Energiekonzern Eon entdeckt Elektromobilität als Geschäftsfeld

Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur

Energiekonzern Eon entdeckt Elektromobilität als Geschäftsfeld
Der Energiekonzern Eon entdeckt die E-Mobilität für sich. © dpa

Eon entdeckt die Elektromobilität als Geschäftsfeld. Wie der Energiekonzern mitteilte, plane man im Konzern eine Einheit, die sich um den Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos kümmern soll.

Der Energiekonzern Eon will einer neuen eigenständigen Einheit im Konzern den Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Europa vorantreiben. Im Kern gehe es umfassende Dienstleistungen für die Besitzer von Elektrofahrzeugen wie den Betrieb von Ladesäulen und einer innovativen Ladetechnik, teilte Eon am Dienstag in Essen mit. Dabei sollen auch Produkte wie Laden mit grünem Strom oder eine Flat-Rate für uneingeschränkte Mobilität angeboten werden.

Mit seinen Erfahrungen verfüge Eon über gute Voraussetzungen, um in der Sparte Elektromobilität erfolgreich zu sein, erklärte Vorstandsmitglied Karsten Wildberger. Als Vorbild sieht das Unternehmen seine Aktivitäten auf diesem Gebiet in Dänemark, das in Europa zu den am weitesten entwickelten Märkten für E-Mobilität gilt. Eon sieht sich dort mit 2500 Ladepunkten als Marktführer.

Beteiligung am Ausbau des Ladenetzes

So wie Eon plant auch die die RWE-Tochter Innogy, sich bei der Elektromobilität zu engagieren und sich am Aufbau eines europaweiten Netzes mit Schnellladetankstellen für Elektroautos beteiligen. Das Unternehmen sei bereit, den Herstellern als Teil eines Konsortiums Ladesäulen zur Verfügung zu stellen, hatte Innogy-Chef Peter Terium im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung angekündigt. Voraussetzung sei, dass die Autohersteller dies auch wollten. Das bisher recht dünne Ladenetz gilt neben der geringen Reichweite und dem vergleichsweise hohen Kaufpreis als größtes Hemmnis für einen Durchbruch von Elektroautos in Deutschland.

"Ich glaube, dass der Verkauf von E-Autos demnächst exponentiell nach oben gehen wird. Das ist wie bei so vielem: Lange dümpelt alles dahin und plötzlich geht es los. Dieser Moment wird in der Elektromobilität bald kommen", sagte Terium. Innogy hatte erst vergangene Woche eine neue Geschäftseinheit gegründet, die alle Aktivitäten rund um die Elektromobilität im Konzern bündelt. "Wir können nicht das ganze Land mit Ladesäulen zupflastern und am Ende leer ausgehen. Ich bin ja vieles, aber ich bin nicht Mahatma Gandhi. Und Innogy ist keine Wohlfahrtsstiftung", sagte Terium zu den Erwartungen.

Die großen deutschen Autohersteller BMW, Daimler und VW und der US-Autobauer Ford planen den gemeinsamen Bau von Schnellladestationen für E-Autos , wie die unternehmen Ende November mitteilten. Sie wollen von 2017 an in einem ersten Schritt 400 Schnellladestationen entlang der großen Verkehrsachsen in Europa aufbauen. Bis 2020 sollen es dann schon Tausende Stationen sein. (AG/FM/dpa)

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