Ford Focus Turnier: Der Kombi für Sicherheitsfreaks

2.0 TDCI mit gutem Verbrauch

Ford Focus Turnier: Der Kombi für Sicherheitsfreaks
Der Ford Focus Turnier sieht schnittig aus. © Ford

Der Ford Focus bietet neben einem sehr guten Fahrwerk auch eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen – und das zu bezahlbaren Preisen. Was das Kompaktmodell der Kölner zu bieten hat, zeigt unser Test mit dem 2.0 TDCI mit 163 PS.

Von Frank Mertens

Muss das wirklich sein? Nein, muss es nicht. Deshalb bietet Ford seine
Vielzahl von Fahrassistenzsystemen
wie die Active City-Stopfunktion, den Totwinkel- und Spurhalteassistent auch nur optional an. Wer will, der kann, muss aber nicht. Wobei: Wer seine aktive und passive Sicherheit erhöhen will, der ist gut beraten, sich für eines der Fahrassistenzpakete zu entscheiden.

Gut, bevor man genau weiß, wie alle Fahrassistenzsysteme funktionieren und über welches Menü sie nun eingestellt werden können, dauert es seine Zeit. Doch hat man es erst einmal über das Try-and-Error-System herausgefunden, dann ist man froh, dass man sich beispielsweise für diese optionalen Features entschieden hat.

Ford Focus mit vielen Assistenzsystemen

Wer kennt die Situation nicht, in der man kurz abgelenkt ist, auf das Radio oder das Handy schaut – und schon kommt man auf die Gegenfahrbahn. Passiert das im Ford, warnt einen nicht nur der Spurhalteassistent, sondern bringt einen mit leichten Lenkeingriffen zurück auf die richtige Spur.

Klar, an solche Eingriffe muss man sich als Fahrer erst gewöhnen, doch es wird schnell zur Selbstverständlichkeit. Das gleiche trifft auf den Totwinkelassistenten zu, der einem mit kleinen Blickleuchten in den Seitenspiegeln anzeigt, ob man nun wirklich überholen sollte, oder lieber nicht, weil direkt hinter einem ein anderes Fahrzeug ist.

Das Cockpit im Ford Focus Ford

Der Focus verfügt zudem über Active City Stop, ein System, das Auffahrunfälle reduzieren soll. Es kommt mittlerweile sogar in Kleinstwagen wie dem VW Up zum Einsatz. Unter Tempo 30 soll es in der Lage sein, das Fahrzeug automatisch abzubremsen und so zumindest die Folgen eines Auffahrunfalls zu reduzieren.

In der Stadt, beim Stop-and-Go-Verkehr, ist es ein nützliches Feature, und ein bezahlbares: Das Active City Stop-Paket (inklusive beheizbarer Frontscheibe und Scheibenwaschdüsen) kostet überschaubare 350 Euro.

2.0 Turbodiesel im Focus Turnier mit 163 PS

Doch nach wie vor entscheidet sich das Gros der Kunden (leider) noch nicht wegen derartiger Sicherheitsfeatures für ein Auto, sondern wegen seines Designs und seiner Fahrleistungen. Doch auch hier braucht sich der Ford Focus nicht verstecken, wie unser Test mit dem 163 PS starken Turbodiesel zeigt. Der Kombi sieht dabei nicht nur recht gelungen aus, sondern hinterlässt mit dieser Motorisierung auch ein anständigen Eindruck.

Der Vierzylinder-Diesel beschleunigt nicht nur in flotten 8,8 Sekunden auf Tempo 100, sondern stellt auch ein sattes Drehmoment von 340 Newtonmetern zur Verfügung, das zwischen 2000 und 3500 Touren zur Verfügung steht. So lässt es sich recht schaltfaul mit dem gut abgestimmten manuellen Sechsganggetriebe unterwegs sein. Dass Ford sehr gute Fahrwerke baut, ist bekannt – und das ist auch beim Focus Turnier nicht anders. Es ist zwar fast schon etwas zu straff abgestimmt, aber keinesfalls unkomfortabel.

Wer es in dem 4,55 Meter langen Turnier auch einmal flotter angehen lassen möchte, kein Problem. Auch in schnell gefahrenen Kurven liegt der Kombi satt auf der Straße. Wenn es denn etwas zu kritisieren gibt, dann ist es die Lenkung. Sie ist ein wenig zu weich abgestimmt, könnte direkter ansprechen und dem Fahrer so eine bessere Rückmeldung bieten.

Guter Verbrauchswerte

Das Heck des Ford Focus Ford

Während Fahrer und Beifahrer sich nicht über unzureichende Platzverhältnisse beklagen müssen, würden sich im Fond größere Mitreisende über etwas mehr Kniefreiheit freuen. Doch was im Fond an Platz fehlt, ist im Kofferraum vorhanden. Hier lassen sich 490 Liter (mit Reifen-Reperatur-Set) Gepäck unterbringen, bei umgelegter Rückbank sogar 1516 Liter, gute Werte. Wer unbedingt ein Notrad durch die Gegend fahren will, der muss sich mit 476 Litern Gepäck begnügen.

Als Verbrauch gibt Ford für den von uns gefahrenen Turnier durchschnittlich 5,0 Liter (CO2-Wert 129 g/km) an. Dieser Wert wurde in der Praxis zwar verfehlt, aber nur knapp um 0,8 Liter. Für ein Auto mit dieser Leistung ein wirklich guter Wert. Für den Ford Focus Turnier mit 163 PS müssen mindestens 27.550 Euro bezahlt werden. Wer dann noch in die Sicherheit investiert und die verschiedenen Fahrassistenzsysteme und ein Navigationsgerät ordert, kommt schnell auf über 30.000 Euro. Viel Geld, keine Frage. Doch dafür bekommt man einen durchaus überzeugenden Kombi vor die Tür gestellt.

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