Komplett neu und deckungsgleich

Suzuki Swift

Die vierte Generation des Suzuki Swift rollt ab September an den Start. Der Klassiker wurde komplett neu gestaltet, auf optische Änderungen wurde aber weitgehend verzichtet.

Von Stefan Grundhoff

Suzuki hat einen neuen Swift und keiner merkt es. Das Erfolgsmodell der umtriebigen Japaner sieht genau so aus wie der Vorgänger, dabei wurde er komplett neu entwickelt. Der neue Swift wird ab September zu Preisen von zunächst rund 12.500 Euro verfügbar sein. Besonders von vorn muss man schon drei- bis viermal hinschauen, um zu erkennen, dass hier der neue Swift strahlt.

Evolution statt Revolution

"Der aktuelle Swift war sehr erfolgreich. Daher wollten wir beim Design eine Evolution und keine Revolution", reagiert Tetsuya Ozasa etwas unbeholfen auf die Frage, wieso der neue Swift seinem Vorgänger wie aus dem Gesicht geschnitten ist, "die charakteristischen Elemente sollten gleich bleiben." Bei den Japanern ist der sportliche Kleinwagen das wichtigste Modell, Stilikone und Bestseller zugleich. Vom Band läuft die neue Swift-Generation im ungarischen Werk Esztergom, in dem seit 1992 mehr als 1,5 Millionen Suzukis gebaut wurden.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger wuchs der Swift auf eine Länge von 3,85 Metern. Die neun Zentimeter Längenzuwachs kommen dabei in erster Linie dem Innenraum zugute, wo es für die Passagiere der ersten und auch zweiten Reihe mehr Raum gibt. Der Radstand wuchs um fünf Zentimeter.

Motorenpalette ausgedünnt

In der Länge gewachsen Foto: Suzuki

Im Zuge der Überarbeitung hat Suzuki die Motorenpalette des Swift ausgedünnt. Gab es neben dem wenig beachteten Commonrail-Diesel mit 55 kW/75 PS zwei Benziner mit 1,3 Liter und 1,5 Liter Hubraum, die mit ihren Leistungen von 68 kW/92 PS und 77 kW/104 PS überaus nah beieinander lagen, so sollen es zukünftig der bekannte Diesel und ein neuer Benzinmotor richten. Der Vierzylinder-Benziner mit nunmehr 1,2 Litern Hubraum wurde komplett neu entwickelt.

Während die Leistungswerte mit 69 kW/94 PS und 118 Nm maximales Drehmoment nahezu unverändert zum Vorgänger sind, konnte der Hersteller den Kraftstoffverbrauch deutlich verbessern. Statt der bisherigen 5,8 Liter Superbenzin auf 100 Kilometern soll sich die neue Generation mit durchschnittlich 5,0 Litern zufrieden geben - und das ohne regeneratives Bremssystem und Start-Stopp-Automatik.

Hohes Innenraumgeräusch

Ab 110 km/h etwas lauter hinterm Lenkrad Foto: Suzuki

Unverändert ist das hohe Geräuschniveau im Innenraum, das sich besonders ab Geschwindigkeiten von 110 km/h bemerkbar macht. Hier würde sich insbesondere ein sechster Gang gut machen. Doch der bleibt sowohl beim Benziner als auch beim Dieseltriebwerk außen vor. Möglich, dass er zumindest in der im nächsten Jahr nachfolgenden Swift-Sportversion Einzug hält. Naoyuki Takeuchi, Chef-Entwickler des Swift: "Das neue Chassis ist verwindungssteifer als bisher. Der Wagen ist leichter und hat ein ausgewogeneres Fahrwerk." Das neue Fahrwerk wirkt im Vergleich zum alten Modell komfortabler und trotzdem nicht zu schwammig.

Angenehm macht sich nicht nur optisch die gewachsene Reifendimension bemerkbar. Statt 14 Zoll und 15 Zoll läuft der neue Swift auf 15 Zoll und 16 Zoll großen Rädern. Die Lenkung - angenehm leichtgängig - lässt jedoch etwas die Rückmeldung von der Fahrbahn vermissen. Deutlich auffälliger sind die Verbesserungen im Innenraum. Hier gibt es ein gefällig-übersichtliches Cockpit mit einer aufgeräumten Mittelkonsole und zahlreichen Schaltern, die man teilweise ebenfalls vom Vorgängermodell kennt. Jedoch würden sich nicht nur groß gewachsene Insassen Sitze mit mehr Seitenhalt, Beinauflage und einer Höhenverstellung auf der Beifahrerseite wünschen.

Einstiegsversion folgt

ESP an Bord Foto: Suzuki

Auch die Zeiten einer einstufigen Sitzheizung sind längst vergangen. Dagegen ist die Sicherheitsausstattung des Swift mit ESP und sieben Airbags absolut auf der Höhe. Ende des Jahres soll es nicht nur eine zusätzliche Allradversion, sondern auch eine preiswerte Einstiegsversion geben. Die dürfte dann ohne Alufelgen, elektrische Spiegel und weitere Komfortdetails bei rund 11.000 Euro starten.(mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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