Sparsamer Kraxler

Mercedes GLK 220 CDI 4Matic

Mercedes bietet seinen Kompakt SUV GLK im kommenden Jahr mit einem verbrauchsgünstigen Vierzylinder-Diesel an. Der 220 CDI macht im Zusammenspiel mit dem Allradantrieb auch im Winter eine gute Figur.

Von Frank Mertens

Der Kunde ist ein irrationales Wesen. Da spricht alle Welt von gestiegenen Benzinpreisen und Klimaschutz, doch an einem Segment geht diese Diskussion mehr oder minder spurlos vorbei. Den Geländewagen, die neudeutsch nur noch SUV genannt werden. Das sind die Autos, die man besonders häufig in der Stadt sieht, also dort, wo man ihre Offroad-Eigenschaften irgendwie nicht so wirklich braucht.

Doch wen interessiert das schon? Wer in einem SUV unterwegs ist, der schätzt es, höher zu sitzen und dadurch ein besseres Sicherheitsempfinden zu haben. Da ist es egal, ob man sich in der Stadt fortbewegt oder irgendwo im Gelände. Den Weg dorthin finden die meisten SUV-Besitzer übrigens nur sehr, sehr selten.

Beliebte Kompakt-SUV´s

Vor allem die Kompakt-SUV´s erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Der VW Tiguan hat sich zu einem wahren Bestseller für den Wolfsburger Autobauer entwickelt und auch der erst am 18. Oktober eingeführte Mercedes GLK erfreut sich guter Nachfrage. Doch die Hersteller wissen, dass auch sie ihre als Spritschleudern verschrienen Geländewagen verbrauchsgünstiger machen müssen.

So bietet Mercedes den 1,8 Tonnen schweren GLK ab dem kommenden Jahr als BlueEfficiency-Modell an; so nennen die Stuttgarter ihre verbrauchsgünstigen Autos. Der Blick aufs Datenblatt des GLK 220 CDI liest sich dann auch recht positiv für ein Auto dieser Klasse. Der mit 170 PS ausgestattet Vierzylinder soll laut Mercedes nur 6,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbrauchen. Ein beachtlicher Wert, vor allem deshalb, weil er mit einem permanenten Allradantrieb unterwegs ist, der bei Mercedes 4Matic heißt.

Der Mercedes GLK 220 CDI Foto: Daimler

Obwohl der Allradantrieb je nach Motorisierung für ein Mehrgewicht von 60 bis 70 Kilogramm sorgt, erhöht sich der Spritverbrauch um gerade einmal «0,2 bis 0,4 Liter», wie Stefan Fuchss erzählt, der bei Mercedes für die Allradtechnik zuständig ist. «Wir haben den leichtesten Allradantrieb im Wettbewerb. Damit können wir so gute Verbrauchswerte erzielen.» Bei der 4Matic von Mercedes liegen 45 Prozent der Kräfte an der Vorder- der Rest an der Hinterachse an. Je nach Straßenverhältnisse kann die Lamellensperre das Antriebsmomemt natürlich auch variabel verteilen - von 30 zu 70 Prozent an Vorder- und Hinterachse, oder umgekehrt.

Minimaler Radschlupf

Der Mercedes GLK - er hat Ecken und Kanten Foto: Daimler

Eine gute Figur macht der bei einem Basispreis von 40.341 Euro beginnende GLK dank des Allradregelsystems 4ETS auf Eis und Schnee, wie Testfahrten im tiefverschneiten österreichischen Hochgurgl in dieser Woche zeigten. Das 4ETS sorgt dafür, dass möglichst gute Beschleunigungswerte bei nur minimalem Radschlupf entstehen, wie Fuchss erläutert. Das trägt im Zusammenspiel mit der Motor-Momentenregelung in der Antriebsschlupfregelung zu einer hohen Fahrstabilität bei. So ausgerüstet, macht das Fahren im GLK 220 CDI unter hochwinterlichen Bedingungen nicht nur viel Spaß, sondern verleiht einem selbst bei Talfahrten auf schneebedeckten Passstraßen ein durchaus sicheres Gefühl.

Dank Allradantrieb auch auf Schnee gut unterwegs Foto: Daimler

Der neue Vierzylinder-Motor im GLK macht dabei ebenfalls eine gute Figur - und das bereits vor dem Losfahren. Denn das Aggregat erfreut im Stand durch seine Laufruhe. Sie bleibt auch beim Fahren erhalten. Die Fahrleistungen können sich ebenfalls sehen lassen. In 8,8 Sekunden spurtet der GLK mit seiner wirklich gut funktionierenden Siebengang-Automatik von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 205 km/h erreicht. Wer indes so sportlich unterwegs sein will, der dürfte auf den Verbrauch des Herstellers locker zwei Liter draufschlagen. Alle anderen, die mehr oder minder umsichtig fahren, können einen Verbrauch um die sieben Liter erzielen.

Gutes Fahrwerk

Das Heck des Mercedes GLK Foto: Daimler

Sportlich kann man es im GLK übrigens angehen lassen, denn das Fahrwerk lässt eine solche Gangweise zu. Ohne große Wankbewegungen steckt das Fahrzeug selbst flott genommene Kurven locker weg. Die Federung ist dabei zwar komfiortabel, aber straff genug, um damit Spaß zu haben. Die Lenkung trägt ihr übriges dazu bei: sie spricht direkt an und vermittelt eine gute Rückmeldung.

Angesichts dieser Testeindrücke im GLK 220 CDI kann man es verstehen, dass sich Kompakt-SUV´s bei den Kunden großer Beliebtheit erfreuen. Doch die Frage bleibt: Braucht man solche Fahrzeuge wirklich für die Stadt?

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