Opel Corsa: Geräuschvoller Dynamiker

Kleinwagen mit 130 PS

Opel Corsa: Geräuschvoller Dynamiker
Der Opel Corsa bietet ein gutes Fahrverhalten. © Opel

Der Opel Corsa 1.7 CDTI bietet 130 PS. Wie sich der Kleinwagen mit dem Topdiesel fährt und ob sich seine Anschaffung lohnt, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

Wer sich für einen Kleinwagen interessiert, der will in der Regel nicht nur ein Auto mit kompakten Maßen. Er sucht auch ein Fahrzeug mit einem möglichst geringen Verbrauch. Hier bieten die Hersteller der umschmeichelten Kundschaft eine Vielzahl von verbrauchsoptimierten Motoren an. Doch es gibt auch Kunden, die zwar ein kleines Auto fahren wollen, aber dennoch auf Leistung nicht verzichten wollen.

Wer bei Opel nach einem solchen Kleinwagen Ausschau hält, landet schnell beim Opel Corsa 1.7 CDTI. Der Vierzylinder-Motor, der auch im Kompaktmodell Astra der Rüsselsheimer zum Einsatz kommt, leistet 96 kW/130 PS. Also ausreichend Leistung für ein Auto, das als Fünftürer 1163 Kilo auf die Waage bringt? Auf jeden Fall.

Opel Corsa unter zehn Sekunden auf Tempo 100

Wer sich für diesen Motor entscheidet, kann flott unterwegs sein. In 9,5 Sekunden ist Tempo 100 erreicht und die Höchstgeschwindigkeit endet bei 200 Stundenkilometern. Okay, man kann in diesem Corsa so schnell unterwegs sein, doch so richtig Spaß macht das dann nicht mehr. Denn der Motor wird dann doch recht laut. Ohnehin zeichnet sich der 1.7 CDTI nicht durch seine Laufruhe aus. Auch im kalten Zustand und im niedrigen Drehzahlbereich dieselt das Aggregat doch arg vernehmlich – das können andere besser.

Das übersichtlich gestaltete Cockpit im Opel Corsa Opel

Sieht man von seiner Geräuschentwicklung jedoch ab, macht der Vierzylinder Common-Rail-Diesel seine Sache recht anständig. Sein maximales Drehmoment von 300 Newtonmeter sorgt für druckvollen Vortrieb, allerdings erst ab 2000 Umdrehungen. Dieser Corsa muss halt erst etwas Luft holen, um auf Touren zu kommen. Seine maximale Leistung von 130 PS stellt der Corsa ab 4000 Touren bereit.

Auf dem Weg dorthin, braucht sich der Fahrer nicht zu beklagen. Das serienmäßige manuelle Sechsganggetriebe verrichtet einen guten Job, die Gänge lassen sich ohne Hakeln einlegen, die Schaltwege sind recht kurz gehalten.
Die Lenkung des Opel Corsa spricht erfreulich direkt an, vermittelt dem Fahrer eine gute Rückmeldung – so muss es sein. Zu diesem positiven Eindruck passt auch das Fahrwerk des Opel Corsa: es ist straff, ohne jedoch unkomfortabel zu sein. So unterwegs, lässt es sich mit diesem Kleinwagen ausgesprochen flott und dennoch mit einem guten Gefühl durch Kurven fahren. Der Kleine liegt satt auf der Straße.

Corsa verbraucht knapp unter sechs Litern

Die Seitenlinie des Opel Corsa Opel

Und der Verbrauch? Er soll im Mittel bei 4,6 Litern liegen, was einem CO2-Ausstoß von 119 Gramm pro Kilometer entsprechen würde. Richtig, entsprechen würde. Denn bei den Testfahrten zeigte der Bordcomputer dann doch mehr an, nämlich 5,9 Liter, bei allerdings normaler Fahrweise. Doch wer vor allem auf den Verbrauch achtet, der sollte sich ohnehin lieber für den 95 PS starken Corsa 1.3 CDTI ecoFlex (als Satellite 18.380 Euro) mit Start-Stopp-Automatik als für den Topdiesel. Der Spaß, einen 1.7 CDTI zu fahren, ist aber nicht ganz günstig. In der Ausstattungsvariante Satellite werden mindestens 19.775 Euro fällig.

Das Heck des Kleinwagens sieht ansehnlich aus Opel

Dafür bekommt man dann aber bereits ein gut ausgestattetes Auto mit Klimaanlage, CD-Radio und Leichtmetallfelgen vor die Tür gestellt. Unbedingt zu empfehlen ist indes die Einparkhilfe: Die Ausgabe von 355 Euro für den Parkpiloten zahlt sich aufgrund der eingeschränkten Sicht nach hinten schnell aus.

Nichts zu beanstanden gibt es im Innenraum des Corsa: Fahrer und Beifahrer finden ebenso ausreichend Platz vor wie zwei Erwachsene im Fond, die dort bequem auch längere Strecken zurücklegen können. Selbst für Großgewachsene herrscht ausreichend Kopf- und Kniefreiheit. Der Kofferraum bietet Platz für 285 Liter Gepäck. Das ist nicht überragend, aber auch nicht wirklich schlecht.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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