Radarkontrollen zu selten an Unfallschwerpunkten

Fahranfänger häufiger kontrollieren

Glaubt man den Ergebnissen einer Studie, verfehlen Radarkontrollen ihren Zweck. Danach würden Fahranfänger viel zu selten kontrolliert. Zudem würden sie an den falschen Stellen aufgestellt.

Radarkontrollen verfehlen nach Ansicht des Hannoveraners Verkehrsexperten Karl-Friedrich Voss oft ihren Zweck. Gerade Fahranfänger würden einer Studie zufolge viel zu selten kontrolliert. «Stattdessen trifft es Leute, die mitten im Leben stehen», sagte Voss der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag.

Die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen würde besonders häufig kontrolliert. Sie wurde pro Jahrgang mehr als doppelt so oft geblitzt wie die jungen Fahrer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Verkehrspsychologen, die «Spiegel Online» vorliegt und sich unter anderem auf Zahlen des Statistischen Bundesamts stützt.

Viele Unfälle bei Fahranfängern

Demnach weist die Gruppe der 25- bis 44-Jährigen mit 729 Unfällen pro Jahrgang das geringste Unfallrisiko auf. Fahranfänger im Alter von 18 bis 20 Jahren verursachen dagegen fast viermal so viele Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit.

Fahranfänger seien vor allem nachts und an Wochenenden im Auto unterwegs, erklärte Voss. Er fordere deshalb, dass die Kontrollen auch verstärkt zu diesen Zeiten stattfinden. «Die sogenannten Disco-Springer, die nachts innerhalb von kürzester Zeit von Disco zu Disco fahren, werden oft zu wenig kontrolliert», sagte Voss, der auch Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Niedergelassener Verkehrspsychologen (BNV) ist. Zudem sollten die Blitzer seiner Ansicht nach viel öfter an Unfallschwerpunkten aufgestellt werden.

Für seine Studie hat Voss zwei Datensätze aus dem Jahr 2008 analysiert und die Auflistung der Tempoverstöße und die Zahl der Unfälle wegen zu schnellen Fahrens miteinander verglichen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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