Spediteure fordern Schadensersatz vom Lkw-Kartell

Über 100 Millionen Euro

Spediteure fordern Schadensersatz vom Lkw-Kartell
Mittelständische Spediteure wollen Millionen vom Lkw-Kartell © dpa

Über 200 Spediteure haben Schadensersatzforderungen in Höhen von rund 100 Millionen Euro von den am Lkw-Kartell beteiligten Herstellern gefordert. Dabei hofft man auf eine außergerichtliche Einigung.

Mehr als 200 mittelständische Spediteure haben eine millionenschwere Schadenersatzforderung gegen Hersteller gerichtet, die an einem Lkw-Kartell beteiligt waren. Der Verein zur Förderung des Wettbewerbs in der Speditionsbranche verlangt rund 100 Millionen Euro von Daimler, MAN und anderen Herstellern.

«Wir hoffen, unsere Forderung nicht erst gerichtlich durchsetzen zu müssen», sagte Kay Espey, Erster Vorsitzender des Vereins. Anfang des Jahres waren die ersten kleineren Schadenersatz-Klagen gegen Lkw-Hersteller von Kommunen und Spediteuren eingegangen. Auch die «Wirtschaftswoche» berichtete über die Forderung der Spediteure.

Daimler zahlt höchste Einzelstrafe

Die EU-Kommission hatte die Lastwagenbauer Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault im Sommer wegen unerlaubter Preisabsprachen zu einer Rekordstrafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert. Die höchste Einzelstrafe entfällt mit rund einer Milliarde Euro auf Daimler.

Der Hersteller teilte auf Anfrage mit: Daimler prüfe jedes Schadenersatzverlangen sorgfältig und werde sich entschieden gegen unberechtigte Forderungen verteidigen. Die Münchner VW-Tochter MAN war als Hinweisgeber straffrei davongekommen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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