VW Passat Alltrack: Der Kombi fürs Gelände

Marktstart im März

VW Passat Alltrack: Der Kombi fürs Gelände
Der VW Passat Alltrack kommt Ende März auf den Markt. © VW

VW schickt den Passat Alltrack Ende März zu den Händlern. Was der geländetaugliche Kombi zu bieten hat, zeigt unser Test mit dem 2.0 TDI mit 170 PS und Allradantrieb.

Von Frank Mertens

Autos wie der VW Cross-Polo oder der VW Cross-Touran sind bei den Kunden beliebt. Wer sich für ein solches Modell entscheidet, steht auf den etwas rustikaleren Auftritt. Wer diese Modelle mit den Kunststoffapplikationen an den Radhäusern und dem Unterfahrschutz sieht, glaubt, dass sie auch im Gelände eine gute Figur machen. Doch weit gefehlt, sie sind mehr Schein als Sein. Ein Allradantrieb ist für sie nicht zu haben. Eine Ausfahrt ins unwegsame Gelände sollte man sich mit einem Cross-Modell zweimal überlegen.

Allradantrieb wie beim VW Tiguan

Das ist beim VW Passat Alltrack anders, ganz anders. Ja, auch er verfügt über die besagten Kunststoffapplikationen an den Radhäusern und einen Unterfahrschutz, doch er kann eben auch mit der Kraft der vier Räder angetrieben werden. Damit Kunden nicht verprellt werden, die nur auf das Offroad-Image Wert legen, ist sowohl der 1.8 TSI mit 160 PS als auch der 2.0 TDI mit 140 PS auch ohne 4Motion bestellbar. Doch für alle, die wirklich auch einmal abseits befestigter Straßen unterwegs sein wollen, ist das neueste Modell der Wolfsburger ein idealer Begleiter.

Das Cockpit des Alltrack sieht wie beim Passat aus VW

So kommt im Alltrack der bereits aus dem Kompakt-SUV Tiguan bekannte Allradantrieb zum Einsatz. Er ist so ausgelegt, dass unter normalen Fahrzuständen nur die Vorderachse angetrieben wird. Erst bei Bedarf wird die Kraft dem entsprechenden Straßenzustand angepasst, also auch an die Hinterachse geleitet.

Der variable Allradantrieb ermöglicht es dabei ebenso, dass die gesamten Antriebskräfte zu 100 Prozent auf der Hinterachse liegen. So unterwegs, macht der Passat Alltrack auch in dem in diesem Tagen schneereichen Ellmau eine gute Figur. Er fährt auch dort souverän, wo ein Auto ohne Allradantrieb ohne Schneeketten nicht mehr vorangekommen wäre.

VW Passat Alltrack mit drei Zentimeter größerer Bodenfreiheit

Damit der Alltrack im unwegsamen Gelände nicht sofort aufsetzt, weist er im Vergleich zum herkömmlichen Passat mit 16,5 Zentimeter eine um drei Zentimeter größere Bodenfreiheit auf. Auch ansonsten hat der Alltrack zugelegt: Der Böschungswinkel wurde vorn von 13,5 auf 16 Grad und hinten von 11,9 auf 13,6 Grad vergrößert. Der Rampenwinkel wuchs von 9,5 auf 12,8 Grad an. Sollte der Passat Alltrack dennoch einmal aufsetzen, auch kein Problem: der Unterfahrschutz besteht aus 2,5 Millimeter dickem Stahlblech; Getriebe oder Ölwanne sind damit ausreichend geschützt. Zum Ausstattungsumfang des Alltrack gehört zudem auch "Off Road"-Taste, mit der Gaspedal, elektronische Differentialsperre, Anfahr- und Bergabfahrhilfe entsprechend angepasst werden können.

Wer sich für ein Alltrack-Modell mit Allradantrieb interessiert, der sucht nicht nur ein Auto, mit dem er auch im Winter mit viel Grip unterwegs sein kann, sondern auch eines, mit dem er größere Anhängerlasten ziehen kann. So lassen sich mit den 4Motion-Modellen Lasten bis zu 2200 Kilogramm ziehen. Bei diesen Werten verwundert es nicht, dass VW davon ausgeht, dass es bei den Alltrack-Fahrzeugen eine hohe Einbaurate von Anhängerkupplungen geben wird.

VW Passat Alltrack mit BlueMotion Technology serienmäßig

Die Seitenansicht des Passat Alltrack VW

Vor diesem Hintergrund kommen im Alltrack auch nur drehmomentstarke Turbomotoren zum Einsatz: im Angebot sind bei den Benzinern der 1.8 TSI mit 160 PS (ab 33.450 Euro) und der 2.0 TSI mit 210 PS (39.750 Euro mit 4Motion und DSG). Bei den Selbstzündern kann der Kunde zwischen dem 2.0 TDI mit 140 PS (34.325 Euro; mit 4Motion und DSG 36.225 Euro) und dem von uns getesteten Zweiliter-Diesel mit 170 PS (40.075 Euro) und Allradantrieb und Direktschaltgetriebe wählen. Ein Aggregat, das wirklich gut zu dem 4,87 Meter langen und immerhin 1725 Kilo schweren Passat Alltrack passt. Das satte Drehmoment von 350 Nm liegt zwischen 1750 und 2500 Touren an und den Sprint auf Tempo 100 vollzieht er in guten 8,9 Sekunden. Als Verbrauch werden kombiniert 5,8 Liter in Aussicht gestellt, was einem CO2-Ausstoß von 152 g/km entspricht. Ganz erreicht hat der Alltrack diesen Wert indes nicht. Laut Bordcomputer pendelte er sich bei trotzdem noch akzeptablen 6,7 Litern ein.

Serienmäßig sind alle TDI-Modelle übrigens mit BlueMotion Technology unterwegs, verfügen also nicht nur über einen Rekuperationsmodus zur Bremsenergierückgewinnung, sondern auch über ein Start-Stopp-System, das übrigens auch bei leichten Minusgraden tadellos funktioniert.

Vielzahl von Fahrassistenzsystemen für den VW Passat Alltrack

Dank 4Motion sicher unterwegs, der Passat Alltrack VW

Den Alltrack bietet VW übrigens mit einer Vielzahl von Fahrassistenzsystemen an, wobei die Müdigkeitserkennung zur Serienausstattung gehört. Daneben kann der Kunde für einen Aufpreis von 1210 Euro die Automatische Distanzregelung ACC mit City-Bremsfunktion (bis Tempo 30 wird eine automatische Vollbremsung eingeleitet), ein Spurwechsel- und ein Spurhalteassistent (Bestandtteil des Fahrassistenzsystem-Paket Plus, 2670 Euro) ordern. Letzter ist indes gewöhnungsbedürftig, denn bei den kleinsten Abweichungen von der Fahrspur steuert das System automatisch gegen und führt einen zurück in die Idealspur.

Der Innenraum des Alltrack ist so, wie man ihn auch aus dem herkömmlichen Passat kennt: die Instrumente sind intuitiv zu bedienen, die Materialien sehen wertig aus und fühlen sich auch so an. Doch das alles hat seinen Preis: Wer sich den von uns getesteten Testwagen mit einigen Nettigkeiten ausstattet, ist ganz schnell im Bereich von 45.000 Euro angelangt. Dafür bekommt man ab Ende März dann aber auch ein Auto, das nicht nur nach Offroad ausschaut, sondern sich dort auch souverän bewegen lässt. Also durchaus mehr Sein als Schein aufzuweisen hat.

Zur Bilderschau des VW Passat Alltrack

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