Wer unbedingt ein SUV fahren will und auf der Suche nach einem Siebensitzer ist, sollte sich auch einmal den Chevrolet Captiva anschauen. Die GM-Tochter bietet den Geländewagen sogar mit Autogas an – derzeit sogar ohne Zuzahlung.
Von Frank Mertens
Natürlich könnte man jetzt eine Grundsatzdiskussion über Sinn und Zweck von Geländewagen eröffnen. Doch das ersparen wir uns. Es gibt halt Kunden, die ein SUV fahren wollen, auch wenn sie ihn niemals in der Umgebung benutzen, für den er originär bestimmt ist – im Gelände nämlich. Sie schätzen es halt, im Stadtverkehr durch die erhöhte Sitzposition ein besseres Sicherheitsempfinden zu besitzen. Kein schlechtes Argument.
Vor allem gibt es Kunden, die den Wunsch nach ausreichend Platz haben – im Idealfall für sieben Passagiere. Immer mehr Hersteller kommen diesen Kundenwünschen nach – das tut auch die GM-Tochter Chevrolet mit dem Captiva. Er bietet zwei leicht im Kofferraumboden zu verstauende Sitze, die je nach Bedarf in kürzester Zeit mit wenigen Handgriffen zur Verfügung stehen. Dass eine längere Fahrt dort indes nur Kinder zugemutet werden kann, ist eine andere Sache.
136 PS mit Allradantrieb
Von uns getestet wurde der Chevrolet Captiva LS 2.4 Benziner mit 136 PS und Allradantrieb. Ein Auto, das mit 26.490 Euro in der Preisliste steht und in unserem Fall den Zusatz Ecologic in der Modellbezeichnung führte und somit auch mit Autogas betankt werden kann.
Ein Umstand, der gerade bei den als Spritfressern verschrieenen SUV ein wichtiger Kaufgrund ist. Schließlich kostet Autogas derzeit unter 70 Cent und hilft damit im Alltagsbetrieb die Kosten zu senken. Denn wenn man den 4,63 Meter langen Captiva im Benzinbetrieb bewegt, gelang es zumindest bei den Testfahrten nicht, den Vierzylindermotor unter zehn Liter zu bekommen. Der Hersteller gibt 9,1 Liter an, was zugleich einem CO2-Ausstoß von 221 Gramm pro Kilometer entspricht. Die 2760 Euro teure Nachrüstung auf Autogas lohnt sich also.
Stimmiges Paket
Sieht man einmal von dem hohen Verbrauch ab, bietet der Captiva seinem Fahrer ein durchaus stimmiges Paket, vor allem unter dem Aspekt des Platzangebotes. So können im Fond dieses 4,63 Meter langen Fahrzeuges selbst großgewachsene Passagiere bequem sitzen, sowohl was die Knie- als auch die Kopffreiheit betrifft. Im Normalzustand bietet der Kofferraum Platz für 465 Liter Gepäck, legt man die Sitze um, entstehen 930 Liter.
Das ist okay. Das kann man von den Vordersitzen indes nicht sagen: sie könnten etwas straffer gepolstert sein, sind im jetzigen Zustand doch recht soft ausgefallen. Das muss man mögen. Sieht man einmal davon ab, bietet der Captiva eine anständige Verarbeitung. Die Materialien sehen anständig aus und fassen sich auch so an.
Akzeptable Fahrleistungen
Kommen wir zu den Fahrleistungen: Sie verschlagen einem zwar nicht die Sprache, doch das erwartet man auch nicht von einem Auto Sie sind grundsolide – und das ist ja nicht schlecht. So bietet der Vierzylinder-Motor ein Drehmoment von 220 Newtonmetern, die schon bei 2200 Umdrehungen anliegen. In elf Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 184 km/h. Mehr braucht man nicht. Die Lenkung im Captiva ist anständig, könnte jedoch etwas direkter ansprechen, aber das mag Geschmackssache sein. Unterwegs ist der Captiva mit einem manuellen Fünfganggetriebe. Es arbeitet ohne Beanstandungen, doch auf der Autobahn wünscht man sich einen sechsten Gang, auch der Geräuschkulisse wegen.
Und, ist der Captiva ein Auto, das man sich näher anschauen sollte? Wenn man auf SUV´s steht, sieben Sitze braucht und dann auch noch im Idealfall mit Autogas unterwegs sein will, warum nicht. Im Vergleich zur Konkurrenz bietet er kein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis. Derzeit bietet Chevrolet die Autogasumrüstung im Rahmen eines Aktionsangebotes ohne Zuzahlung an. Der Spaß, den Chevrolet Captiva zu fahren, beginnt als Benziner und mit fünf Sitzen bei 23.790. Eigentlich, denn derzeit bietet Chevrolet den Captiva im Rahmen eines Sommerangebotes für 20.990 Euro an.