Ford bringt den C-Max in gleich zwei Versionen heraus. Bei der Langversion kamen die Kölner dabei um das Thema Schiebetüren nicht herum.
Von Christian Schmidt
Mitte November macht der aktuelle Ford C-Max Platz für seinen Nachfolger. Der neue Kompakt-Van sieht nicht nur besser aus, ihn gibt es auch gleich doppelt – als C-Max und großer Grand C-Max. Während der Vorgänger noch als ziemlich braver Pragmatiker auftrat, versprühen die beiden Neuen die Frische des aktuellen Ford-Markendesigns mit schnittigen Linien und Kanten.
Grand C-Max für sieben Personen
Schlecht sehen die Beiden nicht aus. Aber viel interessanter als die äußeren Werte gestaltet sich beim C-Max und dem 4,52 Meter langen Grand C-Max die Familientauglichkeit. Durch seinen längeren Radstand und den Schiebetüren hat der ab 20.100 Euro kostende große Bruder die Nase bei Familien in jedem Fall vorn. Er bietet Raum für bis zu sieben Personen, wobei für die dritte Sitzreihe ein Aufpreis von 700 Euro fällig wird.
Diese Option steht beim 4,38 Meter messenden C-Max nicht zur Auswahl, aber dafür können die hinteren Rückenlehnen des ab 18.600 Euro erhältlichen Fünfsitzers im Verhältnis 40-20-40 umgeklappt werden. Als kostenpflichtiges Extra gibt es für den C-Max das Sitzkonzept "Komfort". Es erlaubt das Wegklappen des mittleren Sitzes und das diagonale Verschieben der beiden äußeren Sitze nach hinten. Mit ein, zwei Handgriffen ist dies erledigt und der Kompakt-Van fühlt sich gleich geräumiger an.
Abfallende Seitenlinie kostet Kopffreiheit
Dennoch kommt der Kopf von Großgewachsenen beinahe mit dem Dachhimmel in Berührung. Den Designern war die abfallende Seitenlinie wohl wichtiger als die Kopffreiheit. Trotz der weniger flach verlaufenden Dachlinie am Grand C-Max fällt auch hier Personen über 1,90 Metern schier der Dachhimmel auf den Kopf. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie in der zweiten Reihe oder auf der Notbestuhlung im Gepäckraum Platz nehmen.
Wer vorne sitzt, stört sich an dem vielen Hartplastik im frisch wirkenden Cockpit-Design. Gewöhnungsbedürftig sind auch die Armada an großen und kleinen Schaltern sowie die zahlreichen Lüftungsgitter an dem bauartbedingt überdimensionierten Armaturenbrett. Weniger wäre vielleicht schöner gewesen.
Überzeugende Titanium-Ausstattung
Dafür entschädigt die mit rund 3500 Euro zu Buche schlagende Titanium-Ausstattung des Testwagens mit straffen Sitzen, Startknopf, Infotainment-System, Klimaautomatik und dem griffigen Lenkrad. Es liegt trotz der vielen Schalter gut in der Hand und dirigiert den Grand C-Max sehr direkt.
Spritziger Ecoboost
Auch das Fahrwerk macht einen guten Job. Bodenwellen werden schön gedämpft und kommen kaum spürbar beim Fahrer an. Der C-Max mag es dennoch lieber gemächlich. In Kurven fährt sich der Kompakt-Van gutmütig, neigt aber dennoch zu Wankbewegungen. Wird rasant ans Thema herangegangen, muss der serienmäßige Schleuderschutz den Grand C-Max einfangen. Vom 2,0-Liter-Dieselmotor mit seinen 120 kW/163 PS hört man nicht viel, lediglich ein sanftes Brummen, während der Antrieb sehr zügig seine Arbeit verrichtet.
Etwas spritziger fährt sich verständlicherweise der etwas leichtere C-Max mit seinem 110 kW/150 PS starken 1,6-Liter-Ecoboost-Direkteinspritzer. Dessen maximales Drehmoment von 240 Nm schon bei 1600 Touren anliegt und das elektronische Differenzial genauso gut unter Kontrolle hat wie die 340 Nm des 2,0-Liter-Turbodiesels.
Assistent parkt automatisch ein
Unter Kontrolle muss man sich beim Blick auf die Aufpreisliste halten. Für den C-Max locken Versuchungen wie Bi-Xenon-Scheinwerfer, Panoramadach, Toter-Winkel-Assistent und ein Einpark-Helfer. Letzterer parkt den Kompakt-Van längs zur Parklücke automatisch ein und "Mann" freut sich wieder über eine Spielerei mehr. Im Frühjahr 2011 kommt für den C-Max voraussichtlich ein Bio-Ethanol-tauglicher Benziner auf den Markt. (mid)