Sieben auf einen Streich

Peugeot 308 SW 1.6 HDi FAP

Peugeot stellt den 308 breiter auf. Ob eine dritte Sitzreihe beim SW wirklich von Nöten ist, sei dahingestellt. Der kleine Kombi zieht sich auch mit nur zwei Reihen gut aus der Affäre.

Von Thomas Flehmer

Das tapfere Schneiderlein hätte in der Gegenwart seine helle Freude. Der schlaue Handwerker aus dem Märchen der Gebrüder Grimm könnte derzeit auf die Schnelle Sieben auf einen Streich erfassen. Denn der Trend zum Siebensitzer in der Kombiklasse hält an - sieben Personen teilen sich auf 2,71 Meter Radstand den Innenraum. Auch beim neuen Peugeot 308 SW kann man erkennen, dass eine dritte Sitzreihe in diesem Segment eigentlich noch nichts zu suchen hat und den ansonsten guten Gesamteindruck schmälert.

Wertiger Innenraum

Denn in der letzten Reihe können nur Kinder sitzen, die noch nicht aus dem Grundschulalter heraus sind. Zudem wird der Kofferraum durch die ausklappbaren Sitze auf Cabriogröße geschrumpft. Von den ursprünglich 508 Litern, die bis auf stolze 1736 Liter erweitert werden können, bleibt nichts mehr übrig. Schultaschen und Tüten müssten auf das Dach.

Dort aber würden sie die Sicht versperren, weil der 308 SW ab der Ausstattungsvariante Sport serienmäßig ein Glasdach im Angebot hat, für das sich gut drei Viertel aller Kunden entscheiden werden. Die 1,68 Quadratmeter große Fläche verschafft allen nicht nur eine schöne Sicht. Denn das viele Licht, das in den Innenraum gelangt, erweitert die an sich schon gute Atmosphäre. Die Materialien wirken wertig, die Instrumente sind übersichtlich angebracht, die Sitze geben den nötigen Halt. Wird auf die dritte Reihe verzichtet, bleibt allen fünf Insassen genügend Raum auch für eine längere Tour, da die zweite Reihe verschiebbar ist und der Radstand des kleinen Kombis von vornherein zehn Zentimeter länger als bei der Limousine ist.

Zurückhaltende Triebwerke

So sieht er von oben aus Foto: Peugeot

Insgesamt 4,50 Meter misst der kleine Kombi von Stoßfänger zu Stoßfänger. Im Gegensatz zu dem imposanten Auftritt des 407 SW tritt der 308 SW eher dezent auf. Zwar verrät besonders der immer noch recht große Kühlergrill den neuen Kombi als Kind der Löwenfamilie, doch ansonsten passt sich der neue Löwe dem Straßenbild an.

Auch bei den Motoren gibt sich Peugeot zurückhaltend. Drei Benziner und zwei Diesel mit einem Spektrum von 95 bis 175 PS stehen zur Auswahl. Die großen Sportler sind alle Triebwerke nicht, aber das ist auch nicht der Anspruch in diesem Segment.

Günstiger Verbrauch

Der Kofferraum im Peugeot 308 SW Foto: Peugeot

Der von uns gefahrene 1,6 HDi FAP mit 80 kW/110 PS ist ein gutmütiger Begleiter. Ausgestattet mit Michelin Energy Saver-Reifen benötigt der 1,5 Tonner 12,5 Sekunden für den Sprint bis zur 100 km/h-Marke. Doch die 240 Nm reichen aus, um den fließenden Verkehr nicht aufzuhalten.

Der Verbrauch liegt laut Peugeot bei 4,9 Litern. Daraus ergibt sich ein CO2-Wert von 129 Gramm pro Kilometer. Nur geringfügig wird dieser Wert steigen, da der 308 SW eher ein Cruiser denn ein Raser ist. Das Fahrwerk ist recht komfortabel abgestimmt, die Gänge lassen sich gut einlegen, einen knackigen Gangwechsel erlebt man im 308 SW aber nicht.

Kurze Aufpreisliste

Lifestyle-Kombi Foto: Peugeot

Während der Basisbenziner mit 70 kW/95 PS in der ersten Ausstattungsvariante bei 16.700 Euro beginnt, muss für den 308 SW HDi FAP schon tiefer in die Tasche gegriffen werden. In der Version Sport mit dem Panorama-Glasdach kostet der kleine Diesel bereits 23.800 Euro. Dann ist der Wagen schon gut ausgestattet, die weitere Aufpreisliste ist so überschaubar wie sieben Fliegen auf einem Marmeladenbrot.

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