EU entscheidet über CO2-Grenzwerte und Supercredits

Zitterpartie für Autoindustrie

Die deutsche Autoindustrie schaut gebannt nach Brüssel. An diesem Montag will die EU über zukünftige CO2-Grenzen und Supercredits entscheiden.

Industrie und Umweltschützer streiten um den richtigen Weg zur Verminderung des Treibhausgases CO2 in Autoabgasen. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) wehrt sich gegen eine Regulierung, der den Premiumherstellern Audi, BMW und Mercedes schaden könnte und kann sich dabei der Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sicher sein. Der VDA dringt bei der Berechnung des CO2-Ausstoßes auf höhere Gutschriften für schadstoffarme Fahrzeuge wie Elektroautos (Supercredits), als die EU das bisher plant. Die Umweltorganisation Greenpeace sprach von «Panikmache». Die Autobauer hätten in der Vergangenheit gezeigt, dass sie unter Druck auch CO2 einsparen könnten.

Bis 2020 steht 95-Gramm-Ziel

Vertreter von EU-Staaten, Europaparlament und EU-Kommission wollten am Montagabend in Brüssel über CO2-Grenzwerte für Autos verhandeln. Die Verhandlungen drehen sich darum, welche Vorgaben es für die Industrie für das Erreichen des 2020-Ziels geben soll. Im Jahr 2015 sollen Neuwagen in Europa im Durchschnitt 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, bis zum Jahr 2020 soll dieser Wert auf 95 Gramm sinken. Doch damit ist es noch nicht getan.

Nach den Plänen des EU-Umweltausschusses befindet sich auch eine Forderung nach einem CO2-Zielkorridor von 68 bis 78 Gramm bis zum Jahr 2025 in der Diskussion. Ein Grenzwert, auf den die deutschen Automanager mit Entsetzen reagierten. In den Verhandlungen in Brüssel wird es auch darum gehen, mit welchem Faktor Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie Elektroautos oder Hybride in den Flottenverbrauch einbezogen werden.

Geht es nach dem Umweltausschuss, dann sollen sich die Autobauer zwischen 2016 und 2023 C02-Emissionen unter 50 Gramm pro Kilometer mit dem Faktor 1,5 anrechnen lassen. Der VDA wünscht sich den Faktor 2,5. (AG/dpa)

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