Jeep Grand Cherokee: Eine satte Portion Premium

Diesel im Angebot

Jeep Grand Cherokee: Eine satte Portion Premium
DEr Jeep Grand Cherokee zieht komfortabel ins Gelände © Jeep

Jeep bietet den Grand Cherokee nun auch mit einem leistungsstarken Dieselmotor an. Nicht nur beim Antrieb hat die neues Chrysler-Mutter Fiat dem amerikanischen Geländewagen einen komfortableren Auftritt verschafft.

Von Axel F. Busse

Im Geländewagen-Segment, in dem in Deutschland im vergangenen Jahr fast 300.000 Fahrzeuge neu zugelassen wurden, ist für die Anbieter ein leistungsfähiger und wirtschaftlicher Selbstzünder ein "Muss". Das weiß auch Jeep und spendiert seinem neuen Jeep Grand Cherokee nun einen Dieselmotor mit drei Liter Hubraum und 140 kW/190 PS oder 177 kW/241 PS Leistung.

Multijet-Motor mit bis zu 550 Newtonmetern Drehmoment

Je höherwertiger ein SUV im Markt positioniert ist, desto mehr muss es den Spagat zwischen Gelände und Straße beherrschen. Obwohl der Grand Cherokee ebenso wie seine Wettbewerber Mercedes M-Klasse oder Range Rover Sport optional über ausgefeilte Offroad-Technik verfügt, werden sie nur selten jenseits der Straße bewegt. Hoher Komfort auf dem Boulevard und auf Reisen ist für die Insassen meist wichtiger. Deshalb ist der neue Grand Cherokee gezielt auf edles Ambiente und Limousinen-nahe Fahreigenschaften auf dem Asphalt hin konstruiert worden.

Natürlich muss auch der Dieselmotor diese Qualitätsanforderungen erfüllen - und die Latte hängt hoch. Solide Sechszylinder-Diesel aus dem Hause Daimler trieben die Grand Cherokees zu Zeiten der Liäson zwischen Jeep-Mutter Chrysler und dem deutschen Konzern an. Jetzt bestimmt Fiat, welche Route Jeep einschlägt und so ist es folgerichtig, dass ein Multijet-II-Motor aus italienischer Produktion die Nagelprobe mit dem großen Indianer bestehen muss. Das Aggregat hat ebenfalls sechs Zylinder und je nach Leistungsstufe 440 oder 550 Newtonmeter Drehmoment. 42.300 Euro müssen für den kleinen Diesel mindestens investiert werden, beim Top-Selbstzünder fallen 48.850 Euro an.

Hochwertiges Interieur

Viel Holz und Leder im Innern des Jeep Grand Cherokee Jeep

Die satte Portion Premium, die Fiat dem Spitzen-Jeep verordnet hat, ist an der reichlichen Verwendung von Chrom außen und hochwertigen Materialien innen zu erkennen. Das Karosserie-Design mit hoher Schulter und schmalen Fensterflächen passt in die Optik moderner Luxus-SUV, die Eigenständigkeit des Jeeps wahren das Front-Design mit dem aus sieben senkrechten Schlitzen bestehenden charakteristischen Kühlergrill sowie die eckig ausgeführten Radhäuser.

Schnödes Hartplastik ist großflächig durch griffsympathische Kunststoffe ersetzt worden, fein gemaserte Holzeinlagen und Lederverkleidung vermitteln ein stimmiges Bild hochklassiger Beförderung. Blankes Metall ist jedoch nicht an allen Stellen sinnvoll: Die dicken Einfassungen der seitlichen Lüftungsausströmer führen zu störenden Reflexen im linken Außenspiegel.

Sechster Gang erst ab 2012

In Breite und Länge hat der Jeep Grand Cherokee zugelegt Jeep

Obwohl der neue Grand Cherokee in Länge und Breite jeweils sieben Zentimeter gegenüber dem Vorgänger zugelegt hat, wirkt er nicht so wuchtig wie viele seiner Mitbewerber. Für ein Leichtbau-Mobil sollte man den Allrader dennoch nicht halten: Wenigstens 2350 Kilogramm Leergewicht zeigt die Waage. Die wollen angemessen in Schwung gebracht werden.

Im ersten Fahrtest meisterten die V6-Diesel die Aufgabe souverän, sieht man einmal davon ob, dass die Umsetzung des Gasbefehls noch eine Idee spontaner erfolgen könnte. Nicht zuletzt ist für diese Frage das Getriebe zuständig, und da wünschte man sich eine alsbaldige Renovierung. Wohl bis Anfang 2012 gibt es keinen sechsten Gang, erst dann wird die betagte Fünfgang-Schaltbox durch die von der Konkurrenz schon gern verwendete ZF-Achtgang-Automatik ersetzt.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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