Chevrolet Volt: Ausweg aus dem Reichweiten-Dilemma

Preisankündigung in Genf

Chevrolet Volt: Ausweg aus dem Reichweiten-Dilemma
Der Chevrolet Volt wird in Genf eingepreist © Chevrolet

Der Chevrolet Volt wird im November auf den deutschen Markt kommen. Der Preis des Elektroautos wird an diesem Dienstag in Genf bekannt gegeben. Wie sich das Fahrzeug mit Reichweitenverlängerer fährt, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

Dem morgigen Dienstag darf man mit Spannung entgegen blicken. Dann wird Chevrolet-Europachef Wayne Brannon auf dem Autosalon Genf den Preis für den Chevrolet Volt bekannt geben, dem Elektroauto der GM-Tochter.

In den USA, wo der Volt bereits seit dem vergangenen Jahr zu kaufen ist, kostet das Fahrzeug mit der sogenannten Voltec-Technologie umgerechnet 33.000 Euro. In Deutschland wird das Auto – hier ohne staatliche Kaufförderung – wahrscheinlich leicht unter dem Preis des baugleichen Opel Ampera liegen. Die Rüsselheimer haben das Elektroauto bereits vor Monaten eingepreist: Für 42.900 Euro kann es bestellt werden, bislang liegen Opel bereits mehr als 1000 Vorbestellungen vor.

Preis unter 40.000 Euro realistisch

Doch was wird Chevrolet für den Volt verlangen? Darüber schweigt man sich in der Europazentrale in Zürich aus, verweist auf den kommenden Dienstag. Ein Einstiegspreis von 39.900 Euro für den Chevrolet Volt könnte aber realistisch sein, wenn man darüber spekulieren will und die unterschiedlichen Markenwerte berücksichtigt.
Kurz vor der Preisverlautbarung konnten wir das Elektroauto mit Range Extender testen und sind 100 Kilometer mit dem Volt durchs Züricher Umland gefahren.

Das Cockpit im Chevrolet Volt Chevrolet

Davon immerhin die ersten 48 Kilometer rein elektrisch, danach mit dem am Bord befindlichen 1.4 Liter großen Verbrennungsmotor mit 84 PS. Er übernimmt ab dem Moment unmerklich die Arbeit, ab dem die Energie der Lithium-Ionen-Batterien erschöpft ist. So, also in Kombination mit Elektro- und Verbrennungsmotor, soll man im Volt bis zu 500 Kilometer unterwegs sein können. Damit ist die Befürchtung vieler Kunden hinfällig, sie würden beim Kauf eines Elektroautos unterwegs liegen bleiben können.

40 bis 80 Kilometer Reichweite

Der Volt kann an einer Haushaltssteckdose aufgeladen werden Chevrolet

Dabei ist diese Befürchtung mit Blick auf das originäre Einsatzgebiet eines Elektroautos kaum nachzuvollziehen. Denn im Schnitt sind Pendler – folgt man den Umfragen – durchschnittlich täglich nur 40 Kilometer mit ihrem Auto unterwegs. Eine Distanz, die der Volt locker schafft – und sogar mehr. Wie immer kommt es auch hier auf den persönlichen Fahrstil an. Entsprechend gibt Chevrolet eine Reichweite im rein elektrischen Fahrmodus zwischen 40 bis zu 80 Kilometern an.

Der Stromer von Chevrolet, der Volt Chevrolet

Dabei unterstützt die Bordelektronik den Fahrer, den effizientesten Fahrstil zu finden. Dazu braucht man nur den kleinen runden Ball genau in der Mitte der vertikalen Säule der Instrumententafel zu halten, um Batterieschonend unterwegs zu sein. Fährt man zu aggressiv beziehungsweise tritt vehement auf die Bremse, schnellt der Ball mit einem Farbwechsel entweder nach oben oder unten. Der Ladezustand der Batterie wird dem Fahrer während der Fahrt auch in der Instrumententafel angezeigt – hier kann er genau ablesen, wie lange er noch rein elektrisch mit dem 149 PS starken Elektromotor unterwegs sein kann.

Rekuperation Teil des Konzepts

Da die Bremsenergie-Rückgewinnung zum Konzept des Volt gehört, wird die Batterie während des Fahrbetriebes immer wieder geringfügig aufgeladen. Dies kann der Fahrer im Display der Mittelkonsole ablesen, wo der Energiefluss ablesbar ist. Entweder von der Batterie zum E-Motor oder vom Verbrennungsmotor zur Batterie.


Das Heck des Chevrolet Volt Chevrolet

Der Volt, das zeigte die Testfahrt in Zürich, bietet dem Fahrer nicht nur das Gefühl, lokal emissionsfrei unterwegs sein zu können, sondern auch ohne Angst des Liegenbleibens lange Strecken zurücklegen zu können. Damit bietet der Volt einen Weg aus dem Reichweiten-Dilemma heutiger Elektroautos. Darüber hinaus bietet der Volt auch noch einen anderen Vorteil. Er sieht im Vergleich zu den Mitsubishi i-MiEVs und iOns dieser Welt auch noch recht anständig aus.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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