Peugeot 508 SW: In bester Tradition

Gelungener Reisekombi

Peugeot 508 SW: In bester Tradition
Der Peugeot 508 SW. © Peugeot

Mit dem 508 SW hat Peugeot wieder einen Reisekombi in guter französischer Tradition im Programm. Dem Design geschuldet offenbart der Nachfolger von 407 und 607 aber Schwächen in der Stadt.

Von Thomas Flehmer

Reiselimousinen und Reisekombis sind eine Spezialität französischer Hersteller. Citroen CX, ein Peugeot 504 oder ein R25 chauffierten in der Vergangenheit, ein Citroen C5 oder selbst der bereits eingestellte Renault VelSatis in der Gegenwart. Mit dem 508 SW knüpft nun Peugeot auch wieder an die alten Traditionen an.

Eleganter Auftritt des Peugeot 508 SW

Einher mit einem exklusiven Reisekomfort ging auch immer das Design, beim Kombi der 508-Baureihe ist das nicht anders. Die neue Frontsprache von Peugeot, bei der das große Löwenmaul verschwunden ist, passt hervorragend zu einem eleganten Auftritt. Die Dachlinie senkt sich zum Heck hin und vermittelt so einen sportlichen Auftritt.

Auch der Innenraum gibt traditionell komfortabel. Die Sitze erinnern ein wenig an die "Sofas" der Vergangenheit, geben aber viel Halt. Ab der Ausstattungsvariante "Allure" kann auch noch die Oberschenkelauflage erweitert werden und somit wird ein großer Schwachpunkt der Vergangenheit ausgemerzt. Auch das Piloten-Cockpit des 407 hat einem übersichtlichen Instrumententräger Platz gemacht. Den Passagieren auf den hinteren Sitzen fehlt es weder an Bein- noch Kopffreiheit, das Panorama-Glasdach lässt viel Licht in den Innenraum. Und der Kofferraum hat mit 515 Litern genügend Platz, um das Gepäck aller Mitfahrer aufzunehmen. Werden die Sitze umgeklappt, stehen dem Außendienstmitarbeiter auf seiner langen Fahrt zu den Kunden bis zu 1381 Liter für seine Produkte zur Verfügung.

Exklusiver Reisekomfort im Peugeot 508 SW

Der Innenraum des Peugeot 508 SW ist äußerst komfortabel Peugeot

Die Fahrt dorthin kann der Fahrer genießen. Der 120 kW/163 PS starke Diesel zieht den 4,81 Meter langen und immerhin knapp 1,7 Tonnen schweren Kombi recht zügig auf die Bahn. In 8,6 Sekunden sind dank 340 Newtonmetern bei 2000 Kurbelwellenumdrehungen die 100 km/h erreicht, die sechs Gänge können dabei leicht und locker durchgeschaltet werden.

Zwischen 120 und 140 km/h begnügt sich der Peugeot mit 7,1 Litern. Doch auch die Geschwindigkeitsbereiche bis zur Spitze von 226 km/h steuert der Kombi gut an, auch wenn es dann etwas lauter wird und der Verbrauchsmesser dann zum zweistelligen Bereich tendiert. Angenehm ist Tempo 160 km/h – wenn es geht bei eingeschaltetem Tempomaten. Das ist französisches Reisen in Reinkultur.

Peugeot 508 SW mit schlechter Übersicht im Stadtverkehr

Die Coupéform des Peugeot 508 SW erschwert die Übersicht Peugeot

Anders sieht es in der Großstadt aus. Hier machen sich nicht nur die 4,81 Meter bei der Parkplatzsuche negativ bemerkbar. Durch die angedeutete Coupéform ist die Sicht beim Spurwechsel von links nach rechts so gut wie nicht gegeben.

Ein Gefühl der Unsicherheit bleibt, dass durch einen Totwinkel-Warner ausgeglichen werden könnte. Dieser fehlt aber im Angebot, ist aber ebenso zwingend nötig wie die Einparkhilfe, die im Komfort-Paket für 350 Euro unbedingt geordert werden sollte.

Peugeot 508 SW ab 28.850 Euro

Gut ausgestattet ist der Peugeot 508 SW Peugeot

In der Version "Allure" für den Preis von 28.850 Euro ist diese Hilfe bereits serienmäßig verbaut. Auch die Komfortsitze und ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem ist an Bord. Der Peugeot ist so bereits gut ausgestattet. Das hilft zwar nicht für die Fahrt in der Stadt – aber das kann ja noch kommen. Wer viel außerhalb der Urbanität unterwegs ist, kann dafür ein gewisses Savoir vivre verspüren.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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