Audi A3: Wenn die Pfunde purzeln

Dritte Generation

Audi A3: Wenn die Pfunde purzeln
Vom Audi A3 verspricht sich Audi einen deutlichen Absatzschub. © Audi

Die dritte Generation des Audi A3 hat kräftig abgespeckt. Der Kompaktwagen hat trotzdem an Komfort und Dynamik dazugewonnen.

Von Thomas Flehmer

Gewichtsreduzierung ist im Alter ein häufig angesagtes Thema. "Nicht alle haben heute das Gewicht, das sie schon 1996 besaßen – der Audi A3 schon", heißt es bei der Präsentation des neuen Produktes aus Ingolstadt. Rund 1175 Kilogramm bringt der Kompakte auf die Waage – so viel wie die erste Generation, die vor 16 Jahren auf dem Markt eingeführt wurde. Dabei hat die mittlerweile dritte Generation viel mehr Technik und Elektronik an Bord als die beiden Vorgängermodelle.

Assistenzsysteme der Oberklasse im Audi A3

Denn der neue Audi A3, der am 21. August in Deutschland eingeführt wird, ist im Vergleich zum Ur-A3 vollgestopft mit Sicherheitssystemen und Komfortelementen, die so langsam den Weg aus der Oberklasse in das bürgerliche Segment finden, um die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Doch auch ohne Komfortelemente lässt sich der A3, der sich die Basis mit dem VW Golf teilt, gut steuern. Der neue 1.6 TDI mit 77 kW/105 PS reicht dabei völlig aus, um das Leichtgewicht über den Asphalt zu lenken. Recht spritzig ist der Kompakte unterwegs. Das Fahrwerk passt sich sehr gut der jeweiligen Situation an, der A3 kann recht sportlich durch die Kurven gejagt werden, hier machen sich die 80 Kilogramm Gewichtsverlust bemerkbar. Zudem haben die Ingenieure etwas Härte herausgenommen, sodass Unwegsamkeiten besser geschluckt werden, ehe sie zu den Passagieren durchdringen.

Erweiterter Radstand für den Audi A3

Diese können sich im neu gestalteten Innenraum sehr wohl fühlen. Die Mittelkonsole wurde aufgeräumt, hier stehen nur Schalter und Knöpfe zur Verfügung, die auch wirklich gebraucht werden. Die Oberflächen fühlen sich ausgesprochen gut an. Der ausfahrbare MMI-Monitor in der Mitte des Armaturenbretts versprüht eine gewisse Gehobenheit in der Kompaktklasse. Wird dann noch das MMI geordert, mit dem man die Befehle für Navi, Radio, etc. recht einfach steuern kann, kann die Fahrt losgehen.

Positiv für die Passagiere auf den hinteren Sitzen sind der auf 2,60 Meter gewachsene Radstand sowie die dünner gestalteten Vordersitze. Sie erlauben nun, dass auch erwachsene Personen hinten bequem sitzen können. Der Ein- und Ausstieg bleibt beim Dreitürer dagegen weiter beschwerlich. Hier sollte auf den Fünftürer gewartet werden.

Großer Diesel sorgt für mehr Fahrspaß beim Audi A3

Der neue Audi A3 kommt im August 2012 auf den Markt
Der Radstand des Audi A3 wurde verlängert AG/Flehmer

Wer nicht auf den kleinen Selbstzünder warten kann oder möchte – und sei es ein paar Monate – der muss mit dem 110 kW/150 PS starken 2.0 TDI Vorlieb nehmen. Dieser bietet ein mehr an Fahrspaß dank seiner 320 Newtonmeter Drehmoment, die zwischen 1750 und 3000 Umdrehungen anliegen. Der Verbrauch ist mit 4,1 Litern dabei nur unwesentlich höher als beim 1.6 TDI, der mit 3,8 Litern auskommt, was einem CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer entspricht. Dazu tragen neben Leichtbau und der Aerodynamik auch Gewichtsreduzierungen und Optimierungen bei den Motoren bei. Auch das Stopp-Start-System mindert den Durst. Allerdings wird dabei der Motor sehr deutlich ab- und wieder angeschaltet. Das können andere Hersteller besser.

Allerdings sind das auch die einzigen Kritikpunkte am neuen A3, der von äußerlich einen neuen Single-Frame-Kühlergrill und neue Scheinwerfer, neues Tagfahrlicht sowie ein neu geformtes Heck erhielt, aber wohl nicht von jedem als neues Derivat erkannt werden wird. Im Gegensatz zum Gewichtsverlust haben die Preise des neuen A3 im Vergleich zum Vorgänger um rund 450 Euro zugelegt. Der Basisbenziner startet bei 21.600 Euro, der 1.6 TDI, der zusammen mit dem großen Selbstzünder in der Gunst der Käufer am höchsten stehen wird, beginnt bei 24.500 Euro, der 2.0 TDI bei 26.300 Euro.

Gut 10.000 Euro für Komfortelemente und Assistenzsysteme

Doch angesichts der zu ordernden Komfortelemente und Fahrsicherheitsassistenten erreicht der Audi leicht die 35.000 Euro. Da sind Investitionen in Ledersitze und Panorama-Glasdach noch nicht enthalten, von speziellen Rädern ganz zu schweigen. Da müssen die Käufer zuvor die Pfunde purzeln lassen, um das gesparte Geld in die Sicherheit und den Komfort zu stecken.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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