Unbeirrt auf Erfolgskurs

Audi A6 3.0 TFSI quattro

Der neue Audi A6 sieht nicht nur gut aus, er fährt sich auch überzeugend. Mit neuen Motoren, überarbeiteter Optik und einer souveränen Fahrdynamik bringt die Limousine alles mit, um in der Erfolgsspur zu bleiben.

Von Frank Mertens

Dieses Facelift ist für Audi nicht irgendein Facelift. Es hat für den Ingolstädter Autobauer einen besonderen Stellenwert. Schließlich entfallen bei Audi rund 25 Prozent aller Verkäufe auf den A6. Allein im zurückliegenden Jahr konnten die Ingolstädter von der Limousine und dem Avant weltweit 234.000 Fahrzeuge absetzen. Damit erzielte der Autobauer einen Marktanteil von rund 37 Prozent im direkten Wettbewerbsumfeld.

Leichte optische Modifikationen

Damit Audi auch in Zukunft Segmentführer bleibt, wurden der neusten Generation des Audi A6 neben optischen Modifikationen vor allem neue Motoren und ein überarbeitetes Fahrwerk mit auf den Weg gegeben. «Damit haben wir die sportlichste Luxuslimousine im C-Segment noch sportlicher gemacht», sagte Audi-Chef Rupert Stadler bei der Präsentation in Düsseldorf.

Der 3.0 TFSI-Motor Foto: Audi

Von außen ist der neue A6 zunächst einmal am neuen Kühlgrill zu erkennen, wobei auch die Lufteinlässe und Nebelscheinwerfer im Vergleich zum Vorgänger leicht modifiziert wurden. Wie alle neuen Audi-Modelle verfügt auch der A6 über in die Scheinwerfer integrierte Tagfahrleuchten. Das Leuchtdioden-Band sieht bereits von weiten ausgesprochen schick aus. Am Heck fallen eine dezente Luftabrisskante auf dem Kofferraumdeckel und neue Rückleuchten ins Auge.

Sonores Grummeln

Gut aussehen tut der neue A6 schon einmal? Und wie fährt er sich? Ausgesprochen gut. So gut, dass man so schnell gar nicht aus ihm aussteigen mag. Von uns gefahren wurde die Limousine mit einem per Kompressor aufgeladenen 3.0 TFSI-Triebwerk mit 213 kW/290 PS. Ein wahres Kraftpaket. Wer den Sechszylinder zum Leben erweckt, bekommt ein sonores Grummeln zu hören - ein kleiner Vorgeschmack auf das, was nach dem Losfahren auf einen zukommt.

Die Tiptronic im neuen Audi A6 Foto: Audi

Bereits ein kleiner Druck aufs Gaspedal genügt, um die Kraft zu erahnen, die unter der langen Motorhaube wartet: 290 PS sind nun einmal kein Pappenstiel und ein maximales Drehmoment von 420 Nm ebenso wenig. Und diese Kraft stellt der mit einer souverän arbeitendem Sechsgang-Tiptronic-Schaltung ausgestattete A6 zwischen 2500 und 4850 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung. Die Automatik arbeitet so präzise, dass der Vortrieb ohne spürbare Zugkraftunterbrechung vonstatten geht.

Wer auf Sportlichkeit Wert legt, der kann sie in diesem Auto erleben: in 5,9 Sekunden schnellt die Limousine von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist bei elektronisch abgeregelten 250 km/h erreicht. Mehr braucht man angesichts voller Autobahnen schließlich auch nicht. Laut Hersteller genehmigt sich der.3.0 TFSI nur 9,4 Liter. Das entspricht einem C02-Ausstoß von 219 Gramm pro Kilometer.

Das Cockpit im A6 ist übersichtlich Foto: Audi

Die zehn neuen bzw. optimierten Aggregate des A6 verbrauchen im Schnitt übrigens15 Prozent weniger Sprit als beim Vorgänger. In den zurückliegenden sieben Monaten dieses Jahres hat Audi übrigens die C02-Emissionen seiner Modelle um zehn Gramm pro Kilometer reduziert, wie in Düsseldorf bekannt gegeben wurde. Würde Audi den A6 jetzt auch noch mit Start-Stopp-Automatik anbieten, dann könnte man die Fahrzeugentwicklern ohne Einschränkung für diese Leistung loben.

