VW Touran: Ewiger Bestseller

Der VW Touran ist mehr als nur eine Familien-Kutsche. Der Van aus Wolfsburg verfügt durchaus auch über sportliche Gene, wie unser Test mit dem 170 PS starken TSI-Motor zeigt.

Von Frank Mertens

Da kann die Konkurrenz machen was sie will. Der Touran ist und bleibt der Bestseller im Segment der Großraum-Vans. Allein im März entschieden sich nach den jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) 7420 Käufer für den Touran. Der ärgste Konkurrent des Touran, der Opel Zafira, kam noch nicht einmal auf die Hälfte dieses Absatzes: Die Rüsselsheimer mussten sich mit 3424 Einheiten begnügen.

Attraktiverer Auftritt

Doch was macht den Touran nun so erfolgreich? Da ist zunächst einmal sein Aussehen. Nach dem Facelift im zurückliegenden Jahr ist der Van optisch noch ansprechender geworden. Dabei fielen die Modifikationen nur minimal aus: So erhielt die Front einen Wappenkühlergrill in Chromoptik, markantere Scheinwerfer und einen neuen Stoßfänger. Hinten erstrahlen nunmehr modifizierte Rücklichter.

Die Seitenlinie des VW Touran Foto: AG/Mertens

Neben seinem Aussehen ist der Touran aber vor allem durch seine Variabilität für die Kunden interessant. So verfügt er nicht nur über eine Vielzahl von Ablageflächen, sondern er bietet mit der optional erhältlichen und im Gepäckraumboden versenkbaren dritten Sitzreihe mit zwei Einzelsitzen (Aufpreis 677,07 Euro) sogar Platz für bis zu sieben Personen. Darüber hinaus lassen sich auch die Sitze einzeln herausnehmen. Mit wenigen Handgriffen lässt sich der Touran so in einen kleinen Transporter verwandeln.

Funktionaler Innenraum

Der 1.4 TSI-Motor mit 170 PS im VW Touran Foto: AG/Mertens

Der Innenraum im Touran ist entsprechend funktional, verzichtet auf jedweden Schnickschnack. Die Verarbeitungsqualität ist grundsolide, gibt nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Die Instrumententafel ist übersichtlich gestaltet, lenkt den Blick des Fahrers schnell aufs Wesentliche. Die Schalter und Hebel liegen dort, wo man sie erwartet und sind folglich intuitiv zu bedienen.

Doch wie fährt sich der Touran nun? Von uns getestet wurde der 1.4 Liter starke TSI-Motor mit 125 kW/170 PS, der erst seit diesem Frühjahr erhältlichen Topmotorisierung unter den Benzinern. Der Benzindirekteinspritzer mit einem Kompressor und Turbolader zeichnet sich vor allem durch seine hohen Leistungsreserven aus. Sein maximales Drehmoment von 240 Nm stellt der Touran bei 1500 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung.

Die Rückleuchten am VW Touran Foto: AG/Mertens

In Kombination mit dem für diese Motorisierung ausschließlich erhältlichem Doppelkupplungsgetriebe macht der Touran seine Sache ausgesprochen überzeugend. Seine Kraft entfaltet der 170 PS starke TSI-Motor dank dem innovativem DSG ohne Leistungseinbrüche. Der Motor hängt durchgehend gut am Gas. Von 0 auf 80 km/h beschleunigt der Touran in 5,8 Sekunden, die 100 km/h sind nach flotten 8,5 Sekunden erreicht. Mit solchen Beschleunigungswerten kommen selbst sportlich orientierte Familienväter auf ihre Kosten. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 212 km/h angegeben.

C02-Ausstoß 181 g/km

Der Park Assist zeigt an, ob genügend Platz vorhanden ist. Foto: Werk

Der Hersteller gibt den Verbrauch für den Touran mit 7,6 Litern auf 100 Kilometer an. Ein Wert, der bei den Testfahrten nicht ganz erreicht wurde. Bei normaler Fahrweise schluckte der Touran knapp 8,1 Liter. Wenn man es sportlicher angehen lässt und das Potenzial des Motor voll ausschöpfen will, kommt man indes auch schnell über die 9 Liter-Marke. Der C02-Ausstoß liegt übrigens bei 181 g/km.

Das Fahrwerk des Touran verrichtet seine Aufgaben ohne Beanstandungen. Selbst bei flotten Kurvenfahrten lässt sich der Van nicht aus der Ruhe bringen. Die direkt ansprechende Lenkung ist ebenfalls nicht zu beanstanden und bietet eine gute Rückmeldung von der Straße. Die Sitze sind bequem und geben den Insassen einen guten Seitenhalt. Auch verfügen die Mitfahrer im Fond über genügend Bein- und Kopffreiheit. In der dritten Sitzreihe ist indes nur Platz für Kinder, doch auch ihnen sollte man nur kurze Strecken zumuten.

Automatischen Einparken

Der Park Assist parkt automatisch ein Foto: Werk

Eine feine Sache im Touran ist der Park Assist, eine Lenkhilfe zum Einparken. Mittels insgesamt zehn installierter Sensoren wird bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h in der Vorbeifahrt an einer Parklücke der Platz ausgemessen. Reicht er aus, übernimmt der Park Assist die Aufgabe und parkt das Auto selbstständig ein. Der Fahrer kann die Hände verschränken, braucht nur noch Gas und Bremsen betätigen. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, weil man ein wenig die Kontrolle an die Elektronik abgibt, aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, ein nettes Goodie. Der Aufpreis beträgt dafür 667 Euro. Wer ein Fahrzeug in der Ausstattungsvariante Highline ordert, braucht dafür nur 312 Euro bezahlen.

Wer mit dem Touran einmal unterwegs war, der weiß, weshalb er bei den Zulassungszahlen dort steht, wo er steht: nämlich ganz oben. Der Preis für den von uns getesteten Touran mit der Highline-Ausstattung beläuft sich auf 31.006,68 Euro. Darin enthalten sind unter anderem eine Klimaanlage, eine silber eloxierte Dachreling, eine Gepäckraumabdeckung und ein Dreispeichen-Lederlenkrad.

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