Zetsche: Bei Mercedes ist Musik drin

Daimler-Hauptversammlung

Zetsche: Bei Mercedes ist Musik drin
Daimler-Chef Dieter Zetsche ist erfolgreich unterwegs. © dpa

Der Daimler-Konzern hat seine Prognose für das laufende Jahr bekräftigt. Man gehe davon aus, dass der Absatz und der Umsatz im Vergleich zu 2011 weiter steigern werde, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche.

Von Frank Mertens

Der Autobauer Daimler schaut zuversichtlich ins Jahr 2012. Angesichts eines erfolgreichen Starts ins neue Jahr bekräftigte Konzernchef Dieter Zetsche die Prognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen erwartet, dass der Absatz und der Umsatz auch in 2012 weiter steigen werde. Im Vorjahr hatte der Konzern den Umsatz um 106,5 Milliarden Euro um neun Prozent und das Ebit mit 8,8 Milliarden Euro sogar um 20 Prozent steigern können.

Dieser Erfolg zahlt sich auch für die Aktionäre aus. Sie erhalten eine Dividende von 2,20 Euro je Aktie. „Das sind rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr – und es ist eine der höchsten Dividenden in der Geschichte von Daimler“, sagte Zetsche. Insgesamt schüttet der Konzern 2,3 Milliarden Euro aus; diese Ausschüttungsquote entspricht 40 Prozent des Konzernergebnisses. Die Mitarbeiter des Daimler-Konzerns profitieren mit einer Ergebnisbeteiligung von 4100 Euro am Erfolg.

Zwar sollen Absatz und Umsatz neue Rekorde erreichen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft soll aber wegen hoher Investitionen bei rund neun Milliarden Euro verharren. Denn „Innovation und Wachstum gibt es nicht zum Nulltarif. Allein 2012 und 2013 haben wir Investitionen von insgesamt 10,9 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung geplant. Weitere 10,6 Milliarden sind für Sachinvestitionen vorgesehen.“

Mercedes mit neuem Rekord-Quartal

Nach dem Rekordabsatz von 1,38 Millionen Einheiten für Mercedes-Benz Cars in 2011 ist der Autobauer mit neuen Bestwerten ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal wurden von den Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach weltweit 340.000 Einheiten abgesetzt worden. Für den Konzern war es das beste Quartal und der beste Monat der Geschichte. Wie Zetsche sagte, entwickle sich vor allem die neue B-Klasse positiv. Seit seiner Markteinführung im November des Vorjahres wurden bereits 35.000 Fahrzeuge ausgeliefert. „Unsere Offensive bei den Kompakten nimmt also Fahrt auf – und wir werden die Drehzahl nochmals steigern.“

Gelingen soll dies vor allem mit der neuen A-Klasse, die im März auf dem Autosalon in Genf vorgestellt wurde. Mit der neuen A-Klasse will der Autobauer neue Zielgruppen für die Marke erschließen. „Es ist uns ernst mit dem Anspruch, die Marke Mercedes-Benz für zusätzliche, gerade auch jüngere Kunden zu öffnen.“ Wie Zetsche hinzufügte, werde der Konzern in zweieinhalb Wochen auf der Automesse in Peking das dritte Modell der Kompaktfamilie an den Start bringen, das Concept Style Coupe, einen sportlichen Viertürer.

Daimler will stärker als Weltmarkt wachsen

Daneben soll im SUV-Segment die neue G-, GL- und GLK-Klasse sorgen, die an diesem Mittwoch in New York vorgestellt wird. „Bei Mercedes ist Musik drin, deshalb gehen wir auch davon aus, dass wir den Rekordabsatz des Vorjahres im laufenden Jahr erneut übertreffen können“, betonte Zetsche. Deshalb wolle man stärker wachsen als der weltweite Automarkt, dem für dieses Jahr ein Wachstum von vier Prozent vorausgesagt wird.

Doch auch das ändert zunächst nichts daran, dass Mercedes unter den Premiumherstellern derzeit nur hinter BMW und Audi auf Platz drei liegt - und eine schnelle Änderung dieser Situation ist auch zum Ärgernis einiger Aktionäre nicht in Sicht. Für das Jahr 2015 plant Daimler einen Absatz von mehr als 1,6 Millionen Fahrzeugen der Marke Mercedes-Benz an, ursprünglich hatte man nur mit 1,5 Millionen Fahrzeugen geplant. Doch das wird nicht reichen, an den Konkurrenten aus Bayern vorbeizuziehen. Dies wird wohl erst 2020 gelingen, wenn es denn nach Zetsches Planungen geht. 2020 soll Mercedes-Benz wieder zum weltweit führenden Premiumhersteller aufgestiegen sein.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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