Opel Combo: Erneuter Fronten-Wechsel

Als Pkw und Nutzfahrzeug

Opel Combo: Erneuter Fronten-Wechsel
Der neue Opel Combo ist identisch mit dem Fiat Doblo. © AG/Flehmer

Opel bringt die dritte Generation des Combo auf den Markt. Der Hochdachkombi, der sowohl als Nutzfahrzeug als auch als Personentransporter einsetzbar ist, ist dem Trend im Segment gefolgt.

Von Thomas Flehmer

Auf der Suche nach sich selbst befinden sich manche Menschen ein Leben lang. Bei Opel scheint der Combo auch noch keinen festen Bezugspunkt gefunden zu haben. Der 1985 auf den Markt gekommene Hochdachkombi hat auch in seiner dritten Generation die Wechseljahre noch nicht abgelegt. Lief die erste Generation auf der Basis des Kadett E, stammte die zweite vom Corsa B ab. Die dritte Auflage ist nun ein fast identisches Derivat des Fiat Doblo.

Opel Combo mit bis zu 3,40 Meter Ladelänge

Vor zwei Jahren ist Opel die Kooperation mit dem italienischen Hersteller eingegangen, um auf dem ansteigenden Segment der Hochdachkombis weiterhin einen großen Teil vom Kuchen abzubekommen. Wie die Mitbewerber um Citroen Berlingo oder Renault Kangoo ist auch der Doblo-Combo größer geworden.

Der Radstand von 3,10 Metern und ein Volumen von 4,6 Kubikmetern bei der Nutzfahrzeugvariante verbunden mit einer Ladelänge von bis zu 3,40 Metern und somit Platz für zwei Europaletten unterstreicht das ungeheure Volumen des Combo.

Guter Fahrkomfort im Opel Combo

Bis zu sieben Personen passen in den Opel Combo AG/Flehmer

Die Pkw-Variante, die es erstmals in zwei unterschiedlichen Längen gibt, kann bis zu 3200 Liter aufnehmen. Zudem kann der Combo als Siebensitzer – allerdings nur in der kleinen Variante – geordert werden. Dieses komische Missverhältnis ist der Kooperation geschuldet und soll in der Zukunft begradigt werden – sodass auch die lange Variante sieben Personen aufnehmen kann.

Dem Platz geschuldet ist – wie bei den Mitbewerbern auch – die Übersicht. Der Combo wirkt beim Fahren sehr klobig, klotzig. Dafür kann er guten Fahrkomfort bieten, da an der Hinterachse eine Einzelradaufhängung das Fahrwerk optimiert - ungewöhnlich in diesem Segment. Klar ist aber auch, dass sich der Hochdachkombi nicht in die Kurven legt wie ein Speedster.

Zäher Volumendiesel des Opel Combo

Der 105 PS starke Diesel des Opel Combo kommt nur schwer in die Puschen AG/Flehmer

Allerdings sind auch die Motoren nicht auf Sportlichkeit ausgelegt. Das Volumenmodell, der 1.6 CDTI mit 77 kW/105 PS, müht sich, die knapp 1450 Kilogramm in Bewegung zu setzen.

13,4 Sekunden dauert es, bis die 100 km/h erreicht werden, bei 164 km/h ist dann Schluss auf der linken Autobahnspur. Völlig ausreichend für einen Hochdachkombi.

Gute Atmosphäre im Innenraum des Opel Combo

Viel, viel Platz bietet der Opel Combo Opel

Doch diese Spur ist für den Combo gar nicht das Ziel. Egal, ob als Pkw oder als Lastenesel soll der Opel transportieren und das macht er gut. Die Insassen können den Platz gut auskosten, da der Combo dank der verwendeten Materialien eine gute Atmosphäre bietet, auch wenn der Motor im Hintergrund ein ständiger Begleiter ist.

Etwas mehr Bums hat der Zweiliter-Topdiesel mit 99 kW/135 PS zu bieten. Dieser ist spürbare zweieinhalb Sekunden schneller auf 100 km/h. Mit 6,8 Litern im Durchschnitt benötigt der kräftigere Selbstzünder einen halben Liter mehr Sprit als der etwas schwächere Bruder.

Neuer Wechsel steht für Opel Combo bevor

Als Kastenwagen beginnt der Opel Combo bei 13.740 Euro AG/Flehmer

Wer noch umweltschonender unterwegs sein möchte, wählt die Erdgasvariante mit 88 kW/120 PS. Diese beginnt ebenso wie der Topdiesel bei 23.100 Euro, der 1.6 CDTI startet dagegen schon bei 19.450 Euro, die günstigste Nutzfahrzeug-Version mit dem 70 kW/95 PS starken 1.4 lockt mit 13.740 Euro ohne Mehrwertsteuer.

Gespannt sein darf man auf die nächste Generation des Opel Combo. Dank der Einstiegs von Opel-Mutter General Motors bei PSA Peugeot Citroen bieten sich neue Pattformen von Peugeot Partner, über den Berlingo oder Bipper und Nemo an.

Vorheriger ArtikelVerhaltener Osterreiseverkehr ohne größere Staus
Nächster ArtikelAutosalon Genf mit leichtem Zuschauer-Rückgang
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden