Knuffiger City-Flitzer

Chevrolet Spark 1.2

Knuffiger City-Flitzer
Chevrolet Spark © Foto: Chevrolet

Die GM-Tochter Chevrolet schickt den Spark ins Rennen um Marktanteile im Kleinwagensegment. Für einen Einstiegspreis von knapp unter 9000 Euro kann der City-Flitzer durchaus überzeugen.

Von Frank Mertens

Chevrolet setzt seine Modelloffensive fort. Nachdem die GM-Tochter im Mai den Cruze auf den Markt gebracht hat, rollt März kommenden Jahres der Spark zu den Händlern. Der Kleinwagen wird dann den in die Jahre gekommenen Matiz ablösen.
Mit seinem modernen Design will der Spark dann zu einer ernsthaften Konkurrenz für einen Fiat Panda, einen Citroen C1, einen Peugeot 107 oder einen Toyota Aygo werden. Damit das gelingt, geht der Spark mit einem Kampfpreis von 8990 Euro an den Start. Dafür erhält der Kunde den 1.0 Einstiegsbenziner mit 68 PS. «Wir gehen davon aus, dass der Spark wie sein Vorgänger Matiz rund 50 Prozent unserer Verkäufe ausmachen wird», sagt Chevrolet-Deutschland-Chef Markus Leithe.

Mit dem Spark versucht Chevrolet zudem, eine jüngere Zielgruppe für die Marke zu erschließen. Entsprechend setzt man im Marketing auch auf den Lifestyle-Aspekt, mit dem die Kunden zum Kauf des Spark animiert werden sollen.

32.000 Verkäufe in Deutschland

Kurz vor Ablauf dieses Geschäftsjahres rechnet Leithe damit, dass Chevrolet in Deutschland auf einen Rekordabsatz von rund 32.000 Fahrzeugen kommen wird. «Natürlich ist uns bewusst, dass wir diese Verkaufszahlen nach dem Auslaufen der Umweltprämie nicht halten können. Im kommenden Jahr wollen wir aber versuchen, unseren Marktanteil von derzeit rund 0,9 Prozent zu bestätigen», fügt Leithe hinzu. Zur Erreichung dieses Ziels soll entscheidend der Spark beitragen. Damit das gelingt, wurde dem 3,64 Meter langen Kleinwagen ein freches Design verpasst.

Das Cockpit im Spark Foto: Chevrolet

Von vorn fallen zunächst einmal die weit in die Kotflügel hineingezogenen Scheinwerfer auf, die den knuffigen Auftritt des Spark unterstreichen sollen. Während die Seitenlinie leicht nach hinten ansteigt und dem Chevrolet etwas Dynamik vermitteln, fällt das Heck abrupt senkrecht ab. So markant wie die vorderen Scheinwerfer sind auch die Rückleuchten. So unterwegs, hebt sich das jüngste Modell der GM-Tochter aus der breiten Masse der Kleinwagen ab. Das trifft vor allem dann zu, wenn man sich für die Metallic-Lackierung in Cocktail Green entschieden hat.

Anständige Verarbeitung

Und, was hat der Spark innen zu bieten? Zumindest mehr, als man von einem Auto mit diesem Einstiegspreis erwarten kann. Gut, die Mittelkonsole ist zwar aus Plastik, aber der Kostendruck lässt dennoch keinen Billigcharme aufkommen. Die Verarbeitungsqualität ist recht anständig. Unschön ist indes, dass das Armaturenbrett bei direkter Sonneneinstrahlung in der Windschutzscheibe reflektiert. Das stört. Dem Kostendruck zum Opfer gefallen ist auch eine Komfortschaltung für die Fensterheber. Schade, selbst bei aggressivem Prizing sollte so etwas zur Serienausstattung gehören.

Der Kofferraum im Chevrolet Spark Foto: Chevrolet

Angenehm ist das Raumgefühl im Spark. Selbst Fahrer mit einer Größe von 1,90 Meter können vorn bequem sitzen und fühlen sich nicht beengt. Auch die Sitze sind nicht zu beanstanden. Sie sind straff, aber nicht unbequem, könnten aber etwas mehr Seitenhalt bieten. Im Fond finden auch zwei Erwachsene bequem Platz. Für Menschen um die 1,80 Meter gibt es genug Kopf- und vor allem auch Kniefreiheit. Das gute Platzangebot für die Passagiere geht indes zu Lasten des Kofferraumvolumens. Dort steht nur ein Gepäckvolumen von 170 Litern zur Verfügung, klappt man die Rückbank weg, stehen 568 Liter zur Verfügung.

Zwei Benziner im Angebot

Die Seitenlinie des Spark Foto: Chevrolet

Als Motoren stehen vorerst nur zwei Benziner mit 68 und 82 PS zur Verfügung. Der Topbenziner kostet in der gehobenen Ausstattungsvariante LS+ ab 11.690 Euro. Für welche Motorisierung sollte man sich nun entscheiden? Es kommt wie immer darauf an, was man will. Wer nur in der Stadt unterwegs ist, der kann sich getrost für die 68 PS-Variante entscheiden. Wer auch mal etwas flotter unterwegs sein möchte, dem sei der Topbenziner mit einem maximalen Drehmoment von 111 Newtonmetern (4800 U/min.) empfohlen. Er leistet genug, um bequem von A nach B zu kommen.

Glaubt man Chevrolet, soll der Spark mit diesem Aggregat in 12,1 Sekunden Tempo 100 erreichen. Gefühlt kommt einem das aber länger vor. An Steigungen geht dem Spark indes in höheren Gängen und unterhalb von 2000 Umdrehungen in der Minute etwas die Luft aus, hier muss man dann doch mindestens im dritten Gang unterwegs sein. Das manuelle Fünfganggetriebe hinterlässt dabei indes einen guten Eindruck. Die Gänge lassen sich gut durch die Schaltgassen führen. Auch die Lenkung ist nicht zu beanstanden, sie spricht direkt an und vermittelt eine ausgesprochen gute Rückmeldung.

Der kombinierte Verbrauch wird mit 5,1 Litern Super auf 100 Kilometer angegeben (CO2: 119 g/km). Ein Diesel wird indes auf absehbare Zeit nicht im Programm sein. «In diesem Segment besteht für einen Diesel keine Nachfrage», so Leithe.

Sicherheit: Vier Sterne

Das Heck des Spark Foto: Chevrolet

Mit Blick auf die Sicherheit braucht sich der Spark im Kleinwagensegment nicht zu verstecken. Im EuroNCAP kam er auf vier Sterne, verpasste die Höchstwertung aufgrund des fehlenden serienmäßigen Schleuderblockers ESP (Aufpreis 300 Euro) nur um einen Punkt. Insgesamt bietet der Spark seinen Insassen serienmäßig sechs Airbags. Fünf Sterne heimste der Spark übrigens beim Insassen-, Kinder- und Fußgängerschutz ein.

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