Zwei fürs Grobe

Nissan Navara und Pathfinder

Die meisten SUV werden zum Straßenkreuzer herausgeputzt. Bei Nissan sind die Navara und Pathfinder trotz einer gründlichen Überholung immer noch grundehrliche Geländewagen.

Von Hans Bast

Die Riege der rustikalen Geländegänger steht zurzeit etwas im Schatten der modischen SUV. Nissan hat daher sein Allrader-Pärchen Pathfinder und Navara gründlich überholt. Sowohl der Geländewagen als auch der Pick-up werden optisch leicht aufpoliert und mit verbesserten Motoren ausgestattet. Die Preisliste startet bei 25.699 Euro für den eher robusten Navara und bei 38.670 Euro für den komfortableren Pathfinder.

Äußerlich moderate Änderungen

Rein äußerlich fallen die Änderungen moderat aus. Neben der geringen Längenzunahme von 80 Millimetern fallen die umgestaltete Motorhaube, der neue Kühlergrill und die abgerundeten Stoßfänger ins Auge. Das neueScheinwerferdesign mit dem Xenon-Licht gibt der Frontpartie einen charakteristischen Ausdruck. Zwei neue Metallic-Lackierungen - Electric Blue und Blue Grey - bereichern die Farbpalette. Der Pathfinder hat zusätzlich ein geändertes Tür-Design und neue Stoßstangen am Heck erhalten.

Im Innenraum gibt es einen neuen 4x4-Drehschalter für die vier Fahrstufen. Neue Bedienelemente, Türverkleidungen, Sitzbezüge und zusätzliche Chrom-Applikationen komplettieren die Innenausstattung. Wichtiger sind die Änderungen unter der Motorhaube. Neben dem bereits bekannten 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel, der jetzt 140 kW/190 PS leistet und mit 8,7 Litern mehr als einen Liter weniger verbraucht als zuvor, tritt im Herbst eine neue Top-Motorisierung an: ein 3,0-Liter-V6-Turbodiesel mit 170 kW/231 PS mit einem brachialen Drehmoment von 550 Newtonmetern. Der Verbrauch soll bei 9,5 Liter Diesel auf 100 Kilometern liegen. Beide Motoren erfüllen die Euro-5-Norm und sorgen für ordentlichen Vortrieb, auch im Gelände.

45 Zentimeter Watttiefe

Der Pathfinder fühlt sich im Gelände wohl Foto: Nissan

In Verbindung mit dem Allradantrieb, der eine Bodenfreiheit von circa 23 Zentimetern und eine Watttiefe von 45 Zentimetern aufweist, sollte es kaum ein Gelände geben, das mit den Nissan-Arbeitstieren nicht zu bewältigen wäre. Beim Fahrkomfort unterscheiden sich die beiden Geschwister.

Der Pathfinder spielt die familienfreundliche Allzweckwaffe mit viel Platz auf bis zu sieben Sitzplätzen und hoher Variabilität. Ein Leiterrahmenchassis mit Einzelradaufhängungen vorne und hinten sorgen für Komfort und ein dynamisches Handling auf Pkw-Niveau.

Drehzahlabhängige Servolenkung

Der Innenraum ist bei beiden Modellen fast identisch Foto: Nissan

Die gute drehzahlabhängige Servolenkung erleichtert die Lenkarbeit wesentlich. Für die Traktion ist das schon im kleineren Nissan X-Trail bewährte vierstufige Allradsystem zuständig. Im "Auto"-Modus sorgt eine Elektronik für die jeweils optimale Drehmomentverteilung auf Achsen und Räder. Der Fahrer kann aber auch einen reinen Hinterradantrieb wählen.

Im Geländeeinsatz kann auf gleichmäßige Kraftverteilung umgeschaltet werden, wenn es sein muss mit einer zusätzlichen Geländeuntersetzung. Kunden, die sich für ein Automatikgetriebe entscheiden, werden von zusätzlichen Bergan- und Bergabfahr- Assistenten unterstützt.

Merkliches Nutzfahrzeuggefühl

Viel Platz im Pathfinder Foto: Nissan

Der Pick-up Navara kommt dagegen trotz der vielen modernen Komfortmerkmale deutlich rustikaler her. Das liegt an der hinteren Starachse mit Blattfedern, die ein merkliches, aber niemals unangenehmes Nutzfahrzeuggefühl vermittelt. Ansonsten ist der Navara genauso ein modernes Auto wie der Pathfinder und mit Lederausstattung, Klimaanlage, Rückfahrkamera und allen anderen Segnungen des modernen Automobilbaus ausgestattet.

Bei etwas niedrigerem höchstzulässigen Zuggewicht verfügt er über eine Zuladungskapazität von über einer Tonne und genügend Platz, um eine Euro-Palette aufzuladen. Den Navara gibt es in der Double Cab-Ausführung mit einer geräumigen Kabine und einer King Cab-Ausführung, bei der die Ladefläche zugunsten der Fahrgastzelle 30 Zentimeter länger ausfällt. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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