Porsche Panamera GTS: Spitze der Luxusklasse

Sportliches Derivat

Porsche Panamera GTS: Spitze der Luxusklasse
Starker Auftritt des Porsche Panamera GTS © Porsche

Der GTS bildet den Abschluss der Porsche Panamera-Baureihe. Bei der Fließheck-Limousine kommen auch technische Lösungen zum Tragen, die vorher noch nie eingesetzt wurden.

Von Jens Meiners

An Sportlichkeit hat es dem Porsche Panamera eigentlich nie gemangelt: Trotz ihres hohen Gewichts glänzt die geräumige Fließheck-Limousine auf Landstraßen mit präzisem und agilem Handling; auf der Autobahn setzt sie sich in einigen Varianten dank fehlender Abregelung an die Spitze der Luxusklasse. Dennoch hat Porsche es für sinnvoll befunden, mit dem GTS noch ein dezidiert sportliches Derivat nachzuschieben.

Technische Premieren im Porsche Panamera GTS

Das neue Modell basiert technisch auf dem Panamera 4S - der Variante mit 4,8-Liter-V8-Motor, Allradantrieb und dem von ZF zugelieferten Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe; optisch verfügt er über zahlreiche Stilelemente vom Panamera Turbo. Mit dem Griff in den Baukasten war es allerdings keinesfalls getan. Tatsächlich verfügt der Panamera GTS über einige technische Lösungen, die hier erstmals in der Baureihe eingesetzt werden.

Dazu zählt unter anderem ein "Sound-Symposer" genanntes System, das die A-Säule in Resonanz versetzt und damit im Interieur für klangvolle Akustik sorgt. Der Effekt ist bemerkenswert, setzt jedoch nur im Sport- bzw. Sport-Plus-Modus ein, so dass man auch auf niedrigem Geräuschniveau unterwegs sein kann. Ein besonderes Schmankerl ist das durch teilweise abgeschaltete Zylinder erzeugte Auspuffbrabbeln, das sich bei geöffneten hinteren Auspuffklappen einstellt.

30 PS mehr für den Porsche Panamera GTS

Schnelle Gangwechsel im Porsche Panamera GTS Porsche

Der GTS ist jedoch nicht nur klangstärker, sondern auch schneller: Die Motorleistung wurde unter anderem dank schärferer Nockenwellen um 30 PS auf 316 kW/430 PS erhöht, und das maximale Drehmoment liegt nun nicht mehr bei 500, sondern bei 520 Nm. Daraus resultieren etwas bessere Fahrleistungen: Die Spitze steigt um 5 auf 288 km/h, die allerdings nur im sechsten Gang erreicht werden; der siebte Gang ist als Overdrive ausgelegt. Der Verbrauch liegt im Normzyklus bei 10,9 Litern pro 100 Kilometer.

Dieser Wert lässt sich bei entsprechender Fahrweise mehr als verdoppeln; derartige Verbrauchswerte allerdings sind ein Indikator für Fahrerlebnisse der gehobenen Art. Die Schaltvorgänge gehen in allen drei Stufen nochmals schneller als im Panamera 4S vonstatten. Unser Favorit ist das "Sport Plus"-Programm bei mittlerer Fahrwerkshärte, mit offenen Auspuffklappen und manuellem Gangwechsel. Dann wird die Limousine bei jedem Schaltvorgang nach vorne gepeitscht, die Lenkung arbeitet sehr präzise, und das Fahrwerk glänzt mit hoher Agilität ohne ungebührliche Härte.

Hohe Agilität des Porsche Panamera GTS in Kurven

Der Porsche Panamera GTS ist leichtfüßiger als der Turbo Porsche

Schade allerdings, dass der zweite Gang so kurz übersetzt ist - offenbar um im Komfort-Programm direkt nach dem Anfahren vom ersten Gang überblenden zu können, ohne den Panamera träge wirken zu lassen. Der Sprung vom zweiten zum dritten Gang ist ungewöhnlich groß, und zu allem Überfluss wird das manuelle Herunterschalten zu restriktiv unterbunden. Auf den lang übersetzten siebten Gang kann man bei halbwegs zügigem Fahrstil getrost verzichten, und konsequenterweise ist er im Sport-Plus-Programm gesperrt.

Auf kurvigen Straßen ist der Panamera GTS in seinem Element - er wirkt leichtfüßiger als der brutale Turbo bzw. Turbo S, dessen Schwerpunkt auf der Längsdynamik liegt. Spurverbreiterung und Tieferlegung sorgen für noch mehr Agilität als bei den anderen Varianten. Drifteinlagen werden vom ESP übrigens schon im Ansatz unterbunden, das Stabilitätssystem lässt sich allerdings abschalten. Wer gerne sportlich unterwegs ist, sollte die hohe Investition in eine Keramik-Bremsanlage in Betracht ziehen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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