Souveräne Fahrdynamik

Doch Höchstgeschwindigkeit ist das eine, Fahrspaß das andere. Dafür ist im A6 der Quattro-Antrieb zuständig, der bei allen Motorisierungen ab 190 PS bestellbar ist; bei den Topmotorisierungen gehört er zur Serienausstattung.

Wer mit dem Quattro-Antrieb unterwegs ist, der wird überrascht sein, wie unproblematisch sich selbst bei sportlicher Fahrweise die Kraft von 290 PS auf die Straße bringen lassen. Die Traktion des A6 verdient sich so Bestnoten. Das trifft auch auf die Fahrdynamik zu. Sie wurde durch den Einsatz von neuen und größeren Stoßdämpfern nochmals verbessert.

Die neuen Rücklichter Foto: Audi

Wem das noch nicht reicht, der kann seinen Audi auch mit einer optionalen Luftfederung ausrüsten. Mit der so genannten «Adaptive Air Suspension» (Aufpreis 1960 Euro) kann der Fahrer die Karosserie je nach Fahrsituation in der Limosuine um vier Stufen (Automatik, Komfort, Dynamic, Lift) regulieren - insgesamt liegt die Bandbreite bei 30 Millimeter (15/15).

Technische Helferlein

Wie man es an ein Fahrzeug im mittleren Oberklassesegment erwarten kann, bietet der A6 dem Fahrer eine Vielzahl von technischen Helferlein, die ihm die Arbeit hinter dem Steuer erleichtern und seine Sicherheit erhöhen. Dazu gehören vor unter anderen der wirklich empfehlenswerte Spurwechsel-Assistent (600 Euro), der einem mit an den Seitenspiegeln angebrachten Lampen vor einem Fahrzeug auf der andere Fahrbahn warnt. Mit dem «Side Assist» wird dem Toten Winkel der Schrecken genommen.

Das Heck des Audi A6 Foto: Audi

Darüber hinaus kann der A6 auch mit einem Abstandswarner (1590 Euro) bestellt werden. Er misst während einer Geschwindigkeit zwischen 30 und 200 km/h den Abstand zum Vordermann. Die Adaptive Cruise Controll warnt den Fahrer mittels eines akustischen Signals über einen zu geringen Sicherheitsabstand und führt im Extremfall sogar ein kurze Akutbremsung aus.

Über den Innenraum des Audis muss man eigentlich keine großen Worte verlieren: die Verarbeitungsqualität gibt keinen Anlass zu Beanstandungen, alle Materialien sehen nicht nur wertig aus, sondern fühlen sich auch so an. Nochmals verbessert wurde zudem das Bedienelement MMI mit Navigation (3180 Euro) - es verfügt nunmehr auch über eine Kartendarstellung in 3 D. Wer im A6 auch einmal einen Familienurlaub plant, der kann dies getrost tun. Der Kofferraum bietet Platz für 546 Liter Gepäck, im Avant sind es sogar 565 Liter.

Das Heck des A6 Foto: Audi

Wer Lust auf den neuen A6 hat, der muss dafür mindestens 34.200 Euro bezahlen. Dafür erhält er den 2.0 TFSI mit 170 PS. Der von uns getestete 3.0 TFSI quattro steht mit 47.900 Euro in der Preisliste. Der Einsteigerdiesel, der 2.0 TDIe mit 136 PS, kostet 35.100 Euro. Für den A6 Avant 2.0 TFSI (170 PS) ruft Audi 36.450 Euro auf. Doch wer es sich im A6 so richtig behaglich machen will und beispielsweise auf Navi und Assistenzsysteme nicht verzichten will, der legt locker 5000 Euro auf den Basispreis drauf. Es war halt schon immer etwas teurer, einen A6 zu fahren.

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