ist, sein Auto auch mit dem Smartphone zu verbinden, kein Problem. Audi bietet dazu natürlich die Möglichkeit – und noch viel mehr. Aber nur dann, wenn man auch hier bereit ist, t-i-e-f in die Tasche zu greifen. So steht die MMI Navigation plus mit satten 2725 Euro in der Preisliste. Viel Geld, stimmt. Doch dafür bekommt der Kunden auch viel geboten: Neben einer 3-D-Navigation bietet einem das System nicht nur Informationen über Tempolimits oder Sehenswürdigkeiten, sondern lässt sich auch per Sprache unproblematisch steuern.

Wer dies lieber weiterhin händisch tun mag, auch kein Problem: Über einen Dreh-Drückschalter mit integriertem berührungsempfindlichen Touchfeld lassen sich viele Funktionen wie beispielsweise die Adresseingabe unkompliziert ansteuern. Das funktioniert alles perfekt. Ach ja: Haben Sie noch 500 Euro mehr übrig? Wenn ja, dann sollte Sie sich auch noch Audi Connect einbauen lassen. Damit lässt sich das System auch als W-Lan-Hotspot nutzen oder gewährt einen Zugriff auf den Facebook- oder Twitter-Account, falls man darauf im Auto unbedingt zurückgreifen muss. Natürlich kann man sich damit auch seine E-Mails vorlesen lassen – ein feine Sache, die zudem die Sicherheit steigert, da der Fahrer so den Blick auf der Straßen lassen kann.

Audi arbeitet an technischen Lösungen für die manipulierten Motoren.
Das Heck des Audi A3 Audi

Apropos Sicherheit: Natürlich bietet Audi für den Sportback eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen wie einen aktiven Spurhalteassistenten (600 Euro), einen Spurwechselassistenten (500 Euro), die automatische Distanzregelung (560 Euro) oder Audi Pre Sense (290 Euro). Das System leitet bei einer drohenden Kollision eine Teilbremsung ein, unterhalb von Tempo 30 sorgt es sogar für eine Vollbremsung. Das sind alles Features, die das Autofahren noch sicherer machen, aber auch teurer. So kostete unser Testwagen fast 44.000 Euro. Das ist eine Ansage, vor allem für ein Auto, das nicht in der Mittel- sondern in der Kompaktklasse unterwegs ist. Doch für diesen Preis bekommt der Kunde dann auch ein Auto, dass kaum Wünsche offen lässt.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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