SsangYong Actyon Sports: Boulevard statt Waldweg

Pickup ab 19.990 Euro

SsangYong Actyon Sports: Boulevard statt Waldweg
Der Ssangyong Actyon Sports ist das jüngste Modell der koreanischen Marke. © SP-X

Der SsangYong Actyon Sports präsentiert sich von technischer Seite aus gerüstet für die Fahrt ins Gelände. Aufgrund der Doppelkabine fährt der Pickup aus Korea aber an der eigentlichen Zielgruppe vorbei.

Der SsangYong Actyon Sports steht seit Mai bei den Händlern und ist somit das jüngste Ssangyong-Modell. Waren die Fahrzeuge früher eher robust-auffällig gezeichnet, gibt sich der Pick-Up zurückhaltender. Nicht, dass er geradezu schüchtern wirken würde, aber im Vergleich zum SUV Rexton sieht der Pick-Up nachgerade stilistisch gelungen aus. Das ausschließlich mit einer Doppelkabine erhältliche Fahrzeug muss sich optisch neben etablierten Wettbewerbern wie Toyota Hilux oder Nissan Navara nicht verstecken.

Ssangyong Actyon Sports startet bei 19.990 Euro

Das von uns gefahrene Fahrzeug in der höchsten Ausstattungsstufe "Sapphire" verfügt u.a. über einen elektronisch zuschaltbaren Allradantrieb, 16-Zoll-Alufelgen, Lederausstattung, elektrisch verstellbare und beheizbare Vordersitze, eine Klimaautomatik sowie hintere Parksensoren. Letztere sind durchaus hilfreich, das fast fünf Meter lange Gefährt zeichnet sich nicht gerade durch Handlichkeit aus. Der Kunde muss mindestens 28.490 Euro in diese "Sapphire"-Annehmlichkeiten investieren. Insgesamt geht die Verarbeitung in Ordnung. Die Sitze sind bequem, das Platzangebot ist ausreichend und der verwendete Kunststoff sieht so aus, als ob er nicht jede Berührung mit Schrammen quittieren würde.

Man kann allerdings davon ausgehen, dass sich die meisten Kunden nicht für die Luxusvariante entscheiden, sondern einfachere Ausstattungsversionen bevorzugen werden. Preislich startet der Pick-Up mit Heckantrieb bei 19.990 Euro, mit Allrad kostet er mindestens 22.990 Euro. In der Basisausstattung gibt es allerdings kein ESP. Immerhin ist neben Frontairbags, Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfern und elektrischen Fensterhebern eine Klimaanlage ab Werk an Bord.

Ein Diesel für Ssangyong Actyon Sports

Der Ssangyong Actyon Sports ist das jüngste Modell der koreanischen Marke.
Ausreichendes Platzangebot im Ssangyong Actyon Sports Ssangyong

Angetrieben wird der Pick-Up von einem 2,0-Liter-Diesel mit 114 kW/155 PS. Bei ersten Ausfahrten über mit Schlaglöchern gespickte Straßen zeigte sich der Selbstzünder überraschend agil. Ein leichter Tritt aufs Gaspedal und man spurtet mit mehr Vehemenz als erwartet los.

Der Standardsprint gelingt laut technischen Daten in 12,7 Sekunden, gefühlt erreicht man die 100 km/h-Marke auf dem Tacho schneller. Dabei gibt sich das Aggregat vergleichsweise leise und laufruhig. Der erste und zweite Gang könnten aber etwas länger übersetzt sein.

Kleine Ladefläche des Ssangyong Actyon Sports

Der Ssangyong Actyon Sports ist das jüngste Modell der koreanischen Marke.
Der Ssangyong Actyon Sports verfügt nur über eine kleine Ladefläche SP-X

Das Fahrwerk bügelt die vielen Straßenunebenheiten zumindest für einen Pick-Up ganz gut weg. SsangYong gibt den Durchschnittsverbrauch mit 7,5 Litern an, was CO2-Emissionen von 199 g/km entspricht. Für Fahrten in schwieriges Gelände kann der Antrieb der Vorderräder bzw. die Geländeuntersetzung zugeschaltet werden. Also eigentlich eine gute Voraussetzung, um den Actyon Sports als Arbeitstier im Waldeinsatz oder auf der Baustelle zu nutzen.

Durch die ausschließliche Ausführung mit einer Doppelkabine fällt aber die Ladefläche vergleichsweise klein aus. Sie beträgt nur 1,28 Meter in der Länge und 1,60 Meter in der Breite. Und auch die Zuladung von maximal 683 Kilogramm ist nicht gerade üppig bemessen. Damit dürfte der Actyon Sports die Wünsche der Kundschaft nach Lastentauglichkeit eher nicht erfüllen und somit in Deutschland selbst innerhalb der doch selten anzutreffenden Gattung "Pick-Up" ein Nischenprodukt bleiben. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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