Mazda CX-5: Kleiner großer Hoffnungsträger

Neue Ära für japanischen Hersteller

Mazda CX-5: Kleiner großer Hoffnungsträger
Der Mazda CX-5 kommt am 28. April auf den Markt © AG/Flehmer

Mit dem CX-5 bringt Mazda das seit Jahren für das Unternehmen wichtigste Auto auf den Markt. Die ersten Testfahrten bestätigen die bereits getätigten zahlreichen Vorbestellungen.

Von Thomas Flehmer

Über 4400 Personen haben sich getraut. Schon vor dem Marktstart haben sie sich einen Mazda CX-5 gesichert – ohne das Kompakt-SUV zuvor gefahren zu haben. Die Mazda-Verantwortlichen haben nicht mit einer so hohen Zahl gerechnet, sind aber sehr erfreut. Schließlich ist der CX-5 für das in letzter Zeit schwächelnde Unternehmen ein großer Hoffnungsträger im Kleinformat unterhalb des CX-7. Und die über 4400 Personen können sich freuen, das Risiko wird sich auszahlen.

Zahlreiche Premieren im Mazda CX-5

Denn mit dem Kompakt-SUV hat Mazda einen weiten Schritt nach vorn getan, der den Beginn einer neuen Ära für den japanischen Hersteller einläuten soll, wie Mazda Deutschland-Geschäftsführer Josef A. Schmid verdeutlichte. So ist es nicht verwunderlich, dass beim CX-5 einige Premieren gefeiert werden. Zudem verschafft der späte Auftritt im Kompakt-SUV-Segment dem CX-5 viele Bestwerte in dieser Klasse.

Das Design des 4,56 Meter langen Geländewagens sticht dabei nicht so sehr aus der Masse der Kompakt-SUV heraus, sondern passt sich an. Ein neuer Kühlergrill steht dabei im Mittelpunkt der neuen, Kodo genannten, Designsprache des japanischen Herstellers.

Großer Kofferraum im Mazda CX-5

Im Innenraum hat eine neue Wertigkeit Einzug gehalten, die mit dem europäischen Standard mehr als mithalten kann. Die verwendeten Materialien sind optisch und haptisch gut gelungen, die Instrumententafel übersichtlich und selbst die Basisversion "Prime-Line" ohne Navigationsgerät und Bordcomputer durchaus ausreichend.

Die Sitze sind bequem und geben viel halt. Und selbst die Personen auf der Rückbank verfügen dank eines Radstandes über 2,70 Meter über massig Beinfreiheit. Und auch der Kopf muss sich nicht vor Beulen schließen. Neben der besten Länge kann auch der Kofferraum mit 505 Litern mehr aufnehmen als von den Mitbewerbern bekannt. Starke 1620 Liter sind es gar, wenn die Rücksitze per leichtem Knopfdruck umgeklappt werden und einen ebenen Boden bilden.

Neue Motorengeneration von Mazda

Der Mazda CX-5 wird am 28. April in den Markt eingeführt
Die neuen Motoren von Mazda verbrauchen bis zu 20 Prozent weniger Mazda

Mit dem CX-5 hält der Begriff Skyactiv Einzug in die Mazda-Welt. Skyactiv-Chassis und Skyactiv-Body bedeuten Leichtbau und bescheren dem mindestens 1315 Kilogramm wiegenden CX-5 einen weiteren Segment-Bestwert. Die Leichtigkeit führt dazu, dass das Kompakt-SUV sportlich die Kurven angehen kann, ohne dass die Insassen zur Tüte greifen müssen. Der Mazda CX-5 liegt gut auf der Straße und schafft den Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort.

Skyactiv wird auch die neue Motorengeneration bei Mazda bezeichnet, die durch ein niedriges Verdichtungsverhältnis von 14:1 hervorsticht und den Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent senkt. Dabei bleiben die Benziner und vor allem die Dieselaggregate sehr lauffreudig. Während der benzingetriebene 121 kW/165 PS starke 2,0 l Skyactiv-G aufgrund des niedrigeren Drehmoments etwas schlapper wirkt, erquickt schon der frontgetriebene 110 kW/150 PS starke Basisdiesel den Fahrer. 9,2 Sekunden benötigt der 2,2 l Skyactiv-D für den Sprint, bis Tempo 202 km/h hält er durch. Der Motor ist dabei zu hören, wirkt dabei aber nicht störend.

Kleiner Diesel des Mazda CX-5 reicht aus

Zudem fällt der Unterschied bei der Dynamik zum 25 PS stärkeren Topdiesel mit Allradantrieb und Automatik kaum auf, da der kleine Selbstzünder die fehlende Power durch fehlendes Gewicht ausgleicht. Und beim Verbrauch liegt der kleine Diesel mit angegebenen 4,6 Litern 0,6 Liter vor dem großen Selbstzünder. Wer also auf Vierradantrieb und der ebenfalls neu entwickelten Automatik verzichten kann, spart von vornherein knapp 4000 Euro ein.

Das eingesparte Geld kann dann für Fahrsicherheits-Assistenten ausgegebene werden, die zum Teil ebenfalls bei Mazda ihr Debüt geben. Der City-Notbremsassistent bewahrt bis zu einer Geschwindigkeit über 30 km/h vor Auffahrunfällen, der Spurhalteassistent gibt auch sein Debüt und wird unterstützt vom Spurwechselassistent. Der Fernlicht-Assistent stellt in der Dunkelheit die optimale Sicht ein, ohne den weiteren Verkehr zu stören.

Mazda CX-5 ab 23.490 Euro

Zuvor müssen mindestens 23.490 Euro für den Basisbenziner oder 25.590 Euro für den Einstiegsdiesel ausgegeben werden, beide mit Frontantrieb. Der günstigste Allradler steht ab 27.890 Euro bereit, der Topdiesel in der Topausstattungsvariante "Sports-Line" startet ab 34.490 Euro. Die beiden Pakete Technik und Touring, bei denen unter anderem auch die Assistenten integriert sind, kosten zusammen weitere 2000 Euro.

Von den bisherigen über 4400 Käufern bevorzugt die Mehrheit den Basisdiesel in den beiden höheren Varianten "Center-Line" und "Sports-Line" – ohne Risiko für den eigenen Geldbeutel - mit Risiko für den VW Tiguan und Co, die einen neuen, guten Mitbewerber erhalten haben.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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