Dodge Avenger: Leckerbissen für USA-Fans

Dodge steht für Männlichkeit und harte Arbeit. Ein Jahr nach der Markeneinführung in Europa wird auch der Avenger Liebhabern der amerikanischen Lebensart vorbehalten bleiben.

Von Thomas Flehmer

Ein Jahr nach der Einführung des Caliber drängt Dodge nun auch in die Mittelklasse. Das Konzept dabei bleibt gleich: mit einem aggressivem dynamischen Styling soll der Avenger hier für Furore sorgen. Der VW Passat wird dabei ausgespart, die Amerikaner siedeln sich im Bereich von Toyota Avensis, Mazda6 oder Peugeot 407 an. Die äußerst männlich betonte Linie soll Nischen besetzen, denn Dodge steht für Kraft und Arbeit in amerikanischem Sinne.

Austausch-Studenten geraten ins Schwärmen

Für frühere Austausch-Studenten und Amerika-Liebhaber ist der Avenger natürlich ein Leckerbissen. «Kühn, aggressiv und leistungsfähig», beschreibt Dodge-Manager Kevin Tourneur den Avenger. Fadenkreuz-Grill und besonders die Seitenlinie, die Teile vom Muscle-Car Charger übernommen hat, zeigen deutlich den aggressiven Touch des 1,48 Meter breiten Fahrzeugs. Anstatt der in Europa derzeit trendigen Rundungen haben die Scheinwerfer des Avenger ein verkapptes Trapez. Auch die Radhäuser unterstreichen die Kraft der Marke mit dem Widderkopf.

Wie der Caliber hebt sich auch der 4,85 Meter lange Avenger vom Design her aus der Masse heraus - allerdings nicht so stark wie der Golf-Konkurrent. Leider, aber leider auch nicht anders erwartet, ist der Innenraum nicht auf europäische Verhältnisse zugeschnitten. Innen drin wirkt alles billig. Billiges Plastik herrscht vor.

American Way of Life

Der Innenraum des Avenger Foto: Werk

Die Sitze erinnern an die Sofas der französischen Autos aus früheren Jahrzehnten. Dafür sind die Sitzbezüge so gestaltet, dass man Flecke oder Flüssigkeiten leicht mit einem Lappen abwischen kann, ohne dass etwas übrig bleibt. Dieses Ausstattungselement reicht aber nicht aus, um im D-Segment Punkte zu sammeln. Immerhin ist bei einem Radstand von 2,77 Metern wahrlich genügend Bein- und Kopffreiheit gegeben.

Anstatt auf die europäischen Bedürfnisse einzugehen, wird the American Way of Life gefördert. Auf das Getränkekühlfach für bis zu vier Flaschen oder Dosen bis zu maximal 0,5 Liter, den heiz- und kühlbaren Cupholder oder das DVD-Entertainment-System und die Leuchtdioden-Innenbeleuchtung sind die Amerikaner von Dodge besonders stolz.

Harte Arbeit für den Motor

Front- und Heckansicht Foto: Werk

Auch beim Kofferraum wurde gespart. Eine Innenverkleidung gibt es nicht. Das Kabel zur Kofferraumverriegelung führt quer über die Heckklappe. Zudem sind die 438 Liter Kofferraumvolumen nur durch eine etwas zu enge Öffnung zu erreichen.

Solide arbeitet der von uns gefahrene 2,0 Turbodieselmotor aus dem Konzernregal von VW. 103 kW/140 PS und ein Drehmoment von 310 Nm, die ab 1750 U/min anliegen, bringen den Selbstzünder in 10,5 Sekunden auf 100 km/h. Bei den ersten Testfahrten musste der Motor aber stark arbeiten. Es fühlte sich an, als ob ein zwei Tonnen schweres Gefährt gezogen werden muss. Dabei gibt Dodge das Gewicht des «Rächers» mit 1560 bis 1635 Kilogramm an.

Kampfpreis unter 24.000 Euro

Rächer auf der Jagd Foto: Werk

Der Verbrauch soll sich bei bei 6,2 Litern auf 100 Kilometern einpendeln. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 170 Kilogramm pro Kilometer. Nicht restlos überzeugen konnte das Fahrwerk. Das Handling wirkt schwerfällig, zum anderen agierte die Lenkung etwas schwammig.

Amerika-Liebhaber kann das nicht abschrecken, andere Kundenkreise müssen über den Preis angelockt werden. Ab 23.900 Euro steht das Modell bereit. Wer die amerikanischen Features noch ordern möchte, muss noch einiges mehr auf den Tisch legen.

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