Vorfahrt für den Elektro-Golf?

Volkswagen

Vorfahrt für den Elektro-Golf?
Konzeptauto: der Golf Twindrive © Foto: Volkswagen

Über die Nummer Eins im künftigen Elektro-Geschäft von Volkswagen gibt es derzeit offenbar eine interne Debatte. Anderes als der Vorstand verlangen Teile des Aufsichtsrates eine Hauptrolle für den VW-Golf.

Bei Volkswagen gibt es nach Presseberichten offenbar eine Diskussion über die künftige Elektro-Strategie. Mitglieder des Aufsichtsrates halten es einem Bericht des Handelsblattes zufolge für sinnvoller, statt des Kleinwagens Up! den Elektro-Golf stärker voranzutreiben. VW-Chef Martin Winterkorn hat dies kürzlich auf der Automesse in Genf noch anders vorgestellt. Demnach würde der "E-Golf" erst nach dem Elektro-Up! auf den Markt kommen.

Hoffnung auf größere Stückzahlen

Da der Golf wie viele andere Modelle verschiedener Konzernmarken auf dem neuen modularen Querbaukasten aufbauen wird, könnte rasch eine große Stückzahl an E-Autos erreicht werden. Der einmalige Aufwand in Milliardenhöhe könne so auf sehr viele Autos umgelegt werden. Vom Up werden hingegen anfangs maximal 150.000 Einheiten pro Jahr vom Band rollen. Vor diesem Hintergrund soll ein elektrischer modularer Querbaukasten Priorität vor einem E-Up haben. Hinter der Debatte verbirgt sich offensichtlich ein Konflikt zwischen Techniker und Kaufleuten. Zwar trifft die Annahme wohl zu, dass mit dem Golf eine größere Marktdurchdringung erreicht würden könnte, doch nur für den Fall, dass er als Elektrovariante die höheren Ansprüche von Kompaktklasse-Kunden erfüllt. Dafür aber müsste er auch über den Stadtverkehr hinaus, für den ja der Up! konzipiert ist, einsetzbar sein. (AG/mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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