Mini John Cooper Works Cabrio: Flottes Open-Air-Festival

Stärkstes Cabrio der Baureihe

Mini John Cooper Works Cabrio: Flottes Open-Air-Festival
Mini John Cooper Works Cabrio neu Aufmacher

Mini krönt das neue Cabrio traditionell mit der John Cooper Works-Variante. Der offene Kleinwagen mit seinen 231 PS hält die Ansprüche, die die Design-Mischung aus retro und aggressiv verspricht.

Die traditionell kraftvolle Krönung der Mini-Baureihen bekommt stets den Zusatz John Cooper Works. Das verspricht viel Power auf der Vorderachse, im Falle des neuen Mini John Cooper Works Cabrios sind es 170 kW/231 PS, die aus einem 2,0-Liter-Vierzylinder mit Turbolader gewonnen werden. Diese Leistungswerte sind übrigens identisch zum Mini mit festem Dach, der vor einem Jahr auf unsere Straßen gelassen wurde. Ab sofort steht das flotte Open-Air-Vergnügen beim Mini-Händler, zu Preisen ab 33.500 Euro.

Für diese Basissumme bekommt man den kurz „JCW“ genannten Viersitzer mit einem knackigen Handschaltgetriebe. Tadellos und hakelfrei schaltet man durch die sechs Vorwärtsgänge, nur die Schaltwege dürften durchaus etwas sportlicher, also kürzer sein. Wer lieber schalten lässt, zahlt 1850 Euro Aufpreis für das Sport-Automatikgetriebe namens Steptronic. Neben der angenehmen Bequemlichkeit, vor allem im Stadtverkehr, hat die Automatik den Vorteil, dass die Standard-Beschleunigung von null auf 100 km/h eine Zehntelsekunde schneller realisierbar ist: in 6,5 Sekunden, statt in optimiert handgeschalteten 6,6 Sekunden.

Mini JCW Cabrio kein Mädchen-Mini

Zusätzlich zur Beschleunigung ist auch der werksseitig angegebene Verbrauch geringer. Die Automatikversion kommt durchschnittlich mit 5,9 Litern auf 100 Kilometer aus, mit Handschaltung sind es 6,5 Liter auf die gleiche Distanz. Der Nachteil der Schaltfaulheit: Die Höchstgeschwindigkeit endet bereits zwei Stundenkilometer früher, bei 240 km/h, statt bei 242 km/h. Wobei zum Verbrauch gleich anzumerken ist, dass der beachtliche Fahrspaß beim nächsten Tankstopp teuer bezahlt werden muss. Wer es darauf anlegt, kann die NEFZ-Werksangabe locker verdoppeln. Bei unseren ausführlichen Testfahrten durch die kurvige Toskana kamen wir im Schnitt mit 9,7 Litern aus und hatten trotzdem noch ein breites Grinsen im Gesicht.

Optisch kommt der nicht einmal vier Meter lange Kleinwagen in einer Mischung aus retro und aggressiv daher. Fünf große Lufteinlässe in der Frontschürze und das riesige unrunde Maul unterhalb der Motorhaube wirken gierig, wollen zeigen, dass das ganz sicher kein untermotorisierter Mädchen-Mini ist. Der Innenraum ist markentypisch sportlich, lifestylig und teils auch echt edel. Das Lederlenkrad liegt bestens in der Hand und die sportiven Ledersitze halten Fahrer und Beifahrer auch bei scharfer Kurvenfahrt auf den vier Buchstaben. In der zweiten Sitzreihe ist einigermaßen Platz, nur bei längeren Fahrten sollten die Hinterbänkler nicht allzu groß gewachsen sein. Platz für kleinere Koffer und Taschen ist im Gepäckraum, der immer 160 Liter fasst. Bei geschlossenem Verdeck wächst das Volumen auf 215 Liter.

Mini JCW Cabrio in 18 Sekunden offen

Das Mini John Cooper Works Cabrio verfügt über 231 PS
Das Interieur gleicht dem JCW-Coupé Mini

Schön sportlich sehen die Kunststoff-Dekore mit Zielflaggen-Muster im Armaturenbrett und an den Türen aus. Wer die tellergroße Zentraleinheit mag, freut sich über das langgezogene Farbdisplay. Der Clou: Beim Wechsel des Fahrmodus verändert das gezeichnete Mini-Modell sein Aussehen. Im Green-Mode bekommt der Mini grüne Pfeile, die auf Sparsamkeit hinweisen und der Schriftzug „Verbrauchsoptimierter Fahrspaß“ erscheint. Im Mid-Mode bleibt der Mini grau in grau und „Typischer Mini Fahrspaß erscheint. Der beim JCW stets zu empfehlende Sport-Mode zaubert dem Mini rot-weiße Rallyestreifen auf die Motorhaube, eine Rakete und ein Rennkart erscheinen.

Wie auch immer, wir fahren zügig im Sport-Mode und erfreuen uns nach dem Öffnen des Cabrioverdecks in 18 Sekunden über den Frischluft-Fahrspaß. Das Öffnen und Schließen des Dachs klappt übrigens bis zu 30 km/h. Praktisch ist die Schiebedachfunktion des Soft-Tops, die bei jeder Geschwindigkeit das Verdeck stufenlos um bis zu 40 Zentimeter öffnen kann. Wer es britisch-verspielt mag, bestellt für 600 Extra-Euro den im Dach eingewebten Union-Jack, die britische Flagge, in titangrau.

Race-Feeling durch Zwischengas und Auspuff-Sprotzen

Mini legte unter den deutschen Marken am stärksten zu
Aus zwei Auspuffendrohren sprotzt es Mini

Beim Herunterschalten gibt es Race-Feeling durch automatisiertes Zwischengas und beim Schubbetrieb nach so ungefähr 3000 bis 5000 Umdrehungen sprotzt es herrlich motorsportlich aus den beiden mittelzentrierten Auspuffendrohren. Vor allem im Tunnel kommt dabei ein glückbringendes Gänsehautgefühl auf, wie es ein normaler Mini und schon gar keiner mit Dieselmotor leisten könnte. Für sichere Bremsmanöver sorgt die serienmäßige Brembo Sportbremsanlage, die hinter den 17 Zoll großen John Cooper Works Leichtmetallrädern Track Spoke in silber verbaut ist.

Als Fazit lässt sich ganz klar sagen, dass nach dem John-Cooper-Works-Coupé, auch das JCW-Cabrio ohne Bedenken von Männern gefahren werden kann. Bei den anderen Mini-Modellen kann man das nicht unbedingt behaupten. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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