Diesel-Gipfel sucht Lösungen zur Nachrüstung

Zu hohe Stickoxid-Werte

Diesel-Gipfel sucht Lösungen zur Nachrüstung
Ein Dieselgipfel soll Abhilfe schaffen © dpa

Am 2. August kommen Bund, Länder und die Autobranche zur Klärung der Nachrüstung von Dieselfahrzeugen zusammen. Damit soll auch ein EU-Verfahren gegen Deutschland abgewendet werden.

Bund, Länder und Autobranche wollen die Frage der Diesel-Nachrüstung für einen geringeren Schadstoffausstoß im Sommer klären. Am 2. August soll erstmals ein «Nationales Forum Diesel» tagen, wie Umwelt- und Verkehrsministerium am Dienstag mitteilten.

Dort werde man «sicherlich» eine Lösung finden, wie Nachrüstungen ohne Belastung der Kunden ablaufen könnten, sagte Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) in Berlin. Die Hersteller hätten die Chance, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen. Auch andere betroffene Bundesministerien sollen sich beteiligen.

Drohende Fahrverbote für Dieselautos

Hintergrund sind zu hohe Stickoxid-Messwerte in vielen deutschen Städten und drohende Fahrverbote für Dieselautos. Stickoxide schaden der Gesundheit. «Wir wollen die Emissionen deutschlandweit senken», sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Das Forum solle die Diskussion über die Verbesserung von Dieselautos bündeln.

Im Zuge des Abgas-Skandals war einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, dass viele Diesel im Alltag sehr viel mehr Stickoxide (NOx) ausstoßen als auf dem Prüfstand. Das betrifft nicht nur ältere Modelle, sondern auch solche der neuesten Abgasnorm Euro 6. Hendricks hatte gefordert, dass die Autobranche auf eigene Kosten so nachrüsten müsse, dass der NOx-Ausstoß mindestens um die Hälfte gesenkt werde.

Gespräche in Süddeutschland

In Baden-Württemberg und Bayern laufen bereits Gespräche zwischen Landesregierungen und Autobranche. Unter anderem in München, Stuttgart und Hamburg könnte es Fahrverbote geben, wenn die EU-Grenzwerte für Stickoxid weiter gerissen werden. Die EU hat deswegen schon ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